15.06.2013 10:18

Xenophon-Dressurlehrgang mit Susanne Ridderbusch

Am 8. und 9. Juni veranstaltete der Regionalverband Berlin-Brandenburg einen Dressur-Lehrgang mit der Xenophon-Vorsitzenden Susanne Ridderbusch. Das Thema „Die Skala der Ausbildung“, das im April beim Seminar mit Reitmeister Martin Plewa theoretisch erörtert und anhand praktischer Beispiele vertieft wurde, sollte aufgegriffen und weitergeführt werden. Dazu kamen acht Reiter mit ihren Pferden auf den Milchhof Mendler in Berlin-Rudow, auf dem nicht nur Rinder zuhause sind, sondern auch Pferde eine komfortable Unterkunft mit kompetenter Betreuung finden. In individuellen Einheiten stellte sich am Samstag zunächst jeder Reiter mit seinem Pferd kurz vor und hatte dabei Gelegenheit, zu schildern, an welchen Stellen er/sie selbst besondere Herausforderungen in der Arbeit mit seinem/ihren Pferd sieht. Dabei wurde bereits deutlich, wie groß die Bandbreite der zwei- und vierbeinigen Teilnehmer war, vom 4jährigen Pferd, das erst seit kurzer Zeit unter dem Sattel gearbeitet wird über das „Buschpferd“ bis hin zum erfahrenen Dressurpferd hatte sich eine sehr vielfältige Gruppe zusammengefunden. Susanne Ridderbusch nutzte die erste Reiteinheit denn auch zur individuellen Bestandsaufnahme von Pferd und Reiter und zeigte nicht nur auf, wo die „Knackpunkte“ liegen, sondern auch, wo die Ursachen für mögliche Schwachstellen zu suchen sind und wie man an ihnen sehr konkret im Rahmen der klassischen Ausbildung von Pferd und Reiter entlang der Skala der Ausbildung arbeiten kann. Wie gut die Verständigung zwischen Ausbilderin und Reitern funktioniert hatte, zeigte sich am Sonntag in der zweiten Reiteinheit. Jeder der Teilnehmer konnte unmittelbar an den am Samstag erarbeiteten Stand anknüpfen, ohne zunächst auf Wiederholungen zurück zu greifen, was Susanne Ridderbusch zu einem umfassenden Lob veranlasste. Aber auch die Reiter waren durchweg begeistert, nicht nur von der schieren Kompetenz der Xenophon-Vorsitzenden, sondern auch von der Pferd und Reiter zugewandten, positiven Art, mit der sie auf jedes Teilnehmerpaar einging und mit der sie gleichzeitig deutlich machte, wie „Fördern und Fordern“ auch in der Reitausbildung zusammen gehören.
So berichtet Teilnehmerin Alexandra Eckelmann: "Für meinen Wallach und mich war der Lehrgang ein Aha-Erlebnis. Da es ihm aufgrund einer mehrjährigen Krankheit noch an Muskulatur mangelt, besonders im Rücken, ist es umso wichtiger, professionell und geduldig an den "Wiederaufbau" heranzugehen. Susanne hat uns auf eine sehr kompetente und mit ihrer freundlichen persönlichen Art gezeigt, was schon im April auf dem Dressur-Lehrgang mit Martin Plewa eingehend besprochen wurde: Es gibt nur eine Weise, ein Pferd wirklich richtig zu reiten, und die liegt in seiner Natur. Das ist die Quintessenz, die ich auch aus diesem Lehrgang mitgenommen habe. Mit Susanne konnte man diesen Fakt erneut in der Praxis reflektieren und bereits am zweiten Tag war ein mehr als deutlicher Unterschied am Pferd festzustellen, mein Wallach ging in reelle Selbsthaltung, präsentierte sich besser, baute spürbar Tragkraft im Rücken auf und fiel nicht mehr in sich zusammen. Er ist von hinten nach vorne ans Gebiss herangetreten und richtete sich auf eine natürliche und keine "angerittene" Weise auf. Vor allem konnte ich dank des Unterrichts begreifen, wo die Haken sitzen und wie ich genau an diesen Punkten erfolgreich ansetzen kann. Trotz des hohen Niveaus absolut "Pro Pferd", Tier und Mensch in ihren individuellen Fähigkeiten und Trainingsständen optimal entsprechend. Vielen Dank!
In einer sehr entspannten, freundlichen Atmosphäre, die alle Akteure von Anfang bis Ende des Lehrganges begleitete, wurde an beiden Tagen hoch konzentriert gearbeitet, so dass jeder Teilnehmer zahlreiche individuelle Hinweise und praktische Elemente für die tägliche Arbeit auf der heimatlichen Anlage mitnehmen konnte.
Eine rundum gelungene Veranstaltung, zufriedene Gesichter, wohin man schaute – ein weiterer Lehrgang mit Susanne Ridderbusch noch in diesem Jahr ist zumindest angedacht. Ganz sicher geht es am 29. September mit Reitmeister Martin Plewa zum Geländespringen, dafür steht die Anlage des Gestütes am Pichersee (Köthen, nahe Märkisch-Buchholz) zur Verfügung. Details zu dieser Veranstaltung folgen demnächst.
Text+Foto: Xenophon