Es ist schon fast eine Tradition geworden, auch wenn der Begriff Tradition vielleicht noch etwas zu früh gebraucht wird. Bereits zum sechsten Mal war Andreas Dibowski zum Anfang eines neuen Jahres in Berlin, um mit Berliner und Brandenburger Reitern ein Vielseitigkeitstraining zu absolvieren. In den Hallen der Reitsportanlage Olympiastadion an der Jesse-Owens-Allee wurde der Praxisteil an drei Tagen durchgeführt. Auch auch am Abend hatten die 20 Teilnehmer volles Programm, denn nach der Praxis folgte auch Theorie.
Die Vielseitigkeitsreiterinnen Angela Siesslack und Sabine Kropp organisierten perfekt den Ablauf, unterstützt von Vereinsmitgliedern des benachbarten RSV Am Maifeld e.V.
Freitagnachmittag waren die ersten Reiter auf den Pferden und Dibowski konnte einen ersten Eindruck über den Trainingsstand bekommen. Es galt faire, aber anspruchsvolle Aufgaben zu lösen, Reiter und Pferde mussten konzentriert arbeiten. Und nach jedem Training waren erfreuliche Fortschritte festzustellen, auch wenn an den drei Tagen sich Reiter nach einer verpatzten Aktion unfreiwillig, aber ohne gesundheitliche Folgen, auf dem Hallenboden wiederfanden. Alle Teilnehmer konnten für die weitere Arbeit wertvolle Ratschläge für den Start in die neue Turniersaison mitnehmen.
Für Profi Andreas Dibowski, von allen Dibo genannt, ist das Ziel 2010 ganz klar die erfolgreiche Teilnahme bei den Weltreiterspielen in Kentucky (USA). Championatspferd Euroridings Butts Leon wird ohne Druck behutsam für die WM-Teilnahme aufgebaut. Für die Stute FRH Fantasia 2010 heißt das Ziel WM Qualifikation. Der Weg wird über das CCI**** von Luhmühlen führen. Ebenso regelmäßig wie in Berlin, ist Dibowski auch in Liepe zu Gast. Das CIC** im Mai ist eine Motivationsprüfung für Nachwuchspferde wie FRH Butts Avedon, Mighty Magic. Für beide Pferde ist 2010 der Sprung in den **-Bereich geplant mit anschließender erneuter Teilnahme an der WM der jungen Pferde.
Da nach Einschätzung von Dibowski die Kernmannschaft, die bei Championaten nominiert wird, ein konstant sportlich hohes Niveau hält, ist es für jeden Reiter besonders wichtig, zwischen mehreren guten Pferden wählen zu können.  
Dazu braucht man, neben Sponsoren, eine fundierte Kenntnisse zur Auswahl geeigneter Pferde. Naheliegend, dass dieses Thema auch ein Teil des Vortrags am Freitagabend war. Nach einem kleinen Imbiss, fand im Kaminsaal des Reiterhauses ein reger Austausch statt. Das Theorie nicht langweilig sein muss, bewies auch die Analyse vom Geländeritten am Samstagabend. An mehreren Beispielen zeigte der Vielseitigkeitsprofi Fehler auf und erklärte ausführlich, worauf es ankommt.
Wenn es Anfang 2011 einen 7. Lehrgang geben wird, hat Andreas Dibowski nur eine Sorge: welches neue Thema biete ich für die Theorie an? 
Denn auch als Trainer und Unternehmer möchte Dibowski die hohen Erwartungen stets erfüllen und den Vielseitigkeitssport bestmöglich fördern.  Text+Fotos: Marietta Grade