18.03.2010 21:56
Turniersport Dressur: Galoppieren uns die Holländer davon?
Galoppieren uns die Holländer davon? Auf diese Frage hatte Reitmeister Johann Hinnemann (Voerde) in Güstrow bei der Veranstaltung der Persönlichen Mitglieder (PM) in Mecklenburg-Vorpommern nur die Antwort: Ja, was die Dressur betrifft. Doch der profilierte Ausbilder, der einst Marlies van Baalen und auch Sjef Janssen trainierte, ließ es nicht mit dieser einfachen Antwort bewenden.
Was uns gegenwärtig die Niederländer voraus haben, belegte Johann Hinnemann mit mehreren Fakten. Die FN hat sich im Land der Tulpen 1989/90 neu gestaltet und orientiert. Pferdezucht und –sport seien in den vergangenen Jahren viel näher zusammengewachsen. „Im Umgang mit den Pferden und im Sport gab es eine gewaltige Entwicklung“, so Hinnemann. Der Mentalität der Holländer folgend, die erlebnisorientiert sind, wurde aus einem Kreis von Volleyballern Programme entwickelt, wie man Leute begeistern kann und diese für den Sport gewinnt. Die Reiter waren als Erste dabei. So entstand 1995/96 ein Rabobank-Talenteplan. Der Sponsor gibt beispielsweise bis zu einer Million Euro pro Jahr für das Projekt aus. Aufgebaut wie eine Pyramide werden die Kader gleichzeitig als Trainer für die Basis (beispielsweise bei Kreis- und regionalen Meisterschaften) miteingebunden und verpflichtet. Das System ist leistungs- und ergebnisorientiert. Nur wer eine bestimmte Prozentpunktzahl erreicht, kommt in den Kader und wird für Championate nominiert.
Gleichzeitig werden im gesamten System Psychologen eingebunden. Medien- und Benimm-Training laufen parallel. Um in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu kommen, wurde ein Talente-Tag entwickelt und das Talent des Jahres gekürt. Bei der Positivberichterstattung sei die Presse eine wichtige Säule, meint Hinnemann. Hinzu komme die Mentalität der Holländer, die stolz auf Landsleute seien, die Leistungen vollbringen. Neben den Sportlern werden in den Niederlanden zunehmend die Trainer gefördert, die teilweise „auf Händen getragen werden“. Sie sind die Teambilder in einem Individualsport und schließlich der Coach auf einem Turnier. Eine Wettkampfmentalität wird beispielsweise auch von der Mutter eines jungen Teilnehmers verlangt. Der Reiter müsse bei einem Turnier spüren, dass er als Sportler im Mittelpunkt steht, sagte Hinnemann. Ausbilder haben zu motivieren und korrekten Unterricht zu geben.
In der niederländischen Pferdezucht gebe es einen anderen Denkansatz. In einem Land ohne Landgestüte werden Hengste nach einem einheitlichen Gesundheitscheck (anonym) und nach Leistung gekört. Weiterhin sei das ganze System auf Marketing aufgebaut. So sei jeder Hengsthalter bestrebt und verlangt es, dass sein Pferd im Sport mit Leistungen hervorhebt. Text: Verbandsinformationen MV 18.3.2010
Was uns gegenwärtig die Niederländer voraus haben, belegte Johann Hinnemann mit mehreren Fakten. Die FN hat sich im Land der Tulpen 1989/90 neu gestaltet und orientiert. Pferdezucht und –sport seien in den vergangenen Jahren viel näher zusammengewachsen. „Im Umgang mit den Pferden und im Sport gab es eine gewaltige Entwicklung“, so Hinnemann. Der Mentalität der Holländer folgend, die erlebnisorientiert sind, wurde aus einem Kreis von Volleyballern Programme entwickelt, wie man Leute begeistern kann und diese für den Sport gewinnt. Die Reiter waren als Erste dabei. So entstand 1995/96 ein Rabobank-Talenteplan. Der Sponsor gibt beispielsweise bis zu einer Million Euro pro Jahr für das Projekt aus. Aufgebaut wie eine Pyramide werden die Kader gleichzeitig als Trainer für die Basis (beispielsweise bei Kreis- und regionalen Meisterschaften) miteingebunden und verpflichtet. Das System ist leistungs- und ergebnisorientiert. Nur wer eine bestimmte Prozentpunktzahl erreicht, kommt in den Kader und wird für Championate nominiert.
Gleichzeitig werden im gesamten System Psychologen eingebunden. Medien- und Benimm-Training laufen parallel. Um in die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu kommen, wurde ein Talente-Tag entwickelt und das Talent des Jahres gekürt. Bei der Positivberichterstattung sei die Presse eine wichtige Säule, meint Hinnemann. Hinzu komme die Mentalität der Holländer, die stolz auf Landsleute seien, die Leistungen vollbringen. Neben den Sportlern werden in den Niederlanden zunehmend die Trainer gefördert, die teilweise „auf Händen getragen werden“. Sie sind die Teambilder in einem Individualsport und schließlich der Coach auf einem Turnier. Eine Wettkampfmentalität wird beispielsweise auch von der Mutter eines jungen Teilnehmers verlangt. Der Reiter müsse bei einem Turnier spüren, dass er als Sportler im Mittelpunkt steht, sagte Hinnemann. Ausbilder haben zu motivieren und korrekten Unterricht zu geben.
In der niederländischen Pferdezucht gebe es einen anderen Denkansatz. In einem Land ohne Landgestüte werden Hengste nach einem einheitlichen Gesundheitscheck (anonym) und nach Leistung gekört. Weiterhin sei das ganze System auf Marketing aufgebaut. So sei jeder Hengsthalter bestrebt und verlangt es, dass sein Pferd im Sport mit Leistungen hervorhebt. Text: Verbandsinformationen MV 18.3.2010