21.06.2010 23:58
Studentenreitturnier Berlin 29.-30.5.2010
Am letzten Wochenende im Mai, vom 28.-30.05.2010 um genau zu sein, versammelten sich Studentenreiter aus ganz Deutschland in Berlin, um mit einem letzten großartigen Turnier ihre Saison 2009/10 zu beschließen.
Die Teams, die sich jeweils aus drei Reitern plus ihren „Schlachtenbummlern“ - kurz Schlabus genannt – zusammensetzen, nahmen mitunter weite Wege auf sich. So kamen aus dem Norden der Republik die Teams aus Kiel, von der Bundeswehr-Universität Hamburg, aus Lüneburg und aus Oldenburg, aus dem Osten kam Dresden, aus dem Westen Münster und Osnabrück, aus der Mitte Frankfurt und aus dem Süden schließlich ein Mix-Team unter Bayreuther Leitung, Freiburg, Stuttgart und München.
Unter dem Motto „Freaks and Nerds – Freak out in Berlin“ trafen alle Teams pünktlich bis Mitternacht am Freitag an der Meldestelle und damit auf der Party ein, um ihre Startbereitschaft zu erklären und dann getreu des Mottos in schreiend bunten Farben gekleidet im ehemaligen Offizierscasino auf dem Gelände des Olympiastadions bis zum Morgengrauen zu feiern. Die Wahl dieser Location in diesem Jahr stellte sich als wahrer Glücksgriff heraus und kam bei allen Gästen gut an, bzw. wurde mit viel Lob bedacht. Nach einer mitunter eher kurzen Nacht in der Turnhalle der Bonhoeffer-Grundschule am Spandauer Damm startete um 8.30 Uhr das sportliche Programm des Tages zunächst mit einem reichlichen Frühstück, für das, sowie für das restliche leibliche Wohl aller Beteiligten der TÜV als großartiger Unterstützer gesorgt hatte.
Der Samstag ist auf Studententurnieren traditionell der Dressurtag. Geritten wurde auf der Anlage des RSV am Maifeld. Sowohl die exzellente Lage, als auch die gesamte gepflegte Reitanlage mit ihren großartigen Bodenbedingungen und ihren freundlichen Unterstützern von Vereinsseite aus, fiel allen auf, besonders seitens der anderen Reitgruppen wurden die Berliner häufig angesprochen, wie gut sie ihre Wahl auch in dieser Hinsicht getroffen hatten. Studentenreitturniere sind über ihren Dachverband, den Deutschen Akademischen Reiterverband DAR e.V., auch der FN unterstellt, doch funktionieren sie ein wenig anders als „normale“ Turniere. Schon anhand der Entfernungen, die die Teilnehmer zurücklegen, wird klar, dass sie ohne eigene Pferde anreisen. Die Pferde müssen also alle vom Veranstalter zur Verfügung gestellt werden, das heißt, in der Region ausgeliehen werden. Den Reitern wird dann eines der Pferde, die in der Regel vom Besitzer aufgewärmt und vorgestellt werden, zugelost und er darf sich fünf Minuten vor Beginn seiner Prüfung kurz in allen drei Gangarten einfühlen. Diese strenge zeitliche Limitierung ist wichtig, da jedes Pferd seine Aufgabe mit drei Reitern durchläuft und eine Überanstrengung des Pferde natürlich vermieden werden soll. Die Reiter müssen als Mindestanforderung das DRA III nachweisen können, also in beiden Disziplinen mindestens sicher auf A-Niveau reiten, wobei diese Regelung in der Regel bei weitem überschritten wird, jedes Team bemüht sich, seine besten Reiter loszuschicken, da jedes Turnier in die Ranglisten des DAR und somit in die Qualifikation für die jährlichen Hochschulmeisterschaften einzählt. Auch seitens der beiden Richter, Antje Offinger und Thomas Kriwens, die jeweils das erste Mal auf einem Studententurnier richteten und denen das offensichtlich große Freude bereitete, fiel das reiterliche Niveau positiv auf, trotz der Feierei sei der Sport ernst genommen worden und sehr gute Vorstellungen gezeigt worden. Wer auf seinem Pferd jeweils die beste Wertnote erreitet, kommt damit eine Runde weiter, sodass sich von anfänglich 36 Reitern in der A-Dressur, über 12 in der L-Trense, über 4 in der L-Kandare schließlich die besten zwei Reiter als Finalteilnehmer herauskristallisieren, welche ihr Finale in Berlin traditionell am Sonntag-Nachmittag mit zwei Pferden auf M-Niveau in Pflicht und Kür austragen. In diesem Jahr konnten sich in der Dressur Katharina Forst, für Dresden reitend, und Ines Müller-Ziller aus Oldenburg für das Finale qualifizieren, welches sie auf Frizzantino, gegeben von Anna Metzner, und Adriano, gegeben von Anke-Lisa Paul austrugen. Doch zunächst stand am Samstag-Nachmittag noch eine Stadt-Tour auf dem Programm, an der rund 50 Leute teilnahmen, die bepackt mit viel guter Laune Sightseeing rund um die klassischen Berliner Sehenswürdigkeiten betrieben. Diese kleine Extra-Programm hat sich schon bundesweit unter den Studentenreitern herumgesprochen, in dieser Hinsicht weist Berlin einfach eine besondere Attraktivität auf. Auch am Samstag-Abend stand wieder eine schöne Party auf dem Programm, diesmal öffentlich und für jeden zugänglich und trotzdem blieben die eigens georderten Sicherheitsleute den ganzen Abend ohne eine Aufgabe, es wurde friedlich gefeiert.
Am Sonntag ging es dann ans Springreiten, wo sich nach dem selben Prinzip über mehrere Runden, die sehr kreativ von Horst Funken, unserem Parcoursbauer, gestaltet wurden, Sandra Huber aus Hamburg und Till Parulewski aus Dresden für das M-Springfinale auf Chensano, dem Pferd von Marina Schmidt, qualifizieren konnten. Hier siegte Till am Ende knapp, in der Dressur wurde es nach der Kür noch einmal spannend, wen die Richter am Ende vorne gesehen hatten. Mit viel guter Laune wurden zwei Küren mit fetziger Musik geritten und es wurde viel geklatscht und mitgesungen aus dem Publikum.
Erst in der Siegerehrung war es dann sicher: Ines aus Oldenburg hatte Kathy knapp hinter sich gelassen und heimste neben der goldenen Schleife in der Dressur noch den sogenannten „Bagger-Preis“ ein, der Pokal, der stets mit einem Augenzwinkern an den aktivsten Flirter übergeben wird. Kathy musste aber auch nicht traurig sein, denn sie holte mit ihrem Team Dresden die goldene Mannschaftsschleife und konnte mit ihrer eigentlichen Mannschaft Lüneburg (sie war nur für Dresden eingesprungen) den Survival-Cup für die feierfreudigste Mannschaft zum dritten Mal in Folge nach Hause holen.
Alles in allem ein sehr gelungenes Wochenende, das bei allen Beteiligten für viel Lob sorgte. Ein großes Dank gilt hier noch einmal den Sponsoren, allen voran dem TÜV und der Nürnberger Versicherungsgruppe, und allen anderen Unterstützern, wie den Pferdebesitzern, den Richtern und dem Parcoursbauer, sowie dem RSV am Maifeld. Die Studentenreitgruppe Berlin freut sich bereits auf die nächste Saison und verabschiedet sich nun erstmal mit einem lautstarken „Oooooooooooooh BERLIN! Bären - Stark!“
Text: Anke-Lisa Paul, Fotos: Ines Meier
Die Teams, die sich jeweils aus drei Reitern plus ihren „Schlachtenbummlern“ - kurz Schlabus genannt – zusammensetzen, nahmen mitunter weite Wege auf sich. So kamen aus dem Norden der Republik die Teams aus Kiel, von der Bundeswehr-Universität Hamburg, aus Lüneburg und aus Oldenburg, aus dem Osten kam Dresden, aus dem Westen Münster und Osnabrück, aus der Mitte Frankfurt und aus dem Süden schließlich ein Mix-Team unter Bayreuther Leitung, Freiburg, Stuttgart und München.
Unter dem Motto „Freaks and Nerds – Freak out in Berlin“ trafen alle Teams pünktlich bis Mitternacht am Freitag an der Meldestelle und damit auf der Party ein, um ihre Startbereitschaft zu erklären und dann getreu des Mottos in schreiend bunten Farben gekleidet im ehemaligen Offizierscasino auf dem Gelände des Olympiastadions bis zum Morgengrauen zu feiern. Die Wahl dieser Location in diesem Jahr stellte sich als wahrer Glücksgriff heraus und kam bei allen Gästen gut an, bzw. wurde mit viel Lob bedacht. Nach einer mitunter eher kurzen Nacht in der Turnhalle der Bonhoeffer-Grundschule am Spandauer Damm startete um 8.30 Uhr das sportliche Programm des Tages zunächst mit einem reichlichen Frühstück, für das, sowie für das restliche leibliche Wohl aller Beteiligten der TÜV als großartiger Unterstützer gesorgt hatte.
Der Samstag ist auf Studententurnieren traditionell der Dressurtag. Geritten wurde auf der Anlage des RSV am Maifeld. Sowohl die exzellente Lage, als auch die gesamte gepflegte Reitanlage mit ihren großartigen Bodenbedingungen und ihren freundlichen Unterstützern von Vereinsseite aus, fiel allen auf, besonders seitens der anderen Reitgruppen wurden die Berliner häufig angesprochen, wie gut sie ihre Wahl auch in dieser Hinsicht getroffen hatten. Studentenreitturniere sind über ihren Dachverband, den Deutschen Akademischen Reiterverband DAR e.V., auch der FN unterstellt, doch funktionieren sie ein wenig anders als „normale“ Turniere. Schon anhand der Entfernungen, die die Teilnehmer zurücklegen, wird klar, dass sie ohne eigene Pferde anreisen. Die Pferde müssen also alle vom Veranstalter zur Verfügung gestellt werden, das heißt, in der Region ausgeliehen werden. Den Reitern wird dann eines der Pferde, die in der Regel vom Besitzer aufgewärmt und vorgestellt werden, zugelost und er darf sich fünf Minuten vor Beginn seiner Prüfung kurz in allen drei Gangarten einfühlen. Diese strenge zeitliche Limitierung ist wichtig, da jedes Pferd seine Aufgabe mit drei Reitern durchläuft und eine Überanstrengung des Pferde natürlich vermieden werden soll. Die Reiter müssen als Mindestanforderung das DRA III nachweisen können, also in beiden Disziplinen mindestens sicher auf A-Niveau reiten, wobei diese Regelung in der Regel bei weitem überschritten wird, jedes Team bemüht sich, seine besten Reiter loszuschicken, da jedes Turnier in die Ranglisten des DAR und somit in die Qualifikation für die jährlichen Hochschulmeisterschaften einzählt. Auch seitens der beiden Richter, Antje Offinger und Thomas Kriwens, die jeweils das erste Mal auf einem Studententurnier richteten und denen das offensichtlich große Freude bereitete, fiel das reiterliche Niveau positiv auf, trotz der Feierei sei der Sport ernst genommen worden und sehr gute Vorstellungen gezeigt worden. Wer auf seinem Pferd jeweils die beste Wertnote erreitet, kommt damit eine Runde weiter, sodass sich von anfänglich 36 Reitern in der A-Dressur, über 12 in der L-Trense, über 4 in der L-Kandare schließlich die besten zwei Reiter als Finalteilnehmer herauskristallisieren, welche ihr Finale in Berlin traditionell am Sonntag-Nachmittag mit zwei Pferden auf M-Niveau in Pflicht und Kür austragen. In diesem Jahr konnten sich in der Dressur Katharina Forst, für Dresden reitend, und Ines Müller-Ziller aus Oldenburg für das Finale qualifizieren, welches sie auf Frizzantino, gegeben von Anna Metzner, und Adriano, gegeben von Anke-Lisa Paul austrugen. Doch zunächst stand am Samstag-Nachmittag noch eine Stadt-Tour auf dem Programm, an der rund 50 Leute teilnahmen, die bepackt mit viel guter Laune Sightseeing rund um die klassischen Berliner Sehenswürdigkeiten betrieben. Diese kleine Extra-Programm hat sich schon bundesweit unter den Studentenreitern herumgesprochen, in dieser Hinsicht weist Berlin einfach eine besondere Attraktivität auf. Auch am Samstag-Abend stand wieder eine schöne Party auf dem Programm, diesmal öffentlich und für jeden zugänglich und trotzdem blieben die eigens georderten Sicherheitsleute den ganzen Abend ohne eine Aufgabe, es wurde friedlich gefeiert.
Am Sonntag ging es dann ans Springreiten, wo sich nach dem selben Prinzip über mehrere Runden, die sehr kreativ von Horst Funken, unserem Parcoursbauer, gestaltet wurden, Sandra Huber aus Hamburg und Till Parulewski aus Dresden für das M-Springfinale auf Chensano, dem Pferd von Marina Schmidt, qualifizieren konnten. Hier siegte Till am Ende knapp, in der Dressur wurde es nach der Kür noch einmal spannend, wen die Richter am Ende vorne gesehen hatten. Mit viel guter Laune wurden zwei Küren mit fetziger Musik geritten und es wurde viel geklatscht und mitgesungen aus dem Publikum.
Erst in der Siegerehrung war es dann sicher: Ines aus Oldenburg hatte Kathy knapp hinter sich gelassen und heimste neben der goldenen Schleife in der Dressur noch den sogenannten „Bagger-Preis“ ein, der Pokal, der stets mit einem Augenzwinkern an den aktivsten Flirter übergeben wird. Kathy musste aber auch nicht traurig sein, denn sie holte mit ihrem Team Dresden die goldene Mannschaftsschleife und konnte mit ihrer eigentlichen Mannschaft Lüneburg (sie war nur für Dresden eingesprungen) den Survival-Cup für die feierfreudigste Mannschaft zum dritten Mal in Folge nach Hause holen.
Alles in allem ein sehr gelungenes Wochenende, das bei allen Beteiligten für viel Lob sorgte. Ein großes Dank gilt hier noch einmal den Sponsoren, allen voran dem TÜV und der Nürnberger Versicherungsgruppe, und allen anderen Unterstützern, wie den Pferdebesitzern, den Richtern und dem Parcoursbauer, sowie dem RSV am Maifeld. Die Studentenreitgruppe Berlin freut sich bereits auf die nächste Saison und verabschiedet sich nun erstmal mit einem lautstarken „Oooooooooooooh BERLIN! Bären - Stark!“
Text: Anke-Lisa Paul, Fotos: Ines Meier