20.09.2013 23:57
Storchenhof Paretz - Reiten, Feiern und Urlaub auf dem Land
Wer Paretz hört, denkt meist zuerst, oder auch nur, an das Schloss. Für Tierliebhaber, Reiter und Freunde des Landlebens gibt es im Dorf Paretz, Gemeinde Ketzin, aber noch eine besondere Attraktion: den Storchenhof Paretz der Familie Hipp.
Als Friedrich Wilhelm 1797 das Gut Paretz erwarb, war er noch Kronprinz. Aus dem Kronprinzen wurde König Friedrich Wilhelm III. und aus dem Gut ein frühklassizistisches Landschloss mit Park und Kirche. Der Berliner Architekt David Gilly erhielt zudem den Auftrag, ein "Musterdorf" zu bauen. Es entstand ein Idealdorf der Frühromantik mit zehn Bauernhöfen, die weitgehend einheitlich gestaltet waren. Dazu u.a. das Amtshaus, das Haus des Dorfschulzen, das Spritzenhaus, das Mehrfamilien und das Gotische Haus, eine optische Attraktion am Rande des Kirchgartens.
Auch der heutige Storchenhof hat eine lange Geschichte. Der denkmalgeschützte Vierseitenhof diente mit dem aufkommenden “Luisen-Tourismus” ab 1912 als “Gasthof zum Prinzen Heinrich” und von 1918 bis 1942 als “Gasthof zur Linde”. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Hof als Lazarett genutzt, danach fuer einige Jahre als Standesamt. In der DDR-Zeit gab es hier eine kleine private Landwirtschaft. Nach der Wende 1989 wurde es immer stiller auf dem Hof. Die Eigentümerin, Frau Grünefeld, suchte einen Käufer für das Anwesen. Ein glücklicher Zufall, dass Familie Hipp mit ihren Kindern Leon, Lea, Luise und Lukas, 2002 aus beruflichen Gründen Süddeutschland verlassen musste und schon immer vom Landleben mit eigenem Hof geträumt hatte. "Ich hatte sofort Vorstellungen, was man aus dem alten Anwesen machen kann", so Claudia Hipp. Wenn man die Fotos der Anfangszeit sieht, gehörte eine Menge Mut, Phantasie, Enthusiasmus, und einiges an finanziellen Mitteln, dazu, eine familiäre Wohlfühloase zu schaffen.
Für Physio- und Hippotherapeutin Hipp stand sofort fest, dass Pferde und ein Reitplatz unbedingt dazugehören. Die aus einer Großfamilie stammende gebürtige Münchnerin hatte mit Haflinger Nandu schon als Kind mit dem Reiten begonnen. Schnell wurde aus der Reiterin auch eine Voltigiertrainerin:
"Alles begann mit dem Haflinger „Nandu“, der das Reitpferd eines jungen Mädchens war, ihren pferdebegeisterten kleinen Schwestern und einer neugierigen Kinderschar aus Freundeskreis und Bekanntschaft, die alle unbedingt reiten wollten, dazu aber doch noch viel zu klein waren. Schnell entdeckte man einerseits diesen praktischen Longiergurt mit den zwei Griffen zum Festhalten und die Gutmütigkeit des Haflingers. Bald traf sich diese Kinderschar regelmäßig auf einer großen Wiese und übte begeistert ihre „tollen Kunststücke“ auf dem im Kreis gehenden Nandu. ... Claudia, die Besitzerin von Nandu, informierte sich fleißig über diese Sportart. Sie nahm Kontakt zu Rosemarie Haenchen, der Bayerischen Voltigierbeauftragten, auf und ließ sich Tipps und Hilfen für ihren Voltigierunterricht geben." Dieser Textauszug stammt von der Homepage des Reit- und Voltigierverein München-Daglfing e.V., der mit Claudia Hipp und Nandu seinen Anfang hatte und heute der größte Voltigierverein im Münchner Stadtgebiet ist.
In Paretz wurde ein 20 x 40 großer Reitplatz gebaut, dazu Behausungen für Pferde, Ponys, ein Maultier, Ziegen, Schafe, Minischweine, zahme Wildschweine, Hühner, Meerschweinchen, Kaninchen, Papageien und Sittiche, Katzen und einen Pfau. Unvergessliche Reiterferien für Kinder von 7 bis 14 Jahre sind bei diesem vielfältigen Angebot garantiert: Reiten unter Aufsicht, Erlernen des korrekten Umgangs mit dem Pony, Reiterspiele, geführte Ausritte für Fortgeschrittene, Dressur und Springunterricht (je nach Können), in der Heuscheune toben, Grillen, Lagerfeuer, Nachtwanderung. Infos zu Reiterferien
Aber auch ohne Übernachtung, als Ausflugsziel an Wandertagen für Grundschulklassen, Kitas und integrative Einrichtungen, ist der Storchenhof ein idealer Ort. In dem begehbaren Streichelgehege können Kinder ihre ersten Kontakte mit verschiedenen Tieren machen. Die neu gestaltete Tier- und Heuscheune, der Sandspielplatz und der Reitplatz laden zum Toben und Spielen ein. Die Küche des Stallcafés verköstigt die Kinder mit einem vollwertigen Mittagessen und bietet während der gesamten Aufenthaltszeit eine Getränke-Bar.
Tiergestützte Therapie und Pädagogik ist ein Konzept des Hofes: Begegnung zwischen Menschen und Tieren und zum Austausch zwischen den Generationen – für Menschen jeden Alters mit und ohne Einschränkung. Pädagogisch-therapeutische Arbeit mit den Tieren unter Anleitung einer Expertin für tiergestützte Therapie und Pädagogik an (zertifiziert nach den Richtlinien der ISAAT - International Society for Animal Assisted Therapy). Für die Arbeit mit den Pferden steht eine ausgebildete Hippotherapeutin bereit, die entsprechend medizinischer Indikation hippotherapeutisch begleitete Reiteinheiten anbietet. Auf Anfrage können auch mehrtägige Programme mit Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Hof gebucht werden. Ferienwohnungen verschiedener Größe stehen hierfür zur Verfügung.
Außerdem kann der Hof ganzjährig für Events aller Art gemietet werden. Der neue alte Kuhstall hat für Veranstaltungen, Feiern, Seminare und Kultur viel Platz. Der Saal mit seinem offenen Kamin, der hohen offenen Decke mit Blick auf den Himmel und dem Parkettboden lässt alle Möglichkeiten offen: er dient als Tanzsaal, warmes oder schattiges Plätzchen, Restaurant, Schauspielhaus mit kleiner Bühne für Aufführungen. Professionelle Köche kümmern sich um das kulinarische Wohl der Gäste. Besonders die Termine für Hochzeitsfeiern müssen wegen der großen Nachfrage rechtzeitig angemeldet werden. Ob private Feier im Kreis der Familie oder Betriebsfeier, im außergewöhnlichen Festsaal wird jedes Event individuell ausgerichtet. Claudia Hipp hat inzwischen, nach längerer Pause und neben der vielen Tätigkeiten rund um den Storchenhof, die Leidenschaft fürs Reiten wiederentdeckt und auch ihre Töchter Lea (16 Jahre), Luise (14) und Sohn Lukas (12) sitzen fest im Sattel. 2007 hatte Springreiter und Züchter Steffen Krehl eine Zwillingsgeburt zu feiern: Donna Lucia und Amore Mio wurden die Fohlen getauft. Heute sind beide im Besitz der Familie Hipp, die mit ihnen Springprüfungen auf Turnieren bestreitet. Bei Mannschafts-Springprüfungen war das Hipp-Familienteam schon mehrfach erfolgreich am Start. Das Turniertraining, und auch Unterricht für Feriengäste, findet im Reitstall Luisenhof Paretz statt, Heimat des gleichnamigen Reitvereins Luisenhof Paretz e.V., der auch in der Werderdammstraße zu finden ist.
Alle Informationen zu Öffnungszeiten und Angeboten des Stochenhofs findet man auf der Homepage Erlebnishof Storchenhof Paretz.
Text: Marietta Grade Fotos: Privat, Hipp
Als Friedrich Wilhelm 1797 das Gut Paretz erwarb, war er noch Kronprinz. Aus dem Kronprinzen wurde König Friedrich Wilhelm III. und aus dem Gut ein frühklassizistisches Landschloss mit Park und Kirche. Der Berliner Architekt David Gilly erhielt zudem den Auftrag, ein "Musterdorf" zu bauen. Es entstand ein Idealdorf der Frühromantik mit zehn Bauernhöfen, die weitgehend einheitlich gestaltet waren. Dazu u.a. das Amtshaus, das Haus des Dorfschulzen, das Spritzenhaus, das Mehrfamilien und das Gotische Haus, eine optische Attraktion am Rande des Kirchgartens.
Auch der heutige Storchenhof hat eine lange Geschichte. Der denkmalgeschützte Vierseitenhof diente mit dem aufkommenden “Luisen-Tourismus” ab 1912 als “Gasthof zum Prinzen Heinrich” und von 1918 bis 1942 als “Gasthof zur Linde”. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Hof als Lazarett genutzt, danach fuer einige Jahre als Standesamt. In der DDR-Zeit gab es hier eine kleine private Landwirtschaft. Nach der Wende 1989 wurde es immer stiller auf dem Hof. Die Eigentümerin, Frau Grünefeld, suchte einen Käufer für das Anwesen. Ein glücklicher Zufall, dass Familie Hipp mit ihren Kindern Leon, Lea, Luise und Lukas, 2002 aus beruflichen Gründen Süddeutschland verlassen musste und schon immer vom Landleben mit eigenem Hof geträumt hatte. "Ich hatte sofort Vorstellungen, was man aus dem alten Anwesen machen kann", so Claudia Hipp. Wenn man die Fotos der Anfangszeit sieht, gehörte eine Menge Mut, Phantasie, Enthusiasmus, und einiges an finanziellen Mitteln, dazu, eine familiäre Wohlfühloase zu schaffen.
Für Physio- und Hippotherapeutin Hipp stand sofort fest, dass Pferde und ein Reitplatz unbedingt dazugehören. Die aus einer Großfamilie stammende gebürtige Münchnerin hatte mit Haflinger Nandu schon als Kind mit dem Reiten begonnen. Schnell wurde aus der Reiterin auch eine Voltigiertrainerin:
"Alles begann mit dem Haflinger „Nandu“, der das Reitpferd eines jungen Mädchens war, ihren pferdebegeisterten kleinen Schwestern und einer neugierigen Kinderschar aus Freundeskreis und Bekanntschaft, die alle unbedingt reiten wollten, dazu aber doch noch viel zu klein waren. Schnell entdeckte man einerseits diesen praktischen Longiergurt mit den zwei Griffen zum Festhalten und die Gutmütigkeit des Haflingers. Bald traf sich diese Kinderschar regelmäßig auf einer großen Wiese und übte begeistert ihre „tollen Kunststücke“ auf dem im Kreis gehenden Nandu. ... Claudia, die Besitzerin von Nandu, informierte sich fleißig über diese Sportart. Sie nahm Kontakt zu Rosemarie Haenchen, der Bayerischen Voltigierbeauftragten, auf und ließ sich Tipps und Hilfen für ihren Voltigierunterricht geben." Dieser Textauszug stammt von der Homepage des Reit- und Voltigierverein München-Daglfing e.V., der mit Claudia Hipp und Nandu seinen Anfang hatte und heute der größte Voltigierverein im Münchner Stadtgebiet ist.
In Paretz wurde ein 20 x 40 großer Reitplatz gebaut, dazu Behausungen für Pferde, Ponys, ein Maultier, Ziegen, Schafe, Minischweine, zahme Wildschweine, Hühner, Meerschweinchen, Kaninchen, Papageien und Sittiche, Katzen und einen Pfau. Unvergessliche Reiterferien für Kinder von 7 bis 14 Jahre sind bei diesem vielfältigen Angebot garantiert: Reiten unter Aufsicht, Erlernen des korrekten Umgangs mit dem Pony, Reiterspiele, geführte Ausritte für Fortgeschrittene, Dressur und Springunterricht (je nach Können), in der Heuscheune toben, Grillen, Lagerfeuer, Nachtwanderung. Infos zu Reiterferien
Aber auch ohne Übernachtung, als Ausflugsziel an Wandertagen für Grundschulklassen, Kitas und integrative Einrichtungen, ist der Storchenhof ein idealer Ort. In dem begehbaren Streichelgehege können Kinder ihre ersten Kontakte mit verschiedenen Tieren machen. Die neu gestaltete Tier- und Heuscheune, der Sandspielplatz und der Reitplatz laden zum Toben und Spielen ein. Die Küche des Stallcafés verköstigt die Kinder mit einem vollwertigen Mittagessen und bietet während der gesamten Aufenthaltszeit eine Getränke-Bar.
Tiergestützte Therapie und Pädagogik ist ein Konzept des Hofes: Begegnung zwischen Menschen und Tieren und zum Austausch zwischen den Generationen – für Menschen jeden Alters mit und ohne Einschränkung. Pädagogisch-therapeutische Arbeit mit den Tieren unter Anleitung einer Expertin für tiergestützte Therapie und Pädagogik an (zertifiziert nach den Richtlinien der ISAAT - International Society for Animal Assisted Therapy). Für die Arbeit mit den Pferden steht eine ausgebildete Hippotherapeutin bereit, die entsprechend medizinischer Indikation hippotherapeutisch begleitete Reiteinheiten anbietet. Auf Anfrage können auch mehrtägige Programme mit Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Hof gebucht werden. Ferienwohnungen verschiedener Größe stehen hierfür zur Verfügung.
Außerdem kann der Hof ganzjährig für Events aller Art gemietet werden. Der neue alte Kuhstall hat für Veranstaltungen, Feiern, Seminare und Kultur viel Platz. Der Saal mit seinem offenen Kamin, der hohen offenen Decke mit Blick auf den Himmel und dem Parkettboden lässt alle Möglichkeiten offen: er dient als Tanzsaal, warmes oder schattiges Plätzchen, Restaurant, Schauspielhaus mit kleiner Bühne für Aufführungen. Professionelle Köche kümmern sich um das kulinarische Wohl der Gäste. Besonders die Termine für Hochzeitsfeiern müssen wegen der großen Nachfrage rechtzeitig angemeldet werden. Ob private Feier im Kreis der Familie oder Betriebsfeier, im außergewöhnlichen Festsaal wird jedes Event individuell ausgerichtet. Claudia Hipp hat inzwischen, nach längerer Pause und neben der vielen Tätigkeiten rund um den Storchenhof, die Leidenschaft fürs Reiten wiederentdeckt und auch ihre Töchter Lea (16 Jahre), Luise (14) und Sohn Lukas (12) sitzen fest im Sattel. 2007 hatte Springreiter und Züchter Steffen Krehl eine Zwillingsgeburt zu feiern: Donna Lucia und Amore Mio wurden die Fohlen getauft. Heute sind beide im Besitz der Familie Hipp, die mit ihnen Springprüfungen auf Turnieren bestreitet. Bei Mannschafts-Springprüfungen war das Hipp-Familienteam schon mehrfach erfolgreich am Start. Das Turniertraining, und auch Unterricht für Feriengäste, findet im Reitstall Luisenhof Paretz statt, Heimat des gleichnamigen Reitvereins Luisenhof Paretz e.V., der auch in der Werderdammstraße zu finden ist.
Alle Informationen zu Öffnungszeiten und Angeboten des Stochenhofs findet man auf der Homepage Erlebnishof Storchenhof Paretz.
Text: Marietta Grade Fotos: Privat, Hipp