24.08.2011 22:32

Springturnier Gorgast wetterbedingt in zwei Teilen

Beim ersten Anlauf vom 29.-31.7. konnte nur am Freitag auf dem Turnierplatz in Gorgast gesprungen werden. Und auch dies nur unter recht nassen Bedingungen. Das vom Wetterdienst vorher gesagte Dauerregenwetter machte dann am Samstag und Sonntag den geplanten Turnierablauf unmöglich. „Wir konnten aufgrund des tiefen und matschigen Bodens nicht für die Sicherheit der Reiter und Pferde garantieren“, sagt Erik Schubert, Leiter der Abteilung Pferdesport beim Veranstalter SV Gorgast. Aber Schubert und sein Team reagierten blitzschnell und bereits am Montag wurde alles geregelt, damit am 6.-7.8. das Turnier fortgesetzt werden konnte. Von den ursprünglich 150 Reitern hatten für den zweiten Termin etwa 20 Prozent abgesagt. „Einige hatten schon andere Turniere oder auch Urlaub geplant. Aber der Großteil, von denen viele aus dem Oderland stammen, freut sich, dass die Veranstaltung nachgeholt wird“, berichtet Schubert. „Trotz des finanziellen Risikos, das wir damit auf uns nehmen. Denn viele Dinge waren ja schon für das letzte Wochenende gebucht und müssen nun zweimal bezahlt werden.“ Der Vorstand SV Gorgast konnte sich wegen der Finanzen erst nicht zu einer Zustimmung durchringen, aber die Abteilung Pferdesport konnte sich dann dort durchsetzen. Das Traditionsreitturnier hatte in den letzten Jahren nie ein Minus in die Vereinskasse gebracht, da konnte man zu Recht an die Unterstützung des Sportvereins appelieren.
Bei der Fortsetzung des Turniers wurde der Mut des Veranstalters mit schönem Wetter belohnt, was Reiter und Besucher freute. Und große Freude auch bei den reitenden Mitgliedern des gastgebenden Vereins, dem SV Gorgast/Manschnow e.V., über insgesamt sechs Heimsiege.
Was manchen Reiter weniger freute, aber eine finanzielle Notwendigkeit, um allen Verpflichtungen nachzukommen, war die Reduzierung der Preisgeldauszahlung um 50 %. Allerdings ging es nicht nur ums Geld, sondern auch um die Kreismeisterschaften Springen MOL und die Wertung des Sparkassen Oderland Cups.  
Kreismeister bei den Reitern / Senioren wurde Bernd Senftleben auf Lightning vor seinem Vereinskameraden Andreas Groth auf Lucie. Seinen dritten Titel in Folge ersprang sich bei den jungen Reitern Stephan Lutz vom RV Tierzucht Neuenhagen auf Killberry. „Er hat verdient gewonnen und ist auf einem guten Weg“, freute sich Vereinskameradin Maren Kardel mit ihm. Darüber hinaus gab es für den Verein noch zwei weitere Medaillen: In der Meisterschaft der Ponyreiter belegten hinter der Lokalmatadorin Jacquelin Brock auf Pippi, Kira Mier auf Eisherz und Kristin Buchelt auf Laudius Robin die Plätze zwei und drei. Zwei goldene Schleifen in der Klasse A erritt Natalie Döring (LRFV Münchehofe e.V.) mit Rui Costa, die somit Kreismeisterin bei den Junioren wurde. 
Beim Staffettenspringen mit Kostüm Klasse A  wiederholte Erik Schubert seinen Sieg aus dem vergangenen Jahr. Diesmal mit Randy Hollstein im Team. Auch das traditionelle Mannschaftsspringen um den Herbert-Simon-Gedächtnispreis, dem Begründer des Reitsports in Gorgast, fand wieder statt. Dabei gehen vier Sportler eines Vereins an den Start, die Zeit der besten Drei wird gewertet. „Beim eigentlichen Einzelsport Reiten ist hier Teamgeist gefragt“, sagt Schubert. Er weiß wovon er redet, die Gorgaster gewannen in den vergangenen fünf Jahren durchgehend das Mannschaftsspringen. Auch 2011 war der alte der neue Sieger. Es wurde zur erwartet spannenden Auseinandersetzung zwischen zwei Teams des Gastgebers, dem RFV Schneeberg aus dem Nachbarkreis und dem RFV Hohenwalde. Am Ende entschieden bei gleicher Fehlerzahl knapp 20 Sekunden Vorsprung für die zweite Mannschaft des SV Gorgast/Manschnow den Sieg. Erik Schubert (SV Gorgast/Manschnow e.V) gewann, quasi als Test, mit Remus am Nachmittag ein Springen Klasse M. Danach kam die Herausforderung des Speed-Derbys. 66,13 Sekunden galt es zu unterbieten, um den seit 2003 bestehenden Rekord und den damit verbundenen Jackpot, nun bereits 900 Euro, zu knacken. 2010 fegte Schubert wie ein Wilder mit dem erfahrenen Remus über die Hindernisse, aber fünf Abwürfe zerstörten jede Siegchance. Acht Reiter kamen in diesem Jahr in die Wertung, darunter auch Vorjahressieger Volker Paschke. Mit der schnellsten Zeit war aber Remus unterwegs, der immernoch frisch seine Aufgaben meistert. Und in diesem Jahr auch vorsichtiger, nur ein Abwurf war zu verzeichnen, die Rekordzeit war allerdings nie in Gefahr. 73,50 Sekunden wurden gestoppt, der Zweitplatzierte Bernd Senftleben (RFV Altranft e.V.) benötigte 88,40 Sekunden.
VIDEO Speed-Derby Erik Schubert mit Remus.
Den krönenden Abschluss des Springturniers bildete der Große Preis von Gorgast – das Springen der Klasse S* mit Siegerrunde. Auch wenn das Feld mit sechs Springern und acht Pferden relativ klein war, an Spannung mangelte es dem Wettbewerb nicht. Volker Paschke, hinter dem Strausberger Uwe Nordt als Zweiter auf dem Parcours, setzte mit einem Null-Fehler-Ritt ein Achtungszeichen. Maren Kardel und Erik Schubert sprangen ebenso wie Paschke noch in die Siegerrunde. Am Sieg des Hohenwaldeners Paschke, der nicht die schnellste Zeit, aber nur einen Abwurf hatte, konnten sie nichts mehr ändern.
Text+Fotos: Marietta Grade Video: Volker Brandt
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Sieger Erik Schubert/Remus Mannschaft Gorgast Remus in Aktion Gelände Gorgast