Wenn das Turnier des Reitclubs Gulow in diesem Jahr etwas bewiesen hat, dann, dass Gummistiefel längst nicht mehr nur einen Teil funktionaler Regenbekleidung darstellen und, dass die Pferdesportler mehr als hart im Nehmen sind. Denn die Reiter und Zuschauer wurden vom Beginn des Turniers am Sonnabendmorgen bis zum Sonntag von anhaltendem Regen, der nicht nur den Platz, sondern auch die Gemüter in einen wenig erfreulichen Zustand versetzte, begleitet. Temperaturen im einstelligen Bereich ließen am Sonnabend nur wenige Zuschauer ausharren.
Der Pferdenachwuchs eröffnete das Turnier mit den Aufbauprüfungen. Dabei zeigte der ehemalige Dergenthiner Ronny Sauer seine Springpferde in bester Kondition. Er gewann die Springpferdeprüfung der Klasse A sowohl bei den vierjährigen, als auch bei den fünfjährigen Pferden. Erfolgreichster Prignitzer war hier Thomas Kann, der mit seinem Pferdenachwuchs insgesamt fünf Schleifen errang. Auch die Reiter des Brandenburgischen Haupt- und Landgestütes trugen sich mit ihren Hengsten, die zum Teil neben ihrer Karriere als Sportpferd auch in der Zucht eingesetzt werden, in die Platzierungslisten ein. Im nachfolgenden Springen der Klasse L, der ersten Kreismeisterschaftswertungsprüfung, nahm Christian Lehmann vom gastgebenden Verein den Siegerpokal entgegen und verwies den mehrmaligen Kreismeister Maik Wernicke (RFV Uenze) auf den zweiten Platz. Die erste Abteilung der Springprüfung der Klasse M mit Stechen entschied Thilo Banik (RFV Bresch) mit Minettes Akrobatin für sich. Seine Schwester Britta belegte mit Clear Round Platz vier und auch Christian Lehmann nahm erneut eine Schleife, für den sechsten Platz entgegen. Die zweite Abteilung entschied Siegmar Stroehmer aus Neustadt/Dosse mit Konzerto für sich. Er sicherte sich mit Letkiss auch den zweiten Platz. Bei unvorteilhaften Wetterverhältnissen zeigte am Sonntagvormittag der Reiternachwuchs sein Können. Lukas Burmeister von der RSG Pritzwalk verwies dabei die Konkurrenz in der Springprüfung der Klasse A mit einer schnellen Null-Fehler-Runde auf die Plätze. Elias Feilke vom gastgebenden Reitclub platzierte den Lewitzer Hengst Orkan H auf Platz fünf. Auch in der Springprüfung der Klasse E, bei der Stil, Sitz und Einwirkung des Reiters bewertet wurden, überzeugte wiederum Lukas Burmeister. Er belegte die Plätze eins und drei. Ronny Glißmann vom gastgebenden Verein nahm für seinen ersten Turnierstart auf Ivan die rote Schleife für den fünften Platz entgegen. Gegen Mittag, mit Beginn der Punktespringprüfung der Klasse L, zeigte sich das Wetter dann freundlicher. Die „richtigen Hosen“ hatte hier wiederum Christian Lehmann vom RC Gulow an, der die erste Abteilung souverän gewann und sich mit seinem zweiten Pferd auch noch den vierten Rang sicherte. In der zweiten Abteilung ließ Siegmar Stroehmer (Neustadt/Dosse) die Konkurrenz, darunter auch seine Tochter Laura Strehmel, hinter sich. Obwohl erst knapp 14 Jahre, hatte Laura ihrem Vater den Sieg nicht kampflos überlassen. In der nachfolgenden Prüfung der Führzügelklasse zeigten sechs junge Reiter unter den strengen Augen der Richter ihr Können. Hier setzte sich Franz Zessin vom RFV Groß Lüben mit seinem Pony Dido ganz klar an die Spitze. Während der Parcours für den sportlichen Höhepunkt, das M-Springen mit Siegerrunde, vorbereitet wur-de, ging es auf dem Reitplatz indianisch zu.
Im M-Springen stellten sich 22 Reiter der Konkurrenz. Sechs von ihnen kamen in die Siegerrunde. Da mehr als 50 Nennungen vorlagen, wurde die Prüfung in zwei Abteilungen ausgetragen. Eine Abteilung gewann Laura Strehmel mit dem Reitponyhengst Maverick. Die andere Abteilung entschied Andreas Hollberg vom RFV Roskow-Weseram für sich. Platz zwei ging hier an Britta Banik mit Clear Round. Zur abschließenden Ehrenrunde strahlten nicht nur die Sieger, sondern endlich auch die Sonne, die sich am ganzen Nachmittag durchgängig gezeigt hatte.
Text B.Feilke,MAZ