257 Pferde, 156 Reiter, 685 Nennungen, das dreitägige Turnier im Oderbruch ist bei den Pferdesportlern beliebt. Rund 1000 Zuschauer sahen bei sommerlichem Wetter an allen Tagen guten Springsport. Unter der bewährten Leitung von Erik Schubert und Familie war alles perfekt organisiert und auch der Wettergott half bei der Vorbereitung. „Der intensive und anhaltende Landregen vor dem Turnierwochenende war für den Parcours wirklich Gold wert und kam exakt zum richtigen Zeitpunkt“, freute sich Turnierleiter Erik Schubert. Vom gastgebenden Verein SV Gorgast/Manschnow gingen allein 16 Mitglieder an den Start – neuer Vereinsrekord. Hans-Christian Zieten (RFV Bechlin e.V.) konnte bereits am ersten Tag zwei Siege und zwei zweite Plätze in Springpferdeprüfungen Kl.A, L und M verbuchen. Matthias Schulze vom Gestüt am Schappin freute sich mit seinem Bereiter Martin Jurisch (RC Am Schappin e.V.) über zwei Siege selbstgezogener Pferde in Springpferdeprüfungen der Klassen A und L.
Im traditionellen Gorgaster Wettbewerb, dem A-Mannschaftsspringen um den Herbert-Simon-Gedächtnispreis, war das erklärte Ziel, den Wanderpokal auch diesmal zu Hause zu behalten. In den vergangenen fünf Jahren holte jeweils ein Gorgaster Team die begehrte Trophäe. 14 Teams traten an, darunter zwei Teams aus Gorgast. Vier Sekunden Vorsprung hatte das Siegerteam in der Endabrechnung, bei vier Reitern also nur jeweils eine Sekunde. Die Mannschaft des SV Gorgast/Manschnow II mit den Reitern Erik Schubert, Susanne Luckow, Carolin Rose und Iris Schubert hatte den Pokal erfolgreich verteidigt. Der LRV Münchehofe I und Altglietzen hatten das Nachsehen. Eine auch für Zuschauer sehr unterhaltsame Prüfung, war das Zweikampfspringen zum Abschluss der Wettbewerbe am Sonnabend, in der im K.-o.-System Sieger und Platzierte ermittelt wurden. Hier siegte Silvio Müller (PSV Gersdorf e. V.) mit Zancara, dieses Paar gewann 2009 das Speed-Derby und hegte am Samstag noch die Hoffnung eines wiederholten Erfolges. Der Herausforderung eines Staffettenspringens Kl.A* mit Kostüm stellten sich am Sonntag acht Teams. Für die einfallsreichen lustigen Kostüme gab es von den Richtern auch eine Kür-Note.  „Ein Wettbewerb, auf den sich die Reiter immer wieder freuen und ihrer Phantasie bei den Kostümen freien Lauf lassen“, sagte Turnierleiter Erik Schubert, der sich als Frau verkleidet hatte. Auch hier konnten sich die Gorgaster über einen Heimsieg von Susanne Luckow und Iris Schubert freuen.
Beim abschliessenden Speed-Derby sorgte ein neunköpfiges Starterfeld für einen tollen Umlauf über die 500-m-Strecke. Vorjahressieger Silvio Müller war zu langsam unterwegs und konnte diesmal nicht um den Sieg mitreiten. Auf Remus fegte Lokalmatador Erik Schubert in einem atemberaubenden Tempo über den mit zwölf Hindernissen und 14 Sprüngen versehenen Parcours und war mit einer Zeit von 63,65 Sekunden schneller als jeder andere. Der Sieg blieb ihm jedoch nach vier Fehlern, und somit 20 Strafsekunden, mit 83,65 Sekunden verwehrt. Damit blieben die 66,13 Sekunden des Neustädters Christian Dietrich aus dem Jahr 2003 unerreicht und der Jackpot wurde wieder erhöht. Allerdings handelte es sich im Rekordjahr noch um ein M/B-Springen, im Gegensatz zur jetzigen Klasse S waren es wesentlich leichtere Bedingungen. Triumphieren durfte am Ende Volker Paschke vom RFV Hohenwalde. Der Frankfurter hatte im Vorfeld bereits seine Siegesambitionen angemeldet und sie dann auch mit einer Zeit von 80,01 Sekunden umgesetzt. „Mit meinem Pferd Leandras war ich sehr zufrieden. Wir waren zwar etwas langsamer als der Lokalmadador, hatten dafür aber nur einen Fehler. Und der geht klar auf meine Kappe“, erklärt Paschke.
Die Vorstellung seines neuen Pferdes Call me Lion im schweren Parcours hat sich Schubert für 2011 als Ziel gesetzt. Ein von Deutschlands Mister Pferdesport Paul Schockemöhle gezüchteter sechsjähriger Wallach mit enormen Veranlagungen. „Ein Ausnahmepferd, das einem das Leben als Reiter leicht macht und die Hindernisse wirklich wie im Flug überwindet“, gerät Schubert, als er von seinem Neuling spricht, förmlich ins Schwärmen. Der Turnierleiter und Cheforganisator in Personalunion plant bereits für die Saison 2011.
Text+Fotos: Marietta Grade