08.02.2015 22:04
Seminar mit Kai Vorberg im LPBB
"Ausbildung des Pferdes für den Sport. Erziehung gegen die Natur?" mit diesem Thema startete der Landesverband Pferdesport ins neue Sportjahr 2015. Referent Kai Vorberg (PWM, Weltmeister, Europameister und Deutscher Meister im Voltigieren) und 45 Reit- und Voltigierausbilder folgten der Einladung des LPBB ins Reiterhaus in Berlin.
„ Das Pferd gibt dem Menschen ein Stück verlorener Natur zurück.“ (Zitat Richtlinien Band 4).
Aber was ist die Natur des Pferdes? Dazu muss man grundsätzlich wissen, dass das Pferd ein Fluchttier, Herdentier und Steppentier ist. Wie verhält sich ein Pferd und warum? Schon die Antwort auf die Frage: "Welches ist das dominante Pferd im sozialen Verbund?" können nur wenige Menschen richtig beantworten, obwohl die Antwort, wenn man die Natur des Pferdes berücksichtigt, naheliegend ist. Immer das reaktionsschnellste Pferd ist dominant. Das hat zur Folge, dass ein Pferd in Sekunden erkennt, wer vertrauenswürdig ist und bei wem es eher auf seine eigene Absicherung angewiesen ist. Allgemein Rollenverteilungen sehr flexibel, hängen von der jeweiligen Situation ab. Wer hätte es gewusst?
Welche Konsequenzen hat dies für den Umgang mit dem Pferd am Boden und in Reit-Situationen? Grundkenntnisse eines jeden Reiters, Voltigierers und Ausbilders über die Bedürfnisse und Eigenschaften des Pferdes sind für den fachgerechten und risikoarmen Umgang eine Voraussetzung. Der Mensch muss Verantwortung für die Grundbedürfnisse des Tieres übernehmen und muss artgerecht trainieren, ausbilden und auch erziehen. Dies geschieht in Wechselwirkung, in der Vertrauen enorm wichtig ist.
„Selbstkritik des Menschen ist im Umgang mit dem Pferd die Voraussetzung für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Pferd." Auch dieser Vorsatz wird von Kai Vorberg aufgegriffen. Vorberg begann im Alter von sieben Jahren mit dem Reiten und erst vier Jahre später widmete er sich seiner Paradedisziplin Voltigieren. 2010 beendete er seine sportliche Laufbahn und bestand 2012 die Prüfung zum Pferdewirtschaftsmeister. Bei der FN ist er in der Abteilung Ausbildung und Wissenschaft tätig und absolviert zusätzlich bis September 2015 ein Studium Diplom-Trainer an der Trainerakademie des DOSB in Köln.
Nach einer Mittagspause fanden praktische Demonstrationen mit zwei Pferden in der Reithalle des Reiterstadions statt. Der Zusammenhang zwischen den natürlichen Eigenschaften des Pferdes und der fachgerechten Bewältigung von typisch- schwierigen Situationen beim Longieren und Voltigieren wurde hergestellt. Profi Vorberg griff auch selbst zur Longe, um Hilfestellung zu leisten. Und auch fünf Jahre nach seinem Rücktritt aus dem Leistungssport zeigte er den begeisterten Teilnehmern, wie man auf dem Pferderücken professionell agiert und bei eventuellen Problemen reagieren kann. Eine beeindruckende Lehrstunde, aber ohne erhobenen Zeigefinger.
Text+Fotos: Marietta Grade
„ Das Pferd gibt dem Menschen ein Stück verlorener Natur zurück.“ (Zitat Richtlinien Band 4).
Aber was ist die Natur des Pferdes? Dazu muss man grundsätzlich wissen, dass das Pferd ein Fluchttier, Herdentier und Steppentier ist. Wie verhält sich ein Pferd und warum? Schon die Antwort auf die Frage: "Welches ist das dominante Pferd im sozialen Verbund?" können nur wenige Menschen richtig beantworten, obwohl die Antwort, wenn man die Natur des Pferdes berücksichtigt, naheliegend ist. Immer das reaktionsschnellste Pferd ist dominant. Das hat zur Folge, dass ein Pferd in Sekunden erkennt, wer vertrauenswürdig ist und bei wem es eher auf seine eigene Absicherung angewiesen ist. Allgemein Rollenverteilungen sehr flexibel, hängen von der jeweiligen Situation ab. Wer hätte es gewusst?
Welche Konsequenzen hat dies für den Umgang mit dem Pferd am Boden und in Reit-Situationen? Grundkenntnisse eines jeden Reiters, Voltigierers und Ausbilders über die Bedürfnisse und Eigenschaften des Pferdes sind für den fachgerechten und risikoarmen Umgang eine Voraussetzung. Der Mensch muss Verantwortung für die Grundbedürfnisse des Tieres übernehmen und muss artgerecht trainieren, ausbilden und auch erziehen. Dies geschieht in Wechselwirkung, in der Vertrauen enorm wichtig ist.
„Selbstkritik des Menschen ist im Umgang mit dem Pferd die Voraussetzung für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Pferd." Auch dieser Vorsatz wird von Kai Vorberg aufgegriffen. Vorberg begann im Alter von sieben Jahren mit dem Reiten und erst vier Jahre später widmete er sich seiner Paradedisziplin Voltigieren. 2010 beendete er seine sportliche Laufbahn und bestand 2012 die Prüfung zum Pferdewirtschaftsmeister. Bei der FN ist er in der Abteilung Ausbildung und Wissenschaft tätig und absolviert zusätzlich bis September 2015 ein Studium Diplom-Trainer an der Trainerakademie des DOSB in Köln.
Nach einer Mittagspause fanden praktische Demonstrationen mit zwei Pferden in der Reithalle des Reiterstadions statt. Der Zusammenhang zwischen den natürlichen Eigenschaften des Pferdes und der fachgerechten Bewältigung von typisch- schwierigen Situationen beim Longieren und Voltigieren wurde hergestellt. Profi Vorberg griff auch selbst zur Longe, um Hilfestellung zu leisten. Und auch fünf Jahre nach seinem Rücktritt aus dem Leistungssport zeigte er den begeisterten Teilnehmern, wie man auf dem Pferderücken professionell agiert und bei eventuellen Problemen reagieren kann. Eine beeindruckende Lehrstunde, aber ohne erhobenen Zeigefinger.
Text+Fotos: Marietta Grade