15.04.2011 22:45

Seminar LPBB "Basisausbildung durch breitensportliche Ideen"

Am 6.4. war Annette von Hartmann (Dipl.Ing.agr., FN Abteilung Breitensport, Deutsche Reiterliche Vereinigung, Richterin, Trainer A ) zu Gast im Reiterhaus an der Passenheimer Straße.
Die FN definiert den Begriff Breitensport wie folgt:
Breitensport oder auch Freitzeitsport umfasst im Gegensatz zum Leistungssport sämtliche sportlichen Aktivitäten, die neben dem Ausgleich von Bewegungsmangel und somit der Gesundheit, auch der Abwechslung dienen und zumeist in der Freizeit betrieben werden. Hierbei spielt nicht zuletzt auch der Spaß am Sport, in unserem Fall der Reitsport, eine wichtige Rolle. Der Begriff des Breitensports kann unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet werden, eine einheitliche Definition kann aufgrund der Vielfältigkeit nicht getroffen werden.
Von den 761.467 Mitgliedern in 7.528 Reitvereinen haben "nur" 87.751 einen Reitausweis. Das heißt für die Abteilung Breitensport, Betriebe und Vereine, dass es ca. 673.716 potenzielle Breitensportler gibt, die es zu beschäftigen und zu betreuen gilt.
Die tägliche Ausbildung immer wieder interessant und abwechslungsreich zu gestalten, ist eine große Herausforderung, der sich Ausbilder an der Basis immer wieder stellen müssen. Reitschüler können mit Spaß den Reitsport schneller und besser erlernen als durch eintöniges „Runden-im-Kreis-Reiten“. Um die Vielzahl abwechslungsreicher Elemente und Spiele in einen sinnvollen Reitunterricht einordnen zu können, ist es entscheidend, die jeweiligen Lernziele zu definieren und entsprechende Bewegungssituationen herzustellen. Wie man dies erreichen kann, war das Thema des Abends in Berlin. Leider ist das Negativimage breitensportlicher Angebote weit verbreitet. "Spielkram für Kinder" ist der Breitensport sicher nicht, und auch "nur draufsitzen können" reicht längst nicht aus. Das Motto: "In der Basisausbildung ist nur das Beste gut genug!" sollte Programm sein. Denn was hier versäumt wird oder falsch gelernt wird, muss später "repariert" werden. Die Motivation zur Ausbildung muss stimmen, sowohl beim Reitschüler als auch beim Ausbilder. Ein Ausbilder hat eine große Palette an Möglichkeiten und Mitteln, um auf verschiedene Menschen verschiedenen Alters (Anfänger, Wieder- oder Seiteneinsteiger) individuell eingehen zu können. Ziel der Basisausbildung ist grundsätzlich die Schulung der Balance, des losgelassenen, unabhängigen Sitzes, das Erlernen der Hilfen und der Hilfengebung. Und vorallem den pferdegerechten Umgang mit dem Pferd in jeder Situation. "Die Grenzen setzt das Pferd!" diesen Grundsatz sollte jeder Reiter kennen und respektieren. Die Unfallsicherheit ist auch zentrales Thema jeglicher Ausbildung. Hier kann es natürlich keine Standardvorgaben geben, denn jede Situation ist anders. Eine Rolle spielen aber Alter, Erfahrung, Ausbildungsgrad, sowie der Typ Pferd und der Typ Reiter.
Breitensportliche Ideen umsetzen heißt zuerst Planung. Methoden und Mittel müssen ausgewählt werden, dazu die Setzung kleiner und großer Ziele mit Erfolgsmessung. Die Erreichung der Ziele muss ebenso realistisch sein wie die richtige Einschätzung von Pferd und Reiter in mehreren Bereichen ( Ausbildungsstand, Konstitution, Kondition). Die Beantwortung der Kernfragen : wer, wo, wie ,wann,... sollte das Grundgerüst sein.
Ideensammlungen und Literatur z.B. 365 Ideen für den Breitensport, geben Anregungen für Schüler und Ausbilder. Und wer nicht lesen, sondern lieber erleben möchte, der sollte sich diesen Termin notieren. Deutschlands Freizeitreiter treffen sich vom 10. bis 11. September 2011 in Hessen. Beim fünften Bundespferdefestival locken mehr als 60 Wettbewerbe aller Art Reiter, Fahrer, Voltigierer und Züchter nach Bad Hersfeld. Von Einsteiger-Reitwettbewerben über Wettbewerbe für "Pferd und Hund" bis hin zu Zucht-Wettbewerben und Wanderreit-Wettbewerben ist die Angebotspalette bei diesem Festival so breit wie nie zuvor.
Text+Foto: Marietta Grade
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N.Schwarz (Gf LPBB) und A.v.Hartmann