31.01.2010 22:07
Seminar Anfängerausbildung für Kinder - Silke Gärtner
Am 20.1. war Richterin Silke Gärtner, die die Trainer-A-Lizenz für Reiten und Voltigieren besitzt und als Diplom-Pädagogin die erzieherischen Vorzüge des Pferdes an der Universität Lüneburg lehrt, im Reiterhaus beim LPBB zu Gast.
Thema des Abends: "Anfängerausbildung für Kinder und Jugendliche im Reitsport." Über 50 Teilnehmer hatten sich angemeldet und trotz winterlichem Wetters waren auch fast alle gekommen.
"Kinder erleben das Pferd als Partner, der spezielle Bedürfnisse hat“, sagt Silke Gärtner. Diese Erfahrung sei heute umso wichtiger, weil sich die Kindheit verändert habe. Bewegungsmangel und daraus resultierendes Übergewicht sowie eine unterentwickelte Koordinationsfähigkeit treiben den Pädagogen zunehmend Sorgenfalten auf die Stirn.
Unterschiedliche Altersgruppen brauchen unterschiedliche Unterrichtsformen, denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Der Unterricht muss dem Alter und den sportlichen Zielen angepasst sein. Erste Ziele sind die Entwicklung des richtigen Sitzes und die Einwirkung auf das Pferd. Beim Reiten wird die Gleichgewichtsfähigkeit gefördert und gefordert in drei Richtungen. Ausbalanciertes, losgelassenes Sitzen erfordert einerseits motorische Fähigkeiten, aber auch innere Losgelassenheit ist nötig. Wer den Kopf voller anderer Probleme hat, verkrampft und kann sich nicht optimal auf den Unterricht und auf das Pferd einstellen. Es ist für die reiterlichen Fortschritte der Kinder und Jugendlichen von Vorteil, wenn altershomogene Gruppen vom Reitlehrer eingeteilt werden. Wenn ein erfahrener Ausbilder auf gut ausgebildeten Schulponys den Kinderunterricht erteilt, spricht wirklich nichts dagegen, Kinder schon ab ca. 5 Jahren reiten lernen zu lassen. Kinder im Grundschulalter machen die schnellsten Fortschritte. Und Bewegungsabläufe, die in diesem Alter erlernt werden, können später, wenn man erwachsen ist, wieder abgerufen werden. Jugendliche, die sich im Wachstum und der Pupertät befinden, haben oft Koordinationsschwierigkeiten. Erwachsene weisen oftmals muskuläre Defizite auf, der Gleichgewichtssinn wird wesentlich weniger genutzt.
Allerdings müssen Reiter in jedem Alter ein individuelles Bewegungsgefühl entwickeln. Förderlich sind hierbei das Reiten ohne Sattel und Ausgleichbewegungen auf dem Pferd. Gärtner plädiert dafür, Reitanfänger am Führzügel statt an der Longe zu unterrichten. Longenstunden ängstigen oftmals Anfänger, da sie sich hilflos fühlen, sollte das Pferd plötzlich zur Seite springen oder die Gangart wechseln. Beim Führen kann der Schüler Übungen zur Entwicklung des eigenen Körpergefühls, Sitz- und Gleichgewichtsübungen auf dem Pferd mit mehr Sicherheit ohne Angst vor unkontrollierbaren Reaktionen des Pferdes durchführen.
Egal in welchem Alter, ein Reitschüler sollte keine Angst vor dem Reitlehrer oder dem Unterricht haben, mit Spass den richtigen Umgang mit dem Partner Pferd erlernen. Der Reitlehrer sollte Verständnis für Probleme des Schülers haben und gemeinsam eine Lösung erarbeiten.
Text+Fotos : Marietta Grade
Thema des Abends: "Anfängerausbildung für Kinder und Jugendliche im Reitsport." Über 50 Teilnehmer hatten sich angemeldet und trotz winterlichem Wetters waren auch fast alle gekommen.
"Kinder erleben das Pferd als Partner, der spezielle Bedürfnisse hat“, sagt Silke Gärtner. Diese Erfahrung sei heute umso wichtiger, weil sich die Kindheit verändert habe. Bewegungsmangel und daraus resultierendes Übergewicht sowie eine unterentwickelte Koordinationsfähigkeit treiben den Pädagogen zunehmend Sorgenfalten auf die Stirn.
Unterschiedliche Altersgruppen brauchen unterschiedliche Unterrichtsformen, denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Der Unterricht muss dem Alter und den sportlichen Zielen angepasst sein. Erste Ziele sind die Entwicklung des richtigen Sitzes und die Einwirkung auf das Pferd. Beim Reiten wird die Gleichgewichtsfähigkeit gefördert und gefordert in drei Richtungen. Ausbalanciertes, losgelassenes Sitzen erfordert einerseits motorische Fähigkeiten, aber auch innere Losgelassenheit ist nötig. Wer den Kopf voller anderer Probleme hat, verkrampft und kann sich nicht optimal auf den Unterricht und auf das Pferd einstellen. Es ist für die reiterlichen Fortschritte der Kinder und Jugendlichen von Vorteil, wenn altershomogene Gruppen vom Reitlehrer eingeteilt werden. Wenn ein erfahrener Ausbilder auf gut ausgebildeten Schulponys den Kinderunterricht erteilt, spricht wirklich nichts dagegen, Kinder schon ab ca. 5 Jahren reiten lernen zu lassen. Kinder im Grundschulalter machen die schnellsten Fortschritte. Und Bewegungsabläufe, die in diesem Alter erlernt werden, können später, wenn man erwachsen ist, wieder abgerufen werden. Jugendliche, die sich im Wachstum und der Pupertät befinden, haben oft Koordinationsschwierigkeiten. Erwachsene weisen oftmals muskuläre Defizite auf, der Gleichgewichtssinn wird wesentlich weniger genutzt.
Allerdings müssen Reiter in jedem Alter ein individuelles Bewegungsgefühl entwickeln. Förderlich sind hierbei das Reiten ohne Sattel und Ausgleichbewegungen auf dem Pferd. Gärtner plädiert dafür, Reitanfänger am Führzügel statt an der Longe zu unterrichten. Longenstunden ängstigen oftmals Anfänger, da sie sich hilflos fühlen, sollte das Pferd plötzlich zur Seite springen oder die Gangart wechseln. Beim Führen kann der Schüler Übungen zur Entwicklung des eigenen Körpergefühls, Sitz- und Gleichgewichtsübungen auf dem Pferd mit mehr Sicherheit ohne Angst vor unkontrollierbaren Reaktionen des Pferdes durchführen.
Egal in welchem Alter, ein Reitschüler sollte keine Angst vor dem Reitlehrer oder dem Unterricht haben, mit Spass den richtigen Umgang mit dem Partner Pferd erlernen. Der Reitlehrer sollte Verständnis für Probleme des Schülers haben und gemeinsam eine Lösung erarbeiten.
Text+Fotos : Marietta Grade