18.11.2013 00:01

Schaufenster der Besten 2013

Süddeutsche Körung, Finale Marstall-Länderchampionat Springen und Elitereitpferdeauktion, das Angebot im Rahmen des Schaufensters der Besten vom 14. bis 16. November in der Graf von Lindenau-Halle in Neustadt (Dosse) war wieder umfangreich.
Eingeläutet wurde die Veranstaltung mit der Mitteldeutschen Herbstkörung der Pony- und Spezialrassen sowie der Althengstanerkennung für für das Deutsche Sportpferd gestartet. 32 Hengste stellten sich dabei dem Richtergremium vor. Reitpony Siegerhengst war ein Junghengst von Nemax - FS Cocky Dundee - Rusty, Züchter und Besitzer Kristin und Heike Schadock aus Wehnsdorf. Sieger der Shetlandponyhengste wurde ein Theseus - Right Rhum v.d.Hesterhoeve-Sohn aus der Zucht und dem Besitz von Claudia Heenemann, Reppichau. Die Siegerscharpe der Haflinger erhielt ein Atlantic - Alpenstern - Star aus der Zucht von Raimund Wulhorst, Marienmünster, der von Wilhelm May aus Gardelegen vorgestellt wurde.Bester Hengst in der Gruppe der Spezialrassen wurde der Lewitzer von Sandokan - Ontario II - Golosny. Züchter und Besitzer ist Wilfried Forst - Gestüt Forst - Nordhausen. Bester von vier vorgestellten Welsh Ponys war der Welsh Cob Hengst von Brennabor Lord Zandor - Trefaes Brenin Du aus der ZG Krohn/Dötschel aus Reinsdorf. Alle Ergebnisse HIER

Die vierte "Süddeutsche Körung" wartete in diesem Jahr mit einer Neuerung auf, die auf anderen Körplätzen im Bundesgebiet schon praktiziert wird. Es wurden keine Sieger- oder Reservesieger in den Disziplinen mehr hervorgehoben, sondern vier Hengste erhielten den Zusatz "Prämienhengst". Insgesamt stellten sich 38 Hengste in fünf Ringen den Richtern zur Beurteilung und erhofften sich die Körung, 16 Hengste wurden gekört.
Der Prämienhengst von Cornet Obolensky-Calido wurde mit einem Zuschlagpreis von 86.000 € Preisspitze der Auktion gekörter Hengste und machte damit nicht nur seinen Züchter Jens Pax aus Bad Iburg, sondern auch seine Besitzer Josef Platte und Heinrich Ramsbrock aus Menslage glücklich. Er bezieht künftig eine Box auf der Hengststation von Heiko Schmidt im Mecklenburgischen Neu Benthen. „Er zauberte an allen Tagen ein kleines Lächeln auf die Gesichter der Körkommission“, kommentierte der dreifache Sieger im Deutschen Springderby André Thieme, der zum zweiten Mal in Neustadt (Dosse) als Sportvertreter Springen der Jury angehörte. „Für mich als Springreiter war besonders beeindruckend, mit welcher Intelligenz der Hengst die Freispringreihe absolvierte. Zu seinen ganz großen Stärken gehört neben dem Springen auch das Freilaufen. Hier fiel auf, wie spielerisch er die Fliegenden Wechsel sprang. Ein unheimlich praktisches Pferd, das es später seinem Reiter sehr einfach machen wird“, schwärmte der international erfolgreiche Reiter weiter. 
Zu den mit der Prämie ausgezeichneten Hengsten gehörte ebenfalls der sehr drahtige und elastische Cass-Quidam-Sohn aus einer Kolibri-Mutter. Das von Udo Döring in Annaburg gezogene Deutsche Sportpferd wurde auch von seinem Züchter vorgestellt. Auch dieser Junghengst kommt aus einem sporterfolgreichen Mutterstamm und beeindruckte alle Tage in Neustadt (Dosse). „Man hat den Eindruck, er hätte in der Hinterhand ein extra Gelenk eingebaut, so unwahrscheinlich gelenkig und geschmeidig zeigte er sich am Sprung“, schwärmte André Thieme über den für 30.000 Euro nach Bayern verauktionierten Jumper. Sein Vater Cass-Quidam, ein Cassini I-Quidam de Revel-Sohn, war mehrere Jahre auf der Station Schadock in Wehnsdorf stationiert und wurde von Volkmar Schadock erfolgreich in Springen der Klasse S geritten.   
Ebenfalls prämiert wurde ein Hengst von Contendro I aus einer Mutter von Graf Top aus der Zucht von Karsten Asendorf, Morsum, der von Volkmar und Heike Schadock aus Heideblick vorgestellt wurde. Er hat bereits einen gekörten Vollbruder und aus seinem Mutterstamm gingen auch erfolgreiche Dressurpferde hervor, wie beispielsweise Jonny Hilberaths Wenckstern. Der Schwarzbraune steht noch in der Entwicklung, zeigte aber elastische Bewegungen, schöne Manier über dem Sprung und gewaltiges Springvermögen. Er wechselte für 47.000 Euro nach Baden-Württemberg.
Aus dem Dressurlot erhielt ein dunkelbrauner ausdrucksstark auftretender Sohn des Sprehe Hengstes Destano (v. Desperados, Oldenburger Hauptprämiensieger 2011) aus einer Mutter v. Avec Coeur, der mit seiner energisch abfedernden Hinterhand gefiel, den Titel „Prämienhengst“. Züchter und Aussteller ist Heinrich Ramsbrock aus Menslage. Alle Ergebnisse Körung.
Insgesamt wechselten auf der abschließenden Auktion sieben künftige Beschäler für durchschnittlich 44.357 Euro den Besitzer. Das Haupt- und Landgestüt Neustadt (Dosse) sicherte sich u.a. für 32.500 € einen Vulkano-Carismo-Sohn aus der Zucht der Pfitzmann GbR, Löwenberg, sowie einen Limasol-Colman-Sohn aus der Zucht von Stadnina Koni, Belin, in Polen. 
Nach der Körung war am Samstagnachmittag "Showtime" in der Graf von Lindenau-Halle. Nach der Begrüßung durch Claus Schridde, gab es einen ganz besonderen Auftritt. Sechs "Bodypaintingmädels", die als Repräsentantinnen der Mitgliedsverbände der Süddeutschen Pferdezuchtverbände spezielle Bemalung auf nackter Haut hatten, kamen in die Halle und stellten sich zu den Sprüngen des Jump & Drive Parcours. Für jedes Mitgliedsland kämpften ein Reiter und ein Fahrer um den Sieg. Die Nase vorn hatten die Vertreter von Mecklenburg-Vorpommern. Es folgten verschiedene Ehrungen, u.a. der Länderchampions und des Vielseitigkeitspferdes Chilli Morning. Erfolgreiche Springpferde und Springponys, wie die Bundeschampionatsteilnehmer Dear Max (Besitzer T.Ibrahim) und DSP Mas que nada (Züchter + Besitzer M.Beindorf) wurden vorgestellt. Zum "Pferd des Jahres" wurde DSP Herzensfürst von Herzensdieb - Fürst Heinrich, Züchter Lutz Göttert, Besitzer BHLG, Reiterin Lena Feistkorn, gewählt. Die Präsentation verschiedener erfolgreicher Dressurpferde, sowie ein nochmaliger Auftritt der Prämienhengste 2013 rundeten das Programm ab, bevor es mit der Auktion weiterging.   
Die Elitereitpferdeauktion im Rahmen des Schaufensters der Besten ist in jedem Jahr die Plattform für hoch interessante Nachwuchssportler aus den Zucht- und Ausbildungsställen der neuen Bundesländer. Die in der Mitteldeutschen Pferdemarketing GmbH (MPM) als Gesellschafter vereinten Pferdezuchtverbände Sachsen-Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg-Anhalt haben 2007 dieses erfolgreiche Kapitel in der gemeinsamen Vermarktung aufgeschlagen. Zum siebenten Mal wurden in diesem Jahr nun rund 30 talentierte Youngster mit international gefragten Top-Pedigrees aus den Zucht- und Ausbildungsställen der Region in direkter Nachbarschaft zum Brandenburgischen Haupt- und Landgestüt in Neustadt (Dosse) versteigert.
Am Samstagabend standen insgesamt 27 Reitpferde zum Verkauf, das Startgebot lag bei 8.000€. Die Preisspitze erzielte in diesem Jahr mit 70.000€ ein Mecklenburger Wallach namens Sylvester von Sir Donnerhall I, M.v. La Piko. Dieser wurde von seiner Züchterin und Besitzerin Dr. Christina Walther ausgestellt und wird künftig im Dressurstall von Jochen Vetters in Neubeeren weiter sportlich gefördert.
Für 55.000 Euro wechselte am Samstagabend die fünfjährige San Amour I-Tochter Savona (Dt. Sportpferd; M.v. Expo’se) zu einem neuen Besitzer und brachte ihrem Züchter und derzeitigen Besitzer, Marco Fischer das zweithöchste Gebot des Tages.
Eine kurze Anfahrt hatte der Deutsche Sportpferde-Wallach Dossefürst K (v.Damon Hill, M.v. Samba Hit I) von Katrin und Jörg Kotenbeutel (Züchter und Besitzer) aus Neustadt (Dosse). Für das sechsjährige, dunkelbraune Dressurpferd wurden 32.000€ geboten.
Als zweites Pferd in der Bahn präsentierte sich das Springpferd Monte Gino aus der Zucht von Matthias Schulze (Falkenberg). Das Deutsche Sportpferd von Monte Bellini, aus einer Mutter von Leopardstown xx überzeugte in der Bahn und fand für 30.000€ einen neuen Besitzer in einem Mecklenburger Vielseitigkeitsstall. 26.000€ kostete in der Graf von Lindenau-Halle einen Mecklenburger Wallach von Champion de Cord (M.v. Pagur). Der von Diethard Papendorf gezogene Braune wurde von Virginia Reinheldt und zieht in sein neues Heim nach Bayern um. Für 21.000€ ersteigerte die Dressurreiter Silke Pelzer aus Schäpe die Deutsche Sportpferde Stute Quincy von Quaterback-Rubin Rouge (Züchter und Besitzer: Dr. Roland Huth, Münchehofe). Die Schimmelstute lag damit noch über dem durchschnittlichen Wert der Gesamtauktion der Reitpferde.
Genau 20.000€ zahlte ein Bieter aus Berlin für die Mecklenburg Dressurstute Corazon von Lancer II (M.v. Painter’s Row), welche von Cordula Mohr aus Wismar gezogen und verkauft wurde.  Insgesamt wurden 26 Reitpferde zu einem Durchschnittspreis von 18.481€ verkauft. Alle Ergebnisse Auktion.
Text: PM, M.Grade Fotos: Marietta Grade
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