Hitze, Fußball-WM und diverse Parallelveranstaltungen, die Veranstalter des traditonellen Turniers in Niederwerbig hatte es diesmal nicht leicht. Dabei hatten sich die Organisatoren große Mühe gegeben, denn sie wollen ihr Turnier zu einem Erlebnis für die ganze Familie werden lassen, bei dem der Pferdesport die Hauptattraktion ist. Von den Vereinsmitgliedern gebackener Kuchen ist ja überall schon fast selbstverständlich – eine Pferdedusche nicht. „Die Vierbeiner müssen sich wie die Menschen bei solcher Hitze abkühlen, um fit zu bleiben“, erklärte Tierärztin Annika Heese. Die Tochter von Hans-Joachim Nitschke hatte deshalb eine Dusche für die Pferde gebaut. Speziell bei der Hitze am Sonnabend nutzten sie auch die Kinder dazu, um sich zu erfrischen.
Mit 800 Startplätzen, 380 Pferden, 310 Reitern hatte die Ausschreibung eine gute Resonanz bei den Reitern erzielt, auch die Zahl der Starter war gut. „Die Leistungen der Reiter und Pferde waren in Ordnung. Nur Zuschauer kamen wegen der enormen Temperaturen weniger als in den Vorjahren“, so Hans-Joachim Nitschke, Vorsitzender des RFV Niederwerbig.
25 Prüfungen vom Führzügel-Wettbewerb, Geländereiten, Gespannfahren, Qualifikationen zum VR-Bank Fläming Cup  bis hin zum 8. Niederwerbiger Springderby sowie der Ehrung der Kreismeister Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming standen auf dem dreitägigen Programm. In den Geländeprüfungen siegten in Kl.E Antonia Kraft (RFV Wulkow e.V.) mit Leo, im Geländereiter-Wettbewerb Cheyenne Sonnenschein (RV Groß-Beuthen e.V.) mit Nea's Jamaica. Der Sieg in Klasse A ging an Jennifer Miriam Krüger (RFV St.Georg Bestensee e.V.) mit Felisto K, bei der Geländepferdeprüfung Kl. A sowie der Dressurpferdeprüfung lag Susan Teubner (RV Wahlsdorf e.V.) mit Wince vorne. Die Komb. Prüfung Kl. A - VR-Bank Fläming Cup wurde zum Doppelerfolg für Johanna Huschke (RFV Baruth/Mark e.V). Siegreich mitTabalu, sicherte sie sich auch noch den zweiten Platz mit Filou. Das M-Springen mit Siegerrunde konnte Dany Siedel (RFV Plaue-Havel e.V.) mit Camira fehlerfrei für sich entscheiden.
Ein besonderer Wettbewerb ist der Niederwerbiger Derby, wo die Reiter im Gelände und auf dem Reitplatz über Hindernisse gehen müssen. Hier siegte Dirk Stöckmann vom Gastgeber, der als einziger Teilnehmer ohne Fehler blieb. Er ritt den siebenjährigen Darius. „Den kaufte ich als er zwei Jahre alt war und bildete ihn zum Springpferd aus, wobei mir Slawek Falana aus Schwanebeck sehr half“, so der Reiter vom Reit- und Fahrverein Niederwerbig. Das Duo bestritt zum zweiten Mal das Derby. Dirk Stöckmann reitet etwa zehn Turniere im Jahr, sitzt aber fast jeden Tag im Sattel, um das Pferd zu bwegen. Auch Sohn Moritz ist Pferdeliebhaber. Er wurde mit dem Reitpony Isabeau bei diesem Turnier Zweiter im Führzügel-Wettbewerb. Hier gewann Kay Lucas (LRFV Großmachnow e.V.), somit waren zwei Jungs an der Spitze, die Mädchen hatten das Nachsehen.
Einziger Wehrmutstropfen der dreitägigen Veranstaltung war der tragische Sturz von Nadine Keller am Sonntagnachmittag. Laut Aussage des Jugendwartes Heiko Dittmann gehe es der 24-Jährigen „den Umständen entsprechend gut“. Nach sofortigem Eingreifen der Reiterkollegen hatte „Vereinsärztin“ Dr. Frauke Kloppenburg-Steinecke bis zum Eintreffen des Rettungshubschraubers erste Hilfe geleistet.
Ein weiterer Vorfall, das Umkippen einer Kutsche beim Hindernisfahren der Zweispänner, blieb ohne Folgen. Cornelia Rüthnick und ihre Schwester Michaela hatten einen kühlen Kopf bewahrt und die Fahrleinen eisern festgehalten.
Gefreut hatten sich in dieser Prüfung der Klasse A Jennifer Jentsch und ihr Bruder Christoph. Mit dem rasanten Tempo von 92.71 hatten sie sämtliche Konkurrenz abgehängt.  In der Dressurprüfung der Einspänner siegte Kathrin Mahlow, ebenfalls vom RFV Hoher Fläming Kl. Marzehns. Die Zwei-Phasenprüfung der Einspänner dominierte Vereinskameradin Stefanie Räbiger.
Eine Übersicht der neuen Kreismeister in der Vielseitigkeit, im Springen und Fahren in Potsdam-Mittelmark, sowie die Kreismeister Vielseitigkeit Teltow-Fläming, finden Sie HIER.
Text+Fotos: Marietta Grade