06.06.2017 22:44

Reit-und Springturnier Trechwitz

Seit dem letzten Turnier in Trechwitz, 2015, hat sich viel getan. 2016 musste das traditionelle Sommerturnier wegen eines Drusefalls auf dem Hof abgesagt werden. 2014 übernahm Timo Wessels den Mühlenberg Reiterhof seiner Eltern, 2017 folgte die Übernahme des Vereinsvorsitzes. Auch die anderen Vorstandsmitglieder wechselten, und die neue, voll motivierte Vereinsleitung wagte in diesem Jahr erstmals den Schritt zum zweitägigen Turnier.
Timo Wessels hat in den letzten Jahren viel in die Modernisierung der gesamten Anlage und in die Infrastruktur investiert. Die Turnierteilnehmer merken dies auf allen Prüfungsplätzen, besonders auf den Abreiteplätzen, die lange Zeit das große Manko waren. Und auch die verbesserten Parkmöglichkeiten gefallen den Reitern. Aus dem Mühlenberg Reiterhof Trechwitz 2016 der Biohof zum Mühlenberg. Zum Biohof gehört auch die Biomilchproduktion mit 500 Milchkühen und der dazugehörigen Nachzucht, sowie eine Bio-Rindfleisch- und Bio-Wurstproduktion. Der Reiterhof bietet Pensionspferdehaltung, eine Reitschule, Kremserfahrten und verschiedene Ferienmöglichkeiten für Kinder, Erwachsene und Familien.
In der neu erbauten Reiterstube mit Blick in die Reithalle wurde eine professionelle Küche eingebaut. Mitarbeiter sorgen für eine tägliche gastronomische Verpflegung. Der Märkische Reit- und Fahrverein Trechwitz e.V. ist auf dem Gelände des Biohofes ansässig. Insgesamt sind in Wessels Unternehmen über 100 Mitarbeiter beschäftigt und es werden sicher demnächst noch mehr, denn vor wenigen Monaten wurde das Gut Quovadis übernommen und ein Hotelneubau mit einer Kapazität von 60 Betten ist in Planung. Trotz dieser zahlreichen Aktivitäten hat Timo Wessels vor kurzem den Fahrsport für sich entdeckt. Und so war es nicht verwunderlich, dass es in diesem Jahr erstmals ein Showprogramm mit Kegelfahren am ersten Turniertag gab, bei dem der Chef selbst die Leinen in der Hand hatte. Es reichte zwar noch nicht zum Sieg, den sicherte sich mit einer rasanten und fehlerfreien Fahrt Judith Bening aus Sachsen-Anhalt vor Nea-Renee Bonneß, aber Spaß hat es ihm und den Zuschauern gemacht. Auch das Schaubild der Voltigierer und das Jump & Drive lockerte die Stimmung.
"Der Hof braucht Veranstaltungen, die zahlreiche Besucher begeistern. Deshalb bieten wir eine möglichst große Vielfalt, auch im Pferdesport", so erklärt Wessels seine Intention.
Das sportliche Angebot umfasste 14 Prüfungen, sechsmal Dressur von Klasse E bis L*, sowie acht Springen von E bis M*. In der Springpferdeprüfung Klasse A* siegte Vanessa Ziegert (Leistungsgemeinschaft Reiten e.V.) mit Dubalie, WN 7,7, in Klasse L setzte sich Hannes Peterson (RV Reitstall am Caputher See e.V.) mit Commander Cody an die Spitze der Konkurrenz, ebenfalls WN 7,7. Im Springreiter-Wettbewerb überzeugte Desiree Lengauer (TSG Ponyfarm Berlin Kladow e.V.) , die mit Tristan die WN 8,1 erhielt. Eine noch bessere Wertung, 8,5, bekam kurz danach Emilie Katharina Daniel (PferdeSV Stahnsdorf e.V.) mit Londonstar im Stilspring-WB - mit Erlaubter Zeit (EZ). Auch Carlotta Fettchenhauer (PferdeSV Pausin e.V.), die Erasmus in der Stilspringprüfung Klasse A* gesattelt hatte, freute sich über die WN 8,5. In zwei Abteilungen musste das L-Springen gerichtet werden. Die goldenen Schleifen erhielten Jasmin Hille (RV Wahlsdorf e.V.) mit Larina und Maximilian Wricke (RFV Niederwerbig e.V.) mit Chandra. Mit Curtis holte Wricke im M-Springen den dritten Platz, schneller und fehlerfrei waren Andre Henkel (RFV Treuenbrietzen e.V.) mit Petite-Blanc und Wolfgang Schäl (RFV HLG Neustadt e.V.) mit Conturio.
Die nächste Generation Wessel s, Leny, ritt im Reiter-WB Schritt - Trab - Galopp mit. Zwar reichte es noch nicht für eine Schleife, aber der Anfang ist gemacht. Elisa Kamp (RFV Ravensberge e.V.) gewann mit Rubina, WN 8,2. In den Dressuren der Klasse A* und A** setzten sich Elisa Prüß (Ländlicher RV Rohrbeck e.V.) mit Just For Me, WN 7,4 und Bianca Pramann (RV DER BERLINER UND BRANDENBURGER S) mit Diavel, WN 7,6, gegen die Konkurrenz durch. Tatjana Reich (RV EICHKAMP BERLIN E.V.) siegte mit San Fantastico in Klasse L* mit WN 7,0. Daniel's Jack, ein fünfjähriger Hannoveraner Wallach von Damsey x Caprimond, wurde in der Dressurpferdeprüfung Klasse A von Maja Maria Rusch (PferdeSV Stahnsdorf e.V.) sehr gut vorgestellt , die höchste WN 7,4 war verdient.
Für 2018 ist wieder ein zweitägiges Turnier geplant, die Feuerprobe haben der neue Vereinsvorstand und die Mitglieder bestanden. Und vielleicht gibt es dann auch Fahrsportprüfungen.
Text: Marietta Grade