Reitturniere haben in Rüdnitz eine lange Tradition. Erst im letzten Jahr wurde das 20.Turnier gefeiert. Aber der Verein hat nicht viele Mitglieder und die engagierten Ehrenamtler sind alle beruflich stark gefordert. "Bei uns gab es einige Mitglieder, die sich gegen eine Ausrichtung des Turniers ausgesprochen haben. Ich habe daher nach einer Möglichkeit gesucht, es trotzdem weiterzuführen. Es wäre schade gewesen, wenn die Veranstaltung nicht mehr stattfinden würde", sagte die erste Vorsitzende, Nanett Nahs. Und sie hat zur richtigen Zeit eine Lösung zur Durchführung des Turniers am 28. und 29.6.2014 gefunden. Erstmals hat der RFV Rüdnitz sein Turnier gemeinsam mit dem Reitverein "Zur schwarzen Perle Ladeburg" durchgeführt. Und diese Turniergemeinschaft wurde wie folgt geboren. Franziska Papke, Vorsitzende des Ladeburger Vereins, bat Nahs vor einigen Monaten, sie bei einem geplanten Turnier ihres Vereins zu unterstützen."Da hab ich ihr vorgeschlagen, dass wir doch lieber ein Turnier zusammen ausrichten sollten", so die erfahrene Turnierleiterin, die in Rüdnitz die Zügel fest in der Hand hält. Kurzes Fazit vorab: die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert. Mehr Helfer und mehr Technik zur Bodenpflege führten zur Verbesserung des gesamten Ablaufs. Die Turnierleitung wurde entlastet, Karen Hufschläger managte wie gewohnt kompetent die Meldestelle.

800 Nennungen lagen zu Turnierbeginn vor. Auf dem Gelände direkt an der Dorfstraße zwischen Rüdnitz und Lobetal waren an beiden Tagen entsprechend viel los. Und auch das Wetter zeigte sich besser, als von den Meteorologen angekündigt. Ausgeschrieben waren u.a. Kreismeisterschaftsprüfungen Dressur und Springen Barnim, Qualifikationen Hunter-Trophy, G(e)rade 30 Dressur-Cup und Caprilli-Cup und Springen M* mit Stechen. Auf zwei Dressurvierecken wurde am Samstag um 8 Uhr morgens begonnen. Im Caprilli-Cup siegte Lina-Sophie Ulmer (LRFV Großmachnow e.V.) mit Moreno (WN 8.0) deutlich vor Janina Oetzel (Reitclub Bon Cheval e.V.) mit Dea-Charlotte Neugebauer (LRFV Großmachnow e.V.) Chihiroomingo (WN 7.2). Im nachfolgenden Dressur-WB  reichte es für Ulmers Vereinskollegin Lea-Charlotte Neugebauer (LRFV Großmachnow e.V.) mit Chihiro nicht ganz zum Sieg. Mit Wertnote 7,5 lag Michelle Fahrland (Potsdamer RV e.V.) mit Her Finest vorne. Saskia Hagewiesche (RV Elisenau e.V.) legte mit zwei ersten und einem zweiten Platz in Klasse A (WN 7,8) und L (WN 7,5) mit Holsteins Simbabwe und Holsteins Whisper die Grundlage für ihren Gewinn der Kreismeisterschaftswertung Dressur LK 6+5. Für Katharina Ebner (RFV Zur Schwarzen Perle Ladeburg e.) mit Quai-Gon bedeutete der Sieg in Klasse A* (WN 8,2) und ein fünfter Platz in der L*-Dressur (WN 6,8) die Meisterschärpe in Dressur LK4 und besser. Zwei goldene Schleifen nahm Gabriela Lyck-Piehl (Reitsportzentrum Waldesruh e.V.) in der Dressur L Kandare mit Lawinia und in der M*-Dressur mit Lanzelot mit nach Berlin. Die Qualifikation zum erstmalig in Rüdnitz ausgetragenen G(e) rade 30 Dressur-Cup 2014 sicherte sich Nadine Bruckmann (RV Kuhdamm e.V.) mit Sinfonie recht souverän (WN 7,5).
Die Aufmerksamkeit zog aber eine andere Teilnehmerin auf sich. Silke Rauterberg (Hof Bernadotte e.V.) wagte mit ihrem Pony Honeymoon Dance den dritten Start in dieser Prüfungsserie. Besonderheit: sie ist fast vollständig blind. Mit Hilfe von neun sogenannten "Callern" (dt. "Rufer"), die an jedem Bahnpunkt stehen, kann sich die Reiterin orientieren. Auch wenn die Note noch nicht für eine Platzierung reichte, war die Teilnehmerin mit ihrer Leistung zufrieden und total von der Hilfsbereitschaft ihrer Mitstreiter beeindruckt. Die MOZ (Britta Gallrein) hat dazu auch einen Artikel veröffentlicht.
Zwei Springpferdeprüfungen waren in diesem Jahr ausgeschrieben. In Klasse A* siegte Adina Kurschus (PSV Galgenberghof Müncheberg e.V.) mit Cordino (WN 7.3) vor Mike Papke (RFV Zur Schwarzen Perle Ladeburg e.) mit Chacco (WN 7.2). Und in Klasse A** folgte die nächste silberne Schleife für Familie Papke. Franziska Papke stellte die selbst gezogene Deutsche Sportpferde Stute La Curage vor und erhielt eine WN 7.1. Besser war hier nur Franziska Fellenberg (LRV Lübars e.V.) mit Acino (WN 7.4). Zum zweiten Meistertitel ritt Saskia Hagewische im Springen LK 6+5 mit Holsteins Whisper und Lausanne. Und eine weitere Meisterin konnte Elisenau feiern. Kimberley Alexandra Gibson (RV Elisenau e.V.) erreichte mit Aida Vita und Paramo Presto mehrere Platzierungen und gewann damit die Wertung LK 4 und besser. Alle Ergebnisse Kreismeisterschaften Barnim.
Die vorletzte Qualifikation zur Hunter-Trophy ging klar an Jessica Kneisel (RV Altbarnim e.V.) mit Donna Rosaria (WN 8.0) vor Dr. Daniela Heinemann (RV Deutschlandhalle Berlin e.V.), die mit Etienne Noir schon zwei Qualifikationen gewinnen konnte und bereits sicher als Finalteilenhmerin feststeht. In der Springprüfung Klasse M kamen drei Reiter ins entscheidene Stechen. Fehlerfrei blieb aber nur Frank Sironski (LRV Lübars e.V.) mit seinem Schimmel Giorni (*0.00 / 42.20). Es folgten mit je einem Fehler Randy Hollstein (Ländlicher RV Münchehofe e.V.) mit Van Nassaue und Maxi Geyer (RV Zuchthof Drei Eichen e.V.) mit Dino S.
Fazit der Turnierleitung am Sonntagabend. "Es war das schönste Turnier, das wir je hatten", fand Nanett Nahs im Anschluss. "Alle haben toll geholfen und sich gegenseitig ergänzt. Teilnehmer und Richter waren begeistert - es hat einfach allen Spaß gemacht." 2015 dann wieder in Turniergemeinschaft und mit einem M**-Springen. Die sportlichen Anforderungen steigen.
Text+Fotos: Marietta Grade weitere Fotos: F.Papke