Seit letztem Jahr haben die Rudower, aus verschiedenen Gründen und absolut unverschuldet, extremes Pech, was ihre traditionellen Turniertermine im Frühjahr und im Herbst betrifft. Im Frühjahr 2012 wurde extra ein anderer Turniertemin gewählt, damit die Teilnehmer keine Probleme bei der Anfahrt haben, denn es sollte ja der neue Flughafen eröffnet werden. Der zweite Turniertermin im Herbst wurde verschoben, da im Nachbarstall, dem Milchhof Mendler akute Drusefälle diagnostiziert wurden. Fazit: auch beim Termin im Oktober war die Drusegefahr noch umstritten. Folge: nur wenige Teilnehmer reisten an, die Berliner Meisterschaften fielen aus. Die Bemühungen der unermüdlichen arbeitenden Vereinsmitglieder alles richtig zu machen, wurden leider nicht belohnt. 2013 sollte alles wieder besser werden und der Verein die Möglichkeit haben, die heftigen finanziellen Ausfälle wieder auszugleichen. Aber erneut musste der Frühjahrstermin in den letzten Stunden vor Beginn abgesagt werden, da unwetterartige Regenfälle eine Durchführung absolut unmöglich machten. Ersatztermin wurde der 27. und 28.Juli, nur knapp sieben Wochen vor dem großen Herbstturnier im September. Und wieder hatte der Veranstalter Pech mit dem Wetter. Diesmal versanken die Plätze nicht im Wasser, dafür brannte die Sonne und es war mit Temperaturen weit über 30 Grad das heißeste Wochenende des Sommers. Folge: sehr wenig Zuschauer, kaum Umsatz in der Gastronomie.
Durch einen bisher leider noch nicht gelösten Konflikt zwischen einem Mitglied des RV Rudow e.V. und der Familie Mendler, gab es auch Änderungen bezüglich des Parkplatzes für Teilnehmer und auch einige Besucher, die keinen Parkplatz am Straßenrand gefunden haben. Nicht wie gewohnt auf der angrenzenden Koppelfläche, sondern auf einer Freifläche des Bauern Mette am Ostburger Weg musste geparkt werden. Eine Lösung, um das Turnier durchführen zu können, die im Juli auch organisatorisch gut geklappt hat, die aber beim großen Herbstturnier bei der erwarteten Teilnehmeranzahl nicht ausreichen wird. Es ist für den RV Rudow e.V. und den Reitsport zu hoffen, dass der Konflikt schnell und im Sinne aller Beteiligten aus dem Weg geräumt wird.
Samstagmorgen waren die Temperaturen noch vergleichsweise angenehm, die WBO-Prüfungen erreichten sehr hohe Starterzahlen. Der bereits um 8 Uhr angesetzte Caprilli-Cup wurde wegen der hohen Teilnehmerzahl von 34 kurzfristig in die Halle verlegt. Nach drei Stunden stand die Siegerin fest: Celine Fanselow (RV Rudow e.V.) mit Shakira, WN 7,7. Inzwischen waren die Temperaturen angestiegen und die Richter Thomas Kriwens und Antje Offinger waren froh, dass ihre nächsten Aufgaben außerhalb der Halle lagen. In der Dressurreiterprüfung Klasse L wurde auch in der Halle geschwitzt. Zwei Abteilungen mit 30 Startern wurden gerichtet. Auch in der ersten Abteilung hieß das Siegerpferd Shakira, diesmal mit Reiterin Helen Schulz (RV Rudow e.V.), WN 7,1. Die zweite Abteilung entschied Daniela Kemper (RV Caballico Jühnsdorf e.V.) mit Tiziano (WN 7,3) für sich. 27 Nachwuchsreiter waren auf dem Viereck im Reiter-WB Schritt-Trab-Galopp unterwegs. Die goldene Schleife erhielt Michelle Fahrland (Potsdamer RV e.V.) mit Her Finest (WN 8,2). Zwei Qualifikationsprüfungen der Nürnberger Versicherung, die Dressurreiterprüfung Klasse A und der Führzügelwettbewerb standen Samstag auf dem Zeitplan. Bei den Dressurreitern ging der Sieg nach Brieselang an Alicia Vandree (RFV Brieselang e.V.) mit Little Big Gun (WN 7.1), bestes Führzügelkind war an diesem Tag Desiree Lengauer (TSG Ponyfarm Berlin Kladow e.V.). Die vorletzte Qualifikation zum G(e)rade 30 Dressur-Cup gewann Kathrin Kraatz (Brandenburg.PRSV Abt.Rollireitschule) mit Karino (WN 6.9) vor Noriya Drhimeur (RV Lützow Stücken e.V.) mit Nele K (WN 6.7). Am Nachmittag, bei unglaublicher Hitze, erhielten die Dressurreiter dann von den Richtern "Marscherleichterung", d.h. sie durften ohne Jacket die Aufgabe absolvieren. Madelaine Ruhnau (LRV Tegel e.V.) mit Lillifee und Stefanie Hennig (RV Rudow e.V.) mit Daneus H setzten sich gegen die Konkurrenz erfolgreich durch.
Auf dem Springplatz waren die Sprenger zwischen den Prüfungen im Dauereinsatz. Vivien Molz (RV Rudow e.V.) mit Le Nez konnte zwei goldene Schleifen, im A- und L-Springen in Empfang nehmen. Weitere Sieger in den Springen Klasse A: Kassandra Wolff (PSV Galgenberghof Müncheberg e.V.), Sarah Schlichting (RSV Am Maifeld e.V.) und Johanna Zander-Keil (TSG Ponyfarm Berlin Kladow e.V.).
Weniger Starter waren dann bei ankündigten Temperaturen bis 38 Grad auf dem Gelände des RV Rudow zu Gast. Die Reitpferdeprüfung ging an Franziska Ehrich (RC An der Glücksburg Hönow e.V.) mit Daydream Believer (WN 8,0), die mit ihrem zweiten Pferd Christelle zusätzlich noch auf den dritten Platz ritt. Carlotta unter Jacqueline Groth (PferdeSV Pausin e.V.) sahen die Richter in der Dressurpferdeprüfung Klasse A vorne. Den Wolfgang-Preuß-Gedächtnispokal 2013, eine Dressurreiterprüfung Klasse A, sicherte sich Lina-Sophie Ulmer (LRFV Großmachnow e.V.) mit Moreno (WN 7,4). 15 Reiter, von ursprünglich 48 genannten, stellten sich der Hitzeschlacht in der L-Dressur. Allerdings blieben fünf Teilnehmer unter der Note 5,0. Ein Ergebnis, das sportlich nicht befriedigend sein kann. Mit Wertnote 7,3 setzte sich Steffi Behrendt (I.FC Lübars e.V. Abt.Pferdesport) mit Dark Dafina klar an die Spitze.
Die letzte Chance in diesem Jahr das Finale der Hunter-Trophy zu erreichen, nutzten 20 Reiter. Besonders erfolgreich waren Melany Zöllner (RV Zuchthof Drei Eichen e.V.) mit Fanny (WN 7.8) und Dr. Daniela Heinemann (RV Deutschlandhalle Berlin e.V.) mit Etienne Noir (WN 7.4). Das Finale dieser Serie findet auf dem Turnier in Krampnitz Mitte August statt. In der Siegerrunde des L-Springens blieben nur zwei Reiterinnen fehlerfrei. Vivien Molz blieb die dritte goldene Schleife allerdings verwehrt, sie war mit Le Nez etwas langsamer unterwegs als Vivian-Nadine Mirow (RV Eichkamp Berlin e.V.) Simply the Best, die nach längerer Turnierpause wieder selbst im Sattel des erfolgreichen Fuchses saß.
Text+Fotos: Marietta Grade