In 31,90 Sekunden absolvierte Thilo Banik am späten Sonntagnachmittag auf Clear Round die Siegerrunde der Springprüfung der Klasse M* fehlerfrei und am schnellsten. Mit diesem Erfolg in der letzten Prüfung der dreitägigen Pferdeleistungsschau in Putlitz (8.-10.7.) hatte der Reiter vom Reit- und Fahrverein (RFV) Bresch nicht gerechnet: „Das kam für mich völlig überraschend“, sagte Thilo Banik und freute sich über die Siegerschleife. Auch Kreisreiterchef Manfred Genske freute sich über Baniks Erfolg, der sich gleich gegen mehrere renommierte Reiter durchgesetzt hatte. So zum Beispiel gegen den ehemaligen Landesmeister im Springreiten, Stefan Böse vom RFV Schorfheide (Landkreis Barnim), der das Putlitzer Turnier am Sonntag mit drei Pferden als Vorbereitung auf die am Donnerstag, 14. Juli, beginnenden Landesmeisterschaften der berlin-brandenburgischen Reiter in Neustadt an der Dosse nutzte. Genske verwies zudem auf die große Teilnehmerzahl in der Prüfung. „35 Starter hatten wir im Umlauf des M-Springens. Ein Drittel davon schaffte es in die Siegerrunde. Aber ich kann sagen, dass wir im gesamten Turnier immer wieder leistungsstarke Felder gesehen haben“, fasste der Kreisreiterchef das dreitägige Geschehen zusammen. Bodo Neumann, Turniertierarzt und Gespannfahrer aus Freyenstein, freute sich ebenfalls, dass der Reit- und Fahrverein der Gänsestadt alles hervorragend organisiert hatte und die Prüfungen ohne nennswerte Zwischenfälle über die Bühne gingen. Er fand das Turnier wunderbar und will im nächsten Jahr wieder dabei sein. Unterm Strich war die Putlitzer Veranstaltung vor allem eine Leistungsschau der jungen Reiterinnen und Reiter sowie der Aktiven aus der Prignitz, dem Ruppiner Land sowie einiger Gäste aus dem Mecklenburgischen und dem Barnim. Wobei die starke Präsenz der Nachwuchsreiter leicht zu erklären ist, ging es doch in der Dressur und im Springen um die Titel der Nachwuchskreismeister. Zu dieser Konkurrenz folgt ein gesonderter Beitrag. In der Kreismeisterschaft der erwachsenen Springreiter bleibt es spannend, vor allem zwischen Robert Bruhns (RC Gulow) und Thilo Banik (RFV Bresch). Wobei der Brescher mit mehreren jungen Pferden am Start war, mit ihnen zwar nicht in die Platzierung ritt, sich aber ob des „viel versprechenden Materials“ hochzufrieden gab. In der Dressur läuft alles auf eine Titelverteidigung von Serienkreismeisterin Jeannette See hinaus. Die Reiterin vom Reitverein Lindenhof Klein Woltersdorf zeigte sich mit ihren erzielten Ergebnissen zufrieden, freute sich aber besonders über die Leistungen ihrer Tochter Chantal im Dressurwettbewerb der Klasse E. Bei den Fahrern zeigten auf dem Platz in Putlitz einmal mehr die Prignitzer ihr Können. Sie trafen aber auf starke Konkurrenz aus Mecklenburg, so dass nur dreimal ein Prignitzer die Siegerrunde anführte. Das waren Lokalmatator Hartmut Schulz in der Dressur der Fahrpferde Klasse M bei den Zweispännern, Tarek Wendrock von Preussen Pritzwalk beim Zweispänner-Hindernisfahlen der Klasse A und Gerald Tuppat vom PSV Am Meynbach in der A-Dressur der Fahrpferde bei den Zweispännern. Die anderen vier Siege gingen an Fahrer aus Rupensdorf, Bollewik und Poel (siehe Aufstellung der Sieger und Platzierten). Hartmut Schulz fügte seinem Sieg noch vier zweite Plätze hinzu. Neben den Wettkämpfen hatte der Veranstalter um Udo Burzyk und Carmen Knebel für Sonntagnachmittag auch ein Schauprogramm vorbereitet. Dort zeigten die „Putlitzer Zwerge“ ihre Version von Schneewittchen, einer erfolgreichen Dressurreiterin. Der Putlitzer Reiternachwuchs hat übrigens nicht nur für die Märchenvorstellung jede Woche fleißig geübt, er ist gerade jetzt in den Sommerferien nahezu jeden Tag auf dem Vereinsgelände. Dabei wird nicht nur trainiert, es wird sich auch sehr intensiv um die Pferde bemüht.
Text: Stefan Peglow, MAZ Fotos: Reit-und Fahrverein Putlitz e.V.