06.06.2010 21:32

Pfingstturnier Blüthen 21.-23.5.2010

Ein paar Zahlen vorneweg. Rund 250 Reiterinnen und Reiter aus vier Nationen hatten in diesem Jahr zum 57. Reit- und Fahrturnier des RFV Blüthen am Pfingstwochenende genannt. Knapp 600 Pferde gingen auf dem Reitplatz in Blüthen an den Start. "Wir hatten rund 4000 Zuschauer", sagte ein zufriedener Organisator Heinrich Blume. So richtig konnte sich keiner dran erinnern, wann ein Prignitzer Reiter zum letzten Mal das abschließende S-Springen beim Reit- und Fahrturnier in Blüthen gewonnen hat. Seit Pfingstsonntag taucht wieder der Name eines Reiters aus dem Kreis in der Siegerliste auf. Thomas Kann aus Viesecke gewann auf dem dicht von Zuschauern umlagerten Springplatz auf Kaiserwind das S-Springen mit Siegerrunde und sorgte für einen stimmungsvollen Abschluss der 57. Auflage des Turniers. Und der Landesmeister legte noch einen drauf: mit Levistus holte er sich auch noch den 2. Platz. Das Programm des Turniers war vor allem am Abschlusstag erfrischend kurzweilig und hatte manch Überraschung für das Publikum parat. Dass dann auch noch das Wetter mitmachte, spielte dem Veranstalter in die Karten. Viele Besucher nutzten den Sonnenschein, um sich Dressur, Schaubilder oder S-Springen anzuschauen. Speziell letztgenanntes hatte es in sich. Zwar waren nur 13 Pferd-Reiter-Paare gemeldet, doch die Qualität litt nicht darunter. Der für den RFV Uenze startende Thomas Kann nahm den Parcours, den Horst Blüthmann und Dirk Sitte anspruchsvoll, aber fair gebaut hatten, gleich mit zwei Pferden in Angriff. Und der Landesmeister ging sowohl mit Kaiserwind und mit Levistus fehlerfrei über die Hindernisse. Das gelang mit Robert Bruhns und Le Co Q As einem weiteren Prignitzer Paar. Drei weitere Starter, die den Umlauf mit vier Fehlern absolvierten, komplettierten das Feld der Siegerrunde. Dort gingen Kann und Kaiserwind erneut fehlerfrei und übernahmen in 45,21 Sekunden gleich die Führung. Die folgenden Paare bissen daran die Zähne aus. Auch Bruhns und Le Co Q As. Als Thomas Kann dann auch noch mit Levistus in 47,55 Sekunden fehlerfrei blieb, war sein Doppelsieg perfekt. "Ich hatte schon vor, mich mit beiden Pferden vorn zu platzieren. Dass es gleich Platz 1 und 2 wurde, hat mich sehr gefreut", sagte Kann. Das galt auch für Levistus, der sich bei der Siegerehrung sehr temperamentvoll zeigte. "Und das es mit Levistus so gut geklappt hat, ist prima. Das freut mich besonders, weil er hier aus Blüthen stammt", fügte Thomas Kann hinzu. Während der Prignitzer zufrieden wirkte, dürfte es bei Maik Manthey etwas anders ausgesehen haben. Der Vorjahressieger aus Wentow in der Oberhavel qualifizierte sich diesmal nicht für die Siegerrunde. Und hatte auf einem anderen Gebiet auch noch Pech. Bereits am Sonnabendnachmittag verlor er auf dem Turniergelände sein Portemonnaie mit sämtlichen Ausweispapieren. Bis zum S-Springen hatte es sich nicht wieder angefunden. Vielleicht war da Platz 2 im Zwei-Phasen-Springen ein kleiner Trost für Manthey.
In der Dressur Kl.L gab es zwei Siege für Janett Köhler (Ritzerower RV) mit Peridot. Ebenfalls zwei goldenen Schleifen konnte Jeannette See (RV Lindenhof/Kl.Woltersdorf) für ihre Siege in den Dressuren der Klasse M mit dem Hengst Renier mitnehmen. 
Auch etliche Schaubilder unterhielten, neben dem Sport, die zahlreichen Zuschauer, die Blüthen jedes Jahr die Treue halten. Thilo Banik, der stehend auf dem Hengst Centipede über Hindernisse sprang, Dr. Bettina Grahner, Mitbegründerin des Vereins Reiten im Damensattel, die in perfekter Haltung diesem Sitz eine Eleganz verlieh, oder das Vierergespann von Gerald Tuppat, das sich vom LKW stürzte und nicht zuletzt die wilde Jagd des Römerwagens über den Platz.