Am Rande des Oderbruchs in dem kleinen Ort Görsldorf haben Claudia und Peter Wirth ein Paradies für Pferde geschaffen. Hier ist das Pferd „König“. Kein überflüssiger Luxus für den Menschen, kein Reitbetrieb, hier ist alles auf die Bedürfnisse der Pferde ausgerichtet.

Ich treffe Frau Wirth schon auf meinem Weg zum Hof, sie ruft mir zu: „ Ich schau nur noch mal eben nach den Pferden auf der Koppel“.  Auf den ersten Blick scheint es sich um einen ganz normalen Pferdehof zu handeln, jedoch auf den zweiten merkt man sofort die Liebe zum Detail, angefangen von den acht sehr großen Boxen, die großzügig mit Stroh eingestreut sind. Mein Blick fällt auf die Matten unter dem Stroh, Peter Wirth erklärt mir die Funktion: „Es handelt sich hierbei um gelenkschonende Spezialmatten, durch die die Schritte abgefedert und beanspruchte Gelenke geschont werden. Ältere Pferde legen sich auch wieder gerne hin, im Winter sind die Pferde ohne Mistmatte vom Boden her isoliert, davon profitieren hustende und allergische Pferde“. Ich vermisse die automatischen Tränken und frage nach. „ Alle Pferde werden per Hand getränkt, im Winter mit angewärmtem Wasser! Dadurch haben wir die Kontrolle, wie viel ein Pferd trinkt und können notfalls bei Bedarf auch Wasser über aufgeweichtes Festfutter zuführen“.

Gefüttert wird hier eigenhändig frisch gequetschter Hafer, dadurch kann nichts ranzig werden und alle wichtigen Öle und Nährstoffe bleiben erhalten. Heu gibt es hier satt, ausreichendes Rauhfutter dient unter anderem auch der Vorbeugung von Koliken.

Was ich auch vorher noch nie in einem Stall gesehen habe, sind die Tageslichtlampen, die das gleiche Lichtspektrum haben wie das Sonnenlicht, dies begünstigt einen gesunden Stoffwechsel und fördert die Ausgeglichenheit. Mir gefällt die Idee!

Für die Betreuung der Pferde ist eine Pferdewirtschaftsmeisterin eingestellt, die sich intensiv und individuell um die Pferde kümmert, das ist gewährleistet dadurch, dass es hier nur Platz für acht Pferde gibt.

Die großen Koppeln bieten mit ihrem Baumbestand im Sommer Schatten, wovon besonders genesungsbedürftige und alte Pferde profitieren, täglicher Weidegang ist selbstverständlich. Bei drohendem Unwetter oder Gewitter werden die Tiere sofort hereingeholt.

Hier ist der ideale Platz, um seinem Pferd nach einer anstrengenden Turniersaison, einer OP, einer längeren Genesungsphase nach einer Lahmheit einfach mal eine Auszeit zu gönnen.

Auf meine Frage, wie es denn gehandhabt wird, wenn Pferde mitten aus dem täglichen Training auf den Hof kommen und nun entspannen sollen, es ist ja nicht förderlich, die Tiere von 100 auf Null in Bezug auf die Bewegung zu bringen, erklärt mir Claudia Wirth: „Wir haben hier eine Strecke mitten durch die Natur über 4,5km, die wir zu Fuß mit den Pferden zurücklegen, zusätzlich gibt es tägliche Muskelmassagen“.

„Alles erfolgt in Absprache mit dem Besitzer des Pferdes, wir bieten zahlreiche Sonderleistungen an, wie gewaschenes Heu, Zusatz von Kräutern und Gewürzen nach ayurvedischen Gesichtspunkten, Verabreichung von Medikamenten mit dem Futter, Eindecken, Putzen, bandagieren, osteopathische Nachbehandlungen und vieles mehr. Wir arbeiten sehr eng  mit Spezialisten aus ganz Deutschland auf den Gebieten der Osteopathie, Hufpflege / Hufschmied sowie Zahnbehandlung zusammen.“

Mein Resumé aus meinem Besuch bei den Wirths: Hier würde ich mein Pferd ohne irgendwelche Bedenken in den Urlaub oder in Rente schicken ohne mir irgendwelche Gedanken machen zu müssen, wie es meinem Tier geht!

Mehr Infos und Kontakt unter www.pferdehof-wirth.de
Dies ist ein Besuchsbericht von Stefanie Seidel. Fotos: Privat Wirth