01.05.2017 21:11

Osterturnier im Olympiapark

Nach der Verschmelzung der beiden Vereine "Reitverein Berlin Pichelsberg" und "Reitclub Olympia-Stadion Berlin" hatte der neue Vorstand des "Reitclub am Olympiapark e.V." zu Ostern keine neue Herausforderung, sondern eher eine traditionelle Aufgabe: die Durchführung des beliebten Osterturniers. Mit Volkmar Polaski und Dana Profuß als Turnierleitung war die Organisation in bewährten Händen. Leider kam es bei der Veröffentlichung der Ausschreibung zu einer zeitlichen Verzögerung, die eventuell ein paar Nennungen gekostet hat. Die ausgeschriebene Dressurpferdeprüfung Klasse A fiel auf Grund zu weniger Teilnehmer aus. Und auch die weiteren 16 Dressur- und Springprüfungen waren nicht so stark besetzt wie in den vergangenen Jahren. Allerdings muss man bei Turnieren für den reiterlichen Nachwuchs mittlerweile auch berücksichtigen, dass die Anzahl der Ponyreiter, gerade in der letzten Zeit, kontinuierlich abnimmt. Wer im Alter der Children-Klasse ist, zwischen zwölf und vierzehn Jahren, kann zwar sowohl Ponys als auch Großpferde reiten, aber im Springen sind die Children nur auf Pferden, nie auf Ponys im Parcours unterwegs. Und viele Eltern scheuen die Kosten für ein Sportpony, wenn ihr Kind körperlich in der Lage ist, ein Großpferd zu reiten. Diesen Trend bestätigt auch der renommierte Ponyzüchter Detlef Schwolow, langjähriger Sponsor des Pony-Reiter-Cups in Dressur und Springen, der sein Engagement für die nächsten Jahre überdenken will. Um den Ponysport weiterhin zu fördern, wurde der regionale Havelland-Pony-Cup ins Lebens gerufen. An der Prüfung dürfen Reiter aller Altersklassen und auch Ponys mit Übergröße teilnehmen. 
Nachdem 2016 das Turnier wegen eines Länderspiels um einen Tag verschoben werden musste, konnte in diesem Jahr der traditionelle Karfreitag und Ostersamstag wieder genutzt werden. Los ging es am Freitag mit den Springprüfungen, die von Peter Mächold teils anspruchsvoll, aber immer fair gestaltet wurden. Im Stilspring-WB - ohne Erlaubte Zeit (EZ) sicherte sich Pia Kees (RV Jagdhaus Paaren e.V.) mit Preussenhof's Belami und Peppermint Pill die ersten beiden Plätze, WN 8,0 und 7,8. Der dritte Platz ging an Vanessa Jakat (Reit- und Zuchtverein Wagenitz e.V.) mit Golddiamant. Dieses Paar war dafür in der darauffolgenden Pony-Stilspring-WB - mit Erlaubter Zeit (EZ), der Qualifikation Pony-Reiter-Cup Springen, mit der WN 7,5 unschlagbar. Im Stafetten- und im Punktespringen Klasse A* sammelte Pia Kees zwei weitere goldene Schleifen. Damit war sie an diesem Tag die erfolgreichste Reiterin. Lucas Polaski (RC am Olympiapark e.V.) zauberte seinem Vater Volkmar ein Lächeln aufs Gesicht. Mit Lucky Luke stand er in der Siegerehrung des A**-Springens ganz vorne. Das abschließende L-Springen wurde zum Doppelerfolg für Laura-Jasmin Ognibene (LG Reiten e.V.), die trotz Gipsarm mit Accra und Ciara fehlerfrei die Konkurrenz hinter sich ließ.
Trotz regnerischem Aprilwetter nutzten viele Dressurreiter ihre Chance im Viereck am Ostersamstag. In den beiden Hallen an der Jesse-Owens-Allee wurden jeweils vier Prüfungen durchgeführt, die Vorbereitungen dafür fanden auf dem Außenplatz statt. In der Dressurprüfung Klasse L* - Trense - U25 wiederholte Lara Silbereisen (LRV Lübars e.V.) nicht nur ihren Sieg, sondern erhielt die Wertnote 7,3, genau wie bei ihrem Erfolg 2016. Mia Charlotte Bachus (RC am Olympiapark e.V.)  folgte auf den Plätzen zwei und drei mit Click-Clack und Gina-Lisa, WN 7,0 und 6,9.
Die Qualifikation Havelland-Pony-Cup konnte Mia Charlotte Bachus dann für sich entscheiden. Die Pony-Dressurprüfung Kl.A** gewann sie mit Gina-Lisa vor Nadine Göpfert (RSG Rudower Fliess e.V.) mit Consultana. Mit  Fats Domino, einem sechsjährigen Wallach von Fidertanz aus der Zucht vom Julibellenhof, überzeugte Henriette Weishaupt (PferdeSV Stahnsdorf e.V.) in der Dressurreiterprüfung Klasse A und der A**-Dressur, WN 8,2 und 7,8. Ebenfalls zwei goldene Schleifen konnte Nele Klaus (PferdeSV Stahnsdorf e.V.) in Klasse E mit nach Hause nehmen. Sie siegte in der Qualifikation Pony-Reiter-Cup Dressur und im Dressur-WB mit dem Deutschen Reitponyhengst FS Down under, jeweils WN 8,2.
Die letzte Entscheidung fiel in der Qualifikation zum Kombinierten Freizeitreiter-Cup, der aus zwei Teilen besteht. Zuerst wird die Aufgabe E8 auswendig geritten und direkt im Anschluss muss ein Trailparcours absolviert werden. Der Trailparcours steht schon während der Dressuraufgabe im Prüfungsviereck, d. h. es wird um die Hindernisse herumgeritten. Jaqueline Giesen (Reit- und SV Dallgow Dorf e.V.) mit Notre Elexier erhielt 73,4 Punkte und lag damit im Endergebnis vor Lina-Sophie Ulmer (PSV Jühnsdorf e.V.) mit Moreno, die 72 Punkte bekamen.
Am Sonntagabend zog der Veranstalter ein positives Fazit, die nächste große Aufgabe ist die Ausrichtung der Berliner Meisterschaften im Juni.