01.04.2010 00:26

Neustädter Gestüte erhalten neuen Geschäftsführer

Der Stiftungsrat des Haupt- und Landgestütes Neustadt (Dosse) (Ostprignitz-Ruppin) hat am 31.3. die Anstellung eines neuen Geschäftsführers gebilligt. Der promovierte Betriebswirt Thomas Ziegler aus Altlandsberg (Märkisch-Oderland) soll die seit mehr als einem Jahr vakante Stelle besetzen. Der 49-Jährige sagte der Märkischen Oderzeitung, er hoffe, am 1. Juli die Stelle in Neustadt antreten zu können. Ziegler ist selbst Reiter, verweist aber darauf, dass die Gestüte nicht noch einen Pferde-Experten brauchen. Davon gebe es genug. Es gehe darum, die wirtschaftliche Basis der Stiftung zu stärken. Die Gestüte, in die das Land in den vergangenen Jahren 40 Millionen Euro, vorwiegend EU-Gelder, investiert hat, sollten sich ursprünglich selbst tragen können. Der Landesrechnungshof hatte 2007 jedoch schwere Managementfehler aufgedeckt. Daraufhin war die Stelle eines zusätzlichen Geschäftsführers etabliert worden, der neben dem Pferde-Experten, Landstallmeister Jürgen Müller, für den Betrieb zuständig sein soll. In diesem Jahr wurden die Landes-Zuschüsse für die laufenden Ausgaben der Stiftung von 1,1 auf zwei Millionen Euro aufgestockt. Wie lange diese Zuschüsse für den laufenden Betrieb noch gezahlt werden müssen, ist unklar. Eines der drängendsten Probleme der Gestüte ist der Streit mit dem Amt Neustadt um eine Reit- und Mehrzweckhalle, die der Stadt gehört. Allerdings pochen die Stadtväter auf alte Absprachen, denen zu Folge die Gestüte die nicht ausgelastete Halle übernehmen sollen. Die erst wenige Jahre alte Halle muss saniert werden. Derzeit laufen die Prüfungen, wie teuer dies kommen wird. Das Amt Neustadt drängt die Stiftung zudem, Mitglied in einem Förderverein zu werden, der den Bahnhof der Stadt auf Vordermann bringen soll. Eine Entscheidung über die Mitgliedschaft ist am Mittwoch nicht getroffen worden, da die finanziellen Auswirkungen unklar sind. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin hatte im März Ermittlungen gegen Landstallmeister Müller wegen Subventionsbetruges gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt. Im Infrastrukturministerium hieß es am Mittwoch, dass die Frage der Rückforderungen von Fördergeldern noch nicht geklärt sei. Mitte März hatten sich das Infrastrukturministerium, zu dem der Bereich Landwirtschaft jetzt gehört, mit dem Umweltministerium um die Zuständigkeit gestritten. Text: moz.de 31.3.2010