An drei Tagen, vom 5.-7.4., wurde die Graf-von-Lindenau Halle für den reiterlichen Nachwuchs geöffnet. Das jährliche Neustädter Nachwuchsmeeting und das Pausiner Frühjahrsturnier wurden als Nachwuchs- und Ponymeeting an drei Tagen zusammengelegt. Eine Kooperationsveranstaltung der Vereine RFV HLG Neustadt e.V., dem  PSV Pausin e.V. und dem Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt unter der Regie von Jörg Kotenbeutel, Gabriele Selke-John und Hallenbetreiber Andreas Fettchenhauer, AFP GmbH. Ausgeschrieben wurden Prüfungen für junge Dressur- und Springpferde, U25- und Ponyreiter, dazu das Freispringchampionat des PZV Berlin-Brandenburg mit maximal 20 Teilnehmern. Unruhe gab es im Vorfeld des Turniers als die Gestütsleitung eine Presseerklärung zum aktuellen Stand der Herpeserkrankungen auf dem Gestütsgelände veröffentlichte. Da es sich bei der equinen Herpesvirusinfektion um keine melde- oder anzeigepflichtige Infektionskrankheit handelt, bestanden keine amtlichen Sperr- oder Quarantänemaßnahmen. In Zusammenarbeit mit dem zuständigen Amtstierarzt, Dr. Matthias Rott, wurden zur Absicherung von Veranstaltungen besondere Sicherheits- und Schutzmaßnahmen getroffen, z.B. Gastpferde wurden außerhalb des Haupt- und Landgestütes in besonders dafür aufgestellten Zelten untergebracht.
Mit den Dressur- und Springpferdeprüfungen wurde am Freitag begonnen. Die Anzahl der Dressurreiter war allerdings recht übersichtlich, in der A sechs, in der L neun und in der M gerade vier Starter. Etwas unverständlich die Wertnotenvergabe der Richter in der Dressurpferdeprüfung Klasse L. Zwei Reiterinnen, Katrin Hansen (RC Pegasus e.V.) mit Quicksotic und Marie Kirchner (RFV Eldena e.V.) mit Selina, auf Platz eins mit der Wertnote 7,4, zwei sechste Plätze mit 6,9 sowie zwei achte Plätze mit 6,8. Warum kann man, bei nur neun Startern, die Skala der Wertnoten nicht breiter und somit eindeutiger einsetzen? In der Dressurpferdeprüfung Klasse A siegte Tahani Ibrahim (RSV Dallgow Dorf e.V) mit Hofdame (WN 8.00), in Klasse M gelang dies Stephanie Fiedler (RFV HLG Neustadt e.V.) mit Dossefürst (WN 7,4). Über zwei Siege in Springpferdeprüfungen Klasse A*/A** konnte sich Christian Lehmann (RC Gulow e.V) mit Chetlag freuen. Ebenfalls zwei goldene Schleifen nahm Steffen Krehl (LRFV Lentzke e.V.) mit. Seine Pferde Catia in Klasse L und Carat K in Klasse M sahen die Richter ganz vorne. Die ersten beiden Ponyspringen fanden am Freitagabend statt. Leider war das Starterfeld auch hier etwas schwächer als im Vorfeld erwartet. Von den Turnierveranstaltern geplant war ein Besuch des Bundestrainers für die Ponyspringreiter Peter Teeuwen, der einige Reiter aus dem Bundesgebiet mitbringen sollte. Doch durch den engen Zeitplan vor Beginn der Saison mit etlichen Sichtungen konnte diese Planung nicht realisiert werden. Ivana Lesemann (RFV Halberstadt e.V.) mit Bolheim's Pollux nutzte das Pony-Zwei-Phasen Springen Klasse L optimal als Einlaufprüfung und siegte fehlerfrei vor Jenny Koßmann (RFV Colbitz e.V.). Im Punktespringen Klasse M* konnte sie mit ihrem zweiten Pony Mac Too dann direkt die nächste goldene Schleife in Empfang nehmen.
Jil Kluge (RV Elmlohe-Marschkamp) ritt mit ihrem Pony Eternity am Samstag gleich zweimal der Konkurrenz davon und gewann in Klasse L und M. Nur zwei fehlerfreie Ritte gab es im Springen Klasse L U25, einer geschlossenen Prüfung. Johanna Fischer (RFV Z.d.Neustädter Weiden e.V) mit Coco war drei Sekunden schneller als der Rest des Feldes. Max-Hilmar Borchert (RV Stechlin-Menz e.V.) holte sich Platz eins und drei in der offene Springprüfung Klasse L. Einen Doppelerfolg feierte Jessica Freye (RSG ALT-LÜBARS E.V.) mit Quimerico Chico und Skatman in der Klasse M**.
Die Sieger des Freispringchampionats des Pferdezuchtverbandes wurde in den Kategorien 3- und 4-jährige Reitponys, 3-jährige und 4-jährige Deutsche Reitpferde ermittelt. Galgenberghof's Little Luna, Cerik und Latino waren die jeweils Besten. Alle Ergebnisse HIER.
In den Dressurreiterprüfungen Klasse A und L am Sonntag präsentierten sich Michael Jeising (RFV Milte-Sassenberg e. V.) mit Salvador und Lisa Züchner (RF Chevalier Genshagen e.V.) mit Anabell optimal und erhielten die höchsten Wertnoten. Im letzten Ponyspringen Klasse L gab es die einzige goldene Schleife für eine Brandenburger Ponyreiterin. Louisa Dangela (Hof Bernadotte e.V.) war mit Bryan schnell und fehlerfrei unterwegs. Das als M** ausgeschriebene Pony-Zwei-Phasen Springen erwies sich als etwas zu anspruchsvoll für den Anfang der Saison und war sicher nicht optimal gewählt. Keine der sechs Starterinnen erreichten die zweite Phase, Ivana Lesemann und Marieke Reimers lagen mit vier Fehlern vorne, der Rest des Feldes kam mit 16 bzw. 24 Fehlern ins Ziel. Fünf Reiter waren in der Siegerrunde des abschliessenden S-Springens an der Entscheidung beteiligt. Die schnellste Zeit hatte Jessica Freye mit Quimerico Chico, aber sie blieb dabei nicht fehlerfrei. Rick Siewert (RFV Schorfheide e.V.) mit Calvana B wusste dies zu nutzen. Strafpunktfrei war ihm der Sieg sicher, Jasmin Selke-John (PferdeSV Pausin e.V.) sicherte sich mit Friedrich den dritten Platz.
Text+Fotos: Marietta Grade