29.09.2014 22:07
LPBB: Fahrsport zum Anfassen – Eine Disziplin mit Schwung
Kutsche fahren kann doch jeder: Von wegen! Die Pferdesportdisziplin „Fahren“ wird häufig unterschätzt. Genau wie beim Reiten spielen Konzentration, Feingefühl, Geduld und Mut eine wichtige Rolle. Vor allem die Teildisziplinen Hindernisfahren und das Gelände sind mitunter rasant und bereiten nicht nur den Fahrern selbst, sondern auch den Zuschauern eine Menge Spaß. Was zum Fahren alles dazugehört und wie vielseitig sich der Sport präsentiert, zeigt das folgende Beispiel. Die Mutter einer jungen Fahrsportlerin berichtet:
Vom 7. bis 10. August 2014 fanden im saarländischen Sankt Wendel die Deutschen Meisterschaften Fahren U25 und das Bundesnachwuchschampionat Fahren U16 statt. Und wir durften dabei sein! Für die Pony-Zweispänner startete Nea-Renee Bonneß (Fahrverein Planetal e.V.) und bei den Pony-Einspännern Jessica Liehr (Fahrverein Planetal e.V.) und Fabienne Siewke (Fahrergilde Barnim e.V.). So machten sich drei Kolonnen mitten in der Nacht auf die lange Reise gen Süden.
Am ersten Morgen erwartete uns ein reichliches Frühstücksbüfett. Die Mädchen zogen sich mit unserem Mannschaftsführer Jean-Carsten Lüttig zurück, um ein letztes Mal für die Theorieprüfung zu lernen. 20 Fragen mussten beantwortet werden. Die Mädels machten das klasse und wurden mit Wertnoten von bis zu 9,5 belohnt. Donnerstagabend war Länderabend! Jeder Landesverband präsentierte landestypisches Essen. Es war eine kulinarische Reise quer durch Deutschland. An unserem Stand fand man Schmalzstullen, Buletten, Spreewälder Gurken, Eberswalder Würstchen und Spreequellbrause. Am Tag darauf standen die Dressuren an. Die Pony-Einspänner durften zuerst ihr Können zeigen. Jessica spannte ihren „Filou“ an. Ein kleines Ausweichen zog die sonst gute Vorstellung in der Wertnote leider auf eine 6,17. Nur kurze Zeit später wurde es für Fabienne mit „Bonny Piep“ ernst. Er konnte eine gute, aber nicht optimale Anlehnung zeigen und beide erreichten ebenfalls eine 6,17. Gegen Mittag wurde die PS-Zahl verdoppelt - die Ponyzweispänner starteten in ihre Dressur, somit auch Nea Bonneß mit „Diavolo Z“ und „Sandro“. Und wie sie startete! Mit offenem Mund und Gänsehaut sahen wir eine tolle Dressur, die die erst 12-jährige dort im Viereck hinzauberte. So brandete großer Beifall auf, als die Noten verkündet wurden. Eine Durchschnittswertnote von 7,5 hatte sie in Führung gebracht. Ein paar Starter später stand es fest, der Dressursieg der Ponyzweispänner ging nach Berlin-Brandenburg. Stolz zogen wir abends zur Siegerehrung und ließen unser Mannschaftsküken hochleben. Anschließend wartete der Veranstalter mit einer riesen Pasta-Party auf und viele tanzten noch bis in den späten Abend hinein. So manch einen fand man jedoch bei der Geländebesichtigung, um für den morgigen Tag die Hindernisse zu erkunden. Die gesamte Strecke lag an einem Hang und der Wetterbericht versprach nichts Gutes …
In der Nacht regnete es wie aus Eimern. So kamen zu den erschwerten topographischen Bedingungen auch noch suboptimale Bodenverhältnisse. 3650m, 4 Hindernisse, Tore A-D waren bis zum Ziel zu fahren, Hang hinauf, Hang hinunter. Jessica steuerte ihr Pony als Erste geschickt ohne Anzuecken um die Hindernisse und ins Ziel. Wenig später kam Fabienne auf die Strecke. „Bonny Piep“ gab alles, was die kleinen Ponybeine hergaben. Die Kutsche, die nicht selten schräg rutschend den Hang abwärts folgte, machte deutlich, in welchem Zustand der Untergrund war. Die Beifahrer hatten viel zu tun und machten einen tollen Job! So fuhr auch Fabienne mit ihrem Schecken gesund ins Ziel und auf den 8. Rang. Gleich im Anschluss starteten die Ponyzweispänner. Einmal wurde die Kurve zu eng und das Gespann von Nea fuhr sich fest. Die junge Fahrerin ließ sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen und löste die Situation in wenigen Sekunden. Auf jeden Fall sollte hier erwähnt werden, dass so eine Geländeprüfung auch eine mächtige Prüfung für die zuschauenden Mütter und ihre Herzen ist!
Auf einmal war es Sonntag, der letzte Tag. Es wurde das Hindernisfahren ausgetragen, das so manche vorläufige Kombiplatzierung durcheinanderwürfeln kann. Der Kegelparcours mit 15 Hindernissen war situationsangepasst anspruchsvoll und mit technischen Raffinessen. Die jungen Fahrerinnen durften ihre Konzentration nicht verlieren, um fehlerfrei zu bleiben. Als Erstes wurden die Daumen für Jessica gedrückt. Als sie in das Ziel fuhr, waren noch alle Bälle auf den Kegeln, doch leider wurden wenige Zeitfehler verkündet. Mit diesem Wissen ging Fabienne an den Start und ließ „Bonny Piep“ gleich von Beginn rasant vorwärts gehen. Und es passte! Auch sie fuhr fehlerfrei ins Ziel und erreichte die vorerst schnellste Zeit, die nur noch einmal eingeholt wurde. So konnten Fabienne, Beifahrerin Nina und „Bonny Piep“ mit wehender LPBB-Fahne in den Parcours einfahren und stolz die silberne Schleife in Empfang nehmen. Gegen Mittag stand der letzte Start für Berlin-Brandenburg an. Die Richter hatten die erlaubte Zeit für die Strecke gekürzt und somit den Druck erhöht. Voll konzentriert fuhr Nea durch die Kegelpaare. Alle Bälle blieben oben, lediglich wenige Zeitfehler wurden notiert. Anschließend ging es auf die lange Heimreise. Mit vielen Impressionen, Erfahrungen und Emotionen im Gepäck fuhren alle Teilnehmer bis in die Nacht hinein. (Bericht: Carola Siewke)
Für Informationen zum Jugend-Fahrsport in Berlin-Brandenburg wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des LPBB (Tel: 030 300 922 11). Angebote zur Heranführung an den Sport gibt es bereits für die ganz Kleinen.
Am ersten Morgen erwartete uns ein reichliches Frühstücksbüfett. Die Mädchen zogen sich mit unserem Mannschaftsführer Jean-Carsten Lüttig zurück, um ein letztes Mal für die Theorieprüfung zu lernen. 20 Fragen mussten beantwortet werden. Die Mädels machten das klasse und wurden mit Wertnoten von bis zu 9,5 belohnt. Donnerstagabend war Länderabend! Jeder Landesverband präsentierte landestypisches Essen. Es war eine kulinarische Reise quer durch Deutschland. An unserem Stand fand man Schmalzstullen, Buletten, Spreewälder Gurken, Eberswalder Würstchen und Spreequellbrause. Am Tag darauf standen die Dressuren an. Die Pony-Einspänner durften zuerst ihr Können zeigen. Jessica spannte ihren „Filou“ an. Ein kleines Ausweichen zog die sonst gute Vorstellung in der Wertnote leider auf eine 6,17. Nur kurze Zeit später wurde es für Fabienne mit „Bonny Piep“ ernst. Er konnte eine gute, aber nicht optimale Anlehnung zeigen und beide erreichten ebenfalls eine 6,17. Gegen Mittag wurde die PS-Zahl verdoppelt - die Ponyzweispänner starteten in ihre Dressur, somit auch Nea Bonneß mit „Diavolo Z“ und „Sandro“. Und wie sie startete! Mit offenem Mund und Gänsehaut sahen wir eine tolle Dressur, die die erst 12-jährige dort im Viereck hinzauberte. So brandete großer Beifall auf, als die Noten verkündet wurden. Eine Durchschnittswertnote von 7,5 hatte sie in Führung gebracht. Ein paar Starter später stand es fest, der Dressursieg der Ponyzweispänner ging nach Berlin-Brandenburg. Stolz zogen wir abends zur Siegerehrung und ließen unser Mannschaftsküken hochleben. Anschließend wartete der Veranstalter mit einer riesen Pasta-Party auf und viele tanzten noch bis in den späten Abend hinein. So manch einen fand man jedoch bei der Geländebesichtigung, um für den morgigen Tag die Hindernisse zu erkunden. Die gesamte Strecke lag an einem Hang und der Wetterbericht versprach nichts Gutes …
In der Nacht regnete es wie aus Eimern. So kamen zu den erschwerten topographischen Bedingungen auch noch suboptimale Bodenverhältnisse. 3650m, 4 Hindernisse, Tore A-D waren bis zum Ziel zu fahren, Hang hinauf, Hang hinunter. Jessica steuerte ihr Pony als Erste geschickt ohne Anzuecken um die Hindernisse und ins Ziel. Wenig später kam Fabienne auf die Strecke. „Bonny Piep“ gab alles, was die kleinen Ponybeine hergaben. Die Kutsche, die nicht selten schräg rutschend den Hang abwärts folgte, machte deutlich, in welchem Zustand der Untergrund war. Die Beifahrer hatten viel zu tun und machten einen tollen Job! So fuhr auch Fabienne mit ihrem Schecken gesund ins Ziel und auf den 8. Rang. Gleich im Anschluss starteten die Ponyzweispänner. Einmal wurde die Kurve zu eng und das Gespann von Nea fuhr sich fest. Die junge Fahrerin ließ sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen und löste die Situation in wenigen Sekunden. Auf jeden Fall sollte hier erwähnt werden, dass so eine Geländeprüfung auch eine mächtige Prüfung für die zuschauenden Mütter und ihre Herzen ist!
Auf einmal war es Sonntag, der letzte Tag. Es wurde das Hindernisfahren ausgetragen, das so manche vorläufige Kombiplatzierung durcheinanderwürfeln kann. Der Kegelparcours mit 15 Hindernissen war situationsangepasst anspruchsvoll und mit technischen Raffinessen. Die jungen Fahrerinnen durften ihre Konzentration nicht verlieren, um fehlerfrei zu bleiben. Als Erstes wurden die Daumen für Jessica gedrückt. Als sie in das Ziel fuhr, waren noch alle Bälle auf den Kegeln, doch leider wurden wenige Zeitfehler verkündet. Mit diesem Wissen ging Fabienne an den Start und ließ „Bonny Piep“ gleich von Beginn rasant vorwärts gehen. Und es passte! Auch sie fuhr fehlerfrei ins Ziel und erreichte die vorerst schnellste Zeit, die nur noch einmal eingeholt wurde. So konnten Fabienne, Beifahrerin Nina und „Bonny Piep“ mit wehender LPBB-Fahne in den Parcours einfahren und stolz die silberne Schleife in Empfang nehmen. Gegen Mittag stand der letzte Start für Berlin-Brandenburg an. Die Richter hatten die erlaubte Zeit für die Strecke gekürzt und somit den Druck erhöht. Voll konzentriert fuhr Nea durch die Kegelpaare. Alle Bälle blieben oben, lediglich wenige Zeitfehler wurden notiert. Anschließend ging es auf die lange Heimreise. Mit vielen Impressionen, Erfahrungen und Emotionen im Gepäck fuhren alle Teilnehmer bis in die Nacht hinein. (Bericht: Carola Siewke)
Für Informationen zum Jugend-Fahrsport in Berlin-Brandenburg wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des LPBB (Tel: 030 300 922 11). Angebote zur Heranführung an den Sport gibt es bereits für die ganz Kleinen.