21.05.2013 16:55

Lehrfeld

Seit 45 Jahren sitzt Klaus Lehrfeld im Sattel. Der Pferdesport begleitet ihm seit frühester Jugend. Als Mitglied der DDR-Nationalmannschaft im Military war er acht Jahre auf internationalen Turnieren am Start. Seither ist schon einige Zeit vergangen. Heute steigt er nur noch gelegentlich aus reinem Freizeitvergnügen aufs Pferd. Dafür geht aber sein Sohn Volker bei guten Springturnieren an den Start und hat die vom Vater geerbte Liebe zu den Pferden zum Beruf gemacht. Volker Lehrfeld hat Bereiter gelernt und war bei der Bundeswehrsportschule in Warendorf. Nach seinem Bundeswehrdienst ging er für vier Jahre in die Schweiz, wo er bei Bern auf einem Gestüt gearbeitet hat. Inzwischen ist Volker Lehrfeld wieder in seine havelländische Heimat zurückgekehrt. Und Vater und Sohn haben ehrgeizige Pläne geschmiedet und sind auf einem guten Weg, diese gemeinsam zu verwirklichen. Der heute 64-jährige Klaus Lehrfeld betreibt einen eigenen Landwirtschaftsbetrieb, den sein Sohn einmal übernehmen wird. Dazu gehören natürlich auch ein Pferdehof in Ferchesar mit zehn Zuchtstuten und Reitpferden. Diese Sparte soll nun merklich erweitert werden, zu einem Pferdebetrieb mit Reitunterricht, Pensionsplätzen für Pferde, Ausbildung, Zucht und touristischen Angeboten. Die ersten Ergebnisse zur Umsetzung der Pläne sind schon gut sichtbar. Am Ortseingang von Ferchesar wurden zwei ehemalige und stark sanierungsbedürftige Kuhställe zu Pferde-ställen mit 40 Boxen um- und ausgebaut. Zehn Pensionspferde, 20 betriebseigene Pferde und zehn Pferde von Besitzern aus dem Berliner Umland werden hier ihren Platz haben. Im Frühjahr wird mit dem Bau einer Reithalle begonnen. Die dafür notwendige Baugenehmigung ist bereits erteilt. Im Herbst soll die Halle stehen. Der Hof wird befestigt und mittelfristig ist noch der Bau eines Sozialgebäudes vorgesehen. Insgesamt 25 Hektar ist der Pferdehof groß. Platz genug für Außenreitplatz, Ausläufe, Trai-ningseinheiten und Reitunterricht. Der Reiterhof wird den Dorfeingang von Ferchesar merklich aufwerten. „Damit wollen wir auch einen Beitrag zur Tourismusentwicklung in der Region leisten“, sagt Klaus Lehrfeld. So werden das Golf- und Landhotel Semlin und der Campingpark Buntspecht die zukünftigen Pferdesportmöglichkeiten in ihre Freizeitangebote aufnehmen. In den Ausbau des Pferdehofs werden insgesamt rund 1,5 Millionen Euro investiert. Die Europäische Union beteiligt sich an der Sanierung und dem Um- und Ausbau der Stallanlagen mit einer 25-prozentigen Förderung. Für die Reithalle fließen 45 Prozent Fördermittel. Die notwendigen Eigenmittel von über einer Millionen Euro werden mit Hilfe Schweitzer Investoren aufgebracht. Wenn man so will, hat Volker Lehrfeld mit seiner Arbeit auf dem Berner Gestüt die Geldgeber ins Havelland gelockt. Der Landwirtschaftsbetrieb Lehrfeld bewirtschaftet insgesamt 700 Hektar Land und hat eine Mutterkuhherde mit 100 Tieren.