15.03.2010 22:44

Landstallmeister zahlt Geldstrafe, Ermittlung eingestellt

Die Neuruppiner Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen Landstallmeister Jürgen Müller in Neustadt (Dosse) gegen Zahlung einer Geldstrafe in vierstelligen Höhe eingestellt. Damit sei dem öffentlichen Interesse an dem Fall Genüge getan, sagte gestern Oberstaatsanwalt Frank Winter. Auslöser für die Ermittlungen war ein Prüfbericht des damaligen Potsdamer Agrar- und Umweltministeriums. Darin waren eine Reihe vermeintlicher Ungereimtheiten im Gestüt aufgelistet worden. Der Verdacht: Korruption und Untreue. Deshalb waren Anfang April 2009 das Haupt- und Landgestüt in Neustadt sowie drei weitere Objekte durchsucht worden (die MAZ berichtete). Die Korruptions- und Untreuevorwürfe bestätigten sich aber nicht. „Es blieb am Ende einzig und allein der Vorwurf des Subventionsbetruges“, sagte Oberstaatsanwalt Winter. Die Verfehlung stuften die Ermittler als „geringfügig“ ein und empfahlen eine Geldstrafe in vierstelliger Höhe.
Laut Medienberichten hat Müller in die Strafe bereits eingewilligt. Das Potsdamer Agrarministerium geht davon aus, dass Müller weiter im Gestüt arbeiten kann. „Wir müssen den Schriftsatz des Vergleiches zwar noch prüfen, aber Herr Müller ist ja nicht verurteilt worden“, sagte Pressesprecher Jens-Uwe Schade. Zudem verwies er darauf, dass sich Müller seit gut einem Jahr mehr um die Pferdezucht kümmern soll und weniger um das Kaufmännische. Deshalb war im Jahr 2008 vom Land das Stiftungsgesetz geändert worden, Jörg Uebel wurde als Geschäftsführer eingesetzt. Uebel warf im Februar 2009 aber das Handtuch. Seitdem ist Regina Ebert kommissarische Geschäftsführerin. Das Land will erst nach Verabschiedung des Haushalts in diesem Jahr den Chefposten neu besetzen.