Vier Tage lang, vom 18.-21.7.2013, war der Reitverein des Brandenburgischen Haupt- und Landgestüts bereits zum 6. Mal Gastgeber für die Landesmeisterschaften der Berlin-Brandenburger Dressur- und Springreiter. Die Stadt Neustadt/Dosse machte ihrem Namen als „Stadt der Pferde“ wieder einmal alle Ehre und in diesem Jahr gab es puren Sonnenschein. Über 800 Spring- und Dressurpferde waren mit ihren 300 Reiterinnen und Reitern zu Gast. Dazu gesellten sich an zwei Tagen insgesamt 500 Stuten mit ihren Fohlen auf dem Fohlenchampionat des Pferdezuchtverbandes Brandenburg-Anhalt. Auf dem umfangreichen Programm der offenen Landesmeisterschaften standen außerdem die Qualifikation zum DKB-Bundeschampionat für 5-jährige Springpferde sowie die Finals der Ostdeutschen Länderchampionats für 3- und 4jährige Reitpferde und Ponys sowie für 5- und 6-jährige Dressurpferde. Im Mittelpunkt des Turniers stand jedoch die Landesmeisterschaft. Bei hochsommerlichem Wetter bewarben sich 124 Reiterinnen und Reiter aus Berlin und Brandenburg an diesem historischen Standort um die rot-weiße Meisterschärpe. Neustadt war bereits vor 225 Jahren das Preußische Haupt- und Landgestüt und feiert in diesem Jahr das Jubiläum. An vier Tagen läutete die Richterglocke rund 1500 Mal den Start im Parcours und im Dressurviereck ein.
Bei den Dressurreitern wurde der Meisterschaftsmodus in der Finalprüfung geändert. Statt drei Reiter mit Pferdewechsel traten die besten acht Reiter in einer Kür an. Es siegte Jochen Vetters (LRF Bülow Neubeeren e.V.) mit Camiro Marrone. Besonders stolz waren die Neustädter Gastgeber auf ihren Landbeschäler Quaterback. Gestütsoberwärterin Susann Göbel galoppierte und traversierte mit dem schicken Fuchshengst auf ihren ersten Vizemeister-Landesmeistertitel. Für beide war es erst die fünfte Dressur der Schweren Klasse in ihrer pferdesportlichen Laufbahn. Dritte wurde Vetters Schülerin Natalie Soujon mit Köpenick.
Bei den Ponyreitern, den Junioren und den Jungen Reitern Dressur ging es nicht nur um den Meistertitel, sondern auch um die Sichtung zu den Deutschen Jugendmeisterschaften (DJM), die vom 16.-18. August in München stattfinden.
Die Entscheidung um den Titel bei den Ponys fiel erst in der letzten Wertungsprüfung. Mit nur 2,327 % Vorsprung holte sich Svea Oberschal (RFV HLG Neustadt e.V.) mit Trouble's Boy Gold vor Lea Nehls (RV Eichkamp e.V.) mit DSP De Long und Julia Giner (RV OTH e.V.) mit Der kleine Donnerhall W.  
Bei den Jungen Reitern Dressur konnte Pia-Katharina Voigtländer (RV Eichkamp e.V.) ihren Titel verteidigen. Mit Womanizer lag sie vor Antonia Eichenauer (LRF Bülow Neubeeren e.V.) mit Fabio und Britt-Carolin Eckert (LG Reiten e.V.) mit His Spark of Hope.
Zwei erst elfjährige Mädchen wurden in diesem Jahr Landesmeisterinnen. In der Dressur Junioren konnte Lily Bendig (LRF Münchehofe e.V.) mit Lord Lennox die einige Jahre ältere Lara Sens (LRFV Schlalach e.V.) mit Carpe Diem auf den zweiten Platz verweisen. In der Ponywertung wurde die ehrgeizige und talentierte Schülerin aus Münchehofe dazu Fünfte. Für die erste Teilnahme an Landemeisterschaften ein grandioser Einstieg.
Bei den Ponyreitern Springen entschied ebenfalls die letzte Prüfung die Platzierung in der Meisterschaftswertung. Anna Jurisch (RFV Ravensberge e.V.) fegte mit Camara in der Ponyspringprüfung Klasse L mit Stechen fehlerfrei durch den Parcours und lag durch den Sieg in dieser Prüfung in der Endabrechnung 0,5 Punkte vor Sammy Przestacki (RSV Dallgow Dorf e.V.) mit AMD My Mighty Quinn. Es folgte Louisa Dangela (Hof Bernadotte e.V.) mit Eternity auf Platz drei.
Landesmeister Springen bei den Junioren wurde Jessica Freye (RSG Alt-Lübars e.V.), bei den Children Ulrike Welz (RV Schwogrow e.V.), bei den Jungen Reitern Maximilian Wricke (RFV Niederwerbig e.V.) und bei den Damen Lilli Stock (Hof Bernadotte e.V.).  
Der Titel bei den Herren im Springsattel war bei 30 Grad im Schatten heiß umkämpft. Vor der 3. Wertungsprüfung waren es noch sieben Teilnehmer, die Null Fehler auf ihrem Konto hatten. Unter ihnen auch eine Reiterin. Für Jasmin Selke-John vom RC Pausin wurde es mit einer blitzsauberen Runde in 75,87 Sekunden auf ihrem Skipper am Ende der Bronzerang hinter zwei Herren. Der Prignitzer Robert Bruhns (PSV Quitzow) legte als erster der Sieben ohne Fehler eine Nullrunde mit Bond James Bond in 74,65 Sekunden hin. Diese Führung in der Wertung zur Landesmeisterschaft machte ihm der zweite Reiter aus Prignitz, Maik Junghänel (RV Beestwind Schönebeck) mit Casting streitig. Am Schluss kommen der Landesmeister und der Vize-Landesmeister in diesem Jahr aus dem Kreisreiterverband Prignitz, Junghänel war bereits 2010 schon einmal Landesmeister der Springreiter.
Vor der Ehrung der Landesmeister 2013 gab es eine Laudatio, vorgetragen von Michael Konzag, für Dressurreiterin Susanne Bagdahn. Unter ihrem Mädchennamen Ziebarth den meisten Berliner Reitern bekannt, beherrschte sie lange Jahre den Dressursport in der Region. Auch in Neustadt mischte sie mit Da Capo's Dancing Boy, einem 10jährigen Deutschen Reitpony Wallach von Da Capo, ganz vorne mit. Mit drei Siegen in Klasse M** und S, sowie einem zweiten Platz in Klasse S, verabschiedete sie sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Turniersport. Landstallmeister Dr. Jürgen Müller und der Präsident des LPBB, Peter Krause, wünschten der Berlinerin, die mit ihrem Mann Pläne für einen Umzug in die Türkei schmiedet, alles Gute für den weiteren Lebensweg.
Andre Thieme (RV German Horse Pellets e.V.) konnte im Großen Preis, einer Springprüfung Klasse S** mit Siegerrunde, seinen Vorjahreserfolg wiederholen. Mit Voigtsdorfs Quonschbob blieb er fehlerfrei und war schneller als sein Mecklenburger Kollege Heiko Schmidt (RV Neu-Benthen für Reiten u. Fahren) mit Chap. Bester Brandenburger Reiter wurde auf Platz drei Steffen Krehl (LRFV Lentzke e.V.) mit Queen P.  
Vereinsvorsitzender des Reit- und Fahrvereins und gleichzeitig einer der Turnierleiter, Uwe Müller, zeigte sich zufrieden. „Ich denke, es ist alles exellent gelaufen. Aber ohne die großartige Unterstützung der Stiftung des Brandenburgischen Haupt- und Landgestüts und des Landesverbandes Pferdesport könnten wir als Reitverein solch ein Event nicht stemmen.“, bedankt sich Müller insbesondere bei der Stiftung. „Ohne die Bereitstellung der Infrastruktur und der fleißigen Helfer, die inzwischen alle wissen, was zu tun ist, wären wir nicht zum 6. Mal Gastgeber. Das Budget von cirka 90 Tausend Euro kann nur durch die tolle Unterstützung der Sponsoren aufgebracht werden.“, resümiert Müller nach vier sportlich hochkarätigen Turniertagen, die auch für die Region positive Impulse gegeben haben.
Text: PM, Marietta Grade   Fotos: Marietta Grade