15.03.2010 22:39

Jüterboger Reiter fordern Turnierplatz

Der Reitverein „Fläming“ Jüterbog will nicht länger warten. Seit er vor sieben Jahren auf sein angestammtes Gelände in Hauschteckslust zugunsten der Skate-Arena verzichten musste, hofft er auf Turnierplatz-Ersatz am neuen Domizil in Werder. Jetzt erhält er politischen Rückenwind, wie gestern am Rande eines Sponsoren-Frühschoppens bekannt wurde. „Wir hoffen, dass nun Bewegung in die Sache kommt“, sagte Vereinsvorsitzende Petra Schmidt. Sie hat der Stadtverwaltung und den politischen Parteien ein Kurzkonzept für einen „Mehrzweck- und Turnierplatz“ überreicht. Hauptproblem ist demnach der für den Reitsport wenig geeignete Boden, der komplett ausgetauscht werden muss. Auch die Erschließung mit Strom und Wasser wäre auszubauen. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich auf rund 160 000 Euro, was vor allem über Fördermittel finanziert werden soll. „Wir haben fraktionsübergreifend Unterstützung zugesagt bekommen“, ergänzte Bernd Brandis, sportlicher Leiter im Reitverein. Dennoch wählte Bürgermeister Bernd Rüdiger gestern eher zurückhaltende Worte. Man müsse „scheibchenweise vorgehen“. Die Stadt müsse zunächst ihr Defizit in Höhe von 2,4 Millionen Euro im Haushaltsentwurfs in den Griff bekommen. Zudem könne sie selbst keinen Förderantrag für einen Mehrzweckplatz stellen, sondern der Verein müsse dies tun. Dafür erntete er wenig Applaus, aber Kopfschütteln bei den Fraktionsvorsitzenden aus dem Stadtparlament. „So ist es genau nicht“, sagte Maritta Böttcher (Linke), „die Stadt muss Pächter des Platzes sein und einen Antrag auf Fördermittel an das europäisch finanzierte Leader-Programm stellen.“ Den Eigenanteil in Höhe von 40 000 Euro sollen sich die Stadt und der Landkreis Teltow-Fläming teilen, wofür auf Restmittel aus dem zweiten Konjunkturpaket des Bundes zurückgegriffen werden kann, so Böttcher. „Wir saßen schon vor eineinhalb Jahren mit der Stadt, dem Kreis und der Wirtschaftsförderung an einem Tisch und haben dem Konzept zugestimmt“, berichtete Falk Kubitza (SPD). Für ihn sei unverständlich, warum der Bürgermeister trotzdem das Vorhaben im Rathaus nicht vorangebracht habe.
Im Etatentwurf 2010 ist der Platz nicht enthalten. SPD und Linke wollen das Thema als Antrag in den nächsten Hauptausschuss einbringen. 
Text: Alexander Engels / MAZ