Der Reit- und Fahrverein Buckau feierte den 50. Geburtstag mit dem traditionellen Reitturnier. Und während Berlin und Umgebung im Dauerregen unter Wasser stand, war es in Buckau fast trocken.
Für seine Verdienste im Pferdesport wurde Ehrenpräsident Kurt Hegenbarth vom Reit- und Fahrverein Buckau am Sonntag beim Reit- und Springturnier mit der goldenen Ehrennadel des Landesverbandes Pferdesport Berlin-Brandenburg geehrt. Hegenbarth, der vor 50 Jahren den Verein unter dem Namen BSG Traktor gründete, bekam vom Vereinschef Thomas Rathke die hohe Auszeichnung persönlich überreicht. „Ich wünsche dem Reitverein, dass er noch lange besteht und die Arbeit mit den Mitgliedern und Pferden weitergeführt wird.“, so der 81-jährige Kurt Hegenbarth, der sich noch genau daran erinnert, wie es damals zur Gründung kam. „In Ziesar sollte ein Reitverein gegründet werden. Herbert Pommeranz wollte sich von unserer LPG in Buckau ein Pferd ausleihen, um dort mitmachen zu können“, erzählt er. „Ich machte ihm damals den Vorschlag, lass uns doch in Buckau einen Reitverein ins Leben rufen.“ Am 1. März 1961 war es dann so weit. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten neben Pommeranz und Hegenbarth noch Otto Meier und Willi Schulze. Im Ort bestand eine FDJ-Gruppe. Dort wurde nachgefragt, ob diese nicht Lust hätten mitzumachen. „So hatten wir dann zwölf Jugendliche, die das Reiten lernen wollten“, erzählt Hegenbarth. Die LPG, die er damals als Vorsitzender leitete, war der Trägerbetrieb. Deshalb nannte wir uns auch „Betriebssportgemeinschaft Traktor Buckau“. Die Pferde stellte die Genossenschaft. Später kaufte der Verein zwei eigene Reitpferde. Der Mitgliedsbeitrag war gering. „1962 begannen wir das erste Reitturnier in Buckau auszurichten“, erzählt Hegenbarth. Von da an entwickelten sich die Reiterfeste zum jährlichen Höhepunkt. In den folgenden Jahren wurden ein neuer Reitplatz und der Richterturm gebaut. Hier brachte sich die Maurergruppe der LPG Rottstock sehr ein. Auch das Walzwerk in Kirchmöser unterstützte die Arbeit, denn dort hatte man eine Patenbrigade. Später schlossen sich Köpernitz und Dretzen mit ihren Pferden dem Verein an, der in seiner guten Zeit bis 44 Mitglieder zählte. Es fanden Prüfungen im Reiten, Springen, Dressurreiten und Gespannfahren statt. Um 1963 zeigte Otto Meier bei einem Turnier sogar einen Achtspänner.
Seit vielen Jahren dabei sind die Eheleute Hans-Christian und Ursula Krieger, heute sind beide Ehrenmitglieder des Vereins. Für ihre Funktion als Kassenwartin , die sie 40 Jahre ununterbrochen erfüllt hat, erhielt Ursula Krieger die Silberne Ehrenadel des LPBB, ebenso wurde ihr Ehemann für seine Verdienste um den RFV Buckau e.V. mit der Silbernen Ehrennadel des LPBB ausgezeichnet.
Thomas Rathke ist der aktuelle Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins. Die Vereinsarbeit heute sei nicht mehr mit der von damals vergleichbar. Vor allem nach der Wende musste bei vielen ein Umdenken stattfinden. Die Pferde werden nicht mehr vom Verein gestellt. „Jetzt besitzt jeder sein eigenes Pferd oder hat eine Reitmöglichkeit erhalten“, so Rathke. „Wir sind ein Zusammenschluss von 19 Mitgliedern, die sich mit Pferden beschäftigen wollen.“
Zum Vereinsjubiläum gingen 139 Reiter mit 188 Pferden an den Start. Buckau war in diesem Jahr auch wieder, nach Jahren der Pause, Austragungsort für die Dressurprüfungen. "Nach einer Turnierabsage wurde noch ein Austragungsort für den VR Bank Fläming Cup gesucht, der aus einer Dressur- und einer Springprüfung besteht. Die Durchführung der Dressurkreismeisterschaft des Kreisreiterverbandes Potsdam-Mittelmark wurde dann gleich mit gesichert", so Rathke zur Wiederbelebung der Dressurwettbewerbe in Buckau. Etwas abseits vom Springplatz, dafür mit guten Bodenbedingungen, konnten sich die Dressurreiter ihren Aufgaben stellen. Ramona Gayda (Hof Bernadotte e.V.)konnte die Dressurwertung des VR-Cups knapp vor Yessica Schröder (RFV Buckau e.V.) ür sich entscheiden. Die Springwertung gewann Lina Hagemeier (SV Samswegen 1884 e.V.), der Sieg in der kombinierten Cup-Wertung ging an Sabine-Marie Schmidt (PferdeSV Stahnsdorf e.V.).
Beide Dressuren der Klasse L (Trense und Kandare) gewann Hanka Kresse (PSV Töplitz e.V.) mit Lord Lancelot. Maik Arndt (RFV Derben e.V.) und Sonja Knorr (LRV Lichtenrade e.V.) freuten sich über die goldenen Schleifen in der 75er und 95er Hunterklasse, einer Qualifikation zur Hunter-Trophy 2011.  Ebenfalls doppelten Grund zur Freude hatte in zwei L-Springen Andreas Hollberg (RFV Roskow-Weseram e.V.) mit Adu Atlantis. Im Springen Klasse L mit Stechen fiel die Entscheidung zwischen 12 Reitern. Nicht die allerschnellste Zeit, aber die schnellste fehlerfreie Zeit konnte Lokalmatador Martin Rathke mit Lorenzo erzielen. Der Heimsieg war der krönende Abschluß der gelungenen Jubiläumsveranstaltung.
Ergebnisse Dressurmeisterschaft:
Kreismeister Ponyreiter (bis 16 J.) – Yessica Schröder / Percy, RFV Buckau
Vizekreismeister - Sabine-Marie Schmidt auf Merlin, PSV Stahnsdorf
Kreismeister Junioren (bis 18 J.) - Markus Jungnickel / Pillgrem, V.u.R. Schäferhof
Viekreismeister  - Sabine-Marie Schmidt auf Madison, PSV Stahnsdorf
Kreismeister Junge Reiter (18 b. 21 Jahre)- Niklas Kleinert auf Zahib, RFV Uetz
Vizekreismeister                       - Anna Stamminger auf Donna, RFV Uetz
Kreismeister offene Meisterschaft     - Hanka Kresse auf Lord Lancelot, PSV Töplitz
Vizekreismeister                                   - Cindy Vegelahn auf Pan, RFV Lindenhof Altbensdorf

Kreismeister Senioren (ü. 40 Jahre)      - Ramona Gayda auf Jasper, Hof Bernadotte

Vizekreismeister                                    - Sylvia Müller auf Sir Tani, Hof Bernadotte

Text: Marietta Grade Fotos: Veranstalter