13.10.2010 01:29

Jubiläum im Reit-und Fahrverein Diakoniezentrum Heiligensee

Das Jubiläumsturnier, das 25., in Heiligensee fiel etwas kleiner aus als ursprünglich geplant. Der Termin im September statt wie sonst im Juni, erwies sich für die Nennungszahlen nicht sehr gut. Dadurch konnten alle Prüfungen an einem Tag, dem Samstag, durchgeführt werden. Dafür konnte am Abend in der Halle kräftig gefeiert werden, da der nächste Tag turnierfrei war. Wie fing es mit dem Verein an und wie ging es bis 2010 weiter?
Mit zwei kleinen Ponys fing alles an. Diese wurden dem Diakoniezentrum im Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerk geschenkt. Anfänglich erfolgte die Unterbringung der Ponys in einem Schuppen, der am Rande der Gärtnerei stand. Die Pflege und Beschäftigung mit den Ponys und Kindern nahm nach und nach immer mehr Zeit ein und es zeigte sich, dass dieser Aufgabenbereich, zu dem auch eine qualifizierte Betreuung beim Behindertenreiten gehören sollte, nicht mehr von wenigen privaten Helfern zu bewältigen war. So wurde 1982 der Reit- und Fahrverein Diakoniezentrum Heiligensee e.V. gegründet. Ein Jahr später hatte der Verein bereits dreizehn erwachsene Mitglieder und betreute ca. siebzig Kinder, Jugendliche und Behinderte.
Im Sommer 1985 baute der Verein zehn Boxen, eine Sattelkammer, einen kleinen Aufenthaltsraum und ein Büro auf dem Gelände. Da der Reitbetrieb immer wieder unter schlechtem Wetter litt und die Reitstunden dann auf der schlammigen Reitbahn stattfanden, wurde 1990 eine Reithalle(20m x 40m) gebaut. Zusätzlich ergänzte man die Anzahl der Pferdeboxen, so dass heute 26 Pferde und 8 Ponys ein sicheres Dach über dem Kopf haben.
1994 wurde Dr. Csaba Szilagyi, Ausbilder mit ungarischem Reitdiplom, Haupttrainer. Er war zweimaliger Olympiateilnehmer (1968 und 1980). 1969 überwand er 2,22m im Mächtigkeitsspringen und hält seit dem den ungarischen Hochsprungrekord. In Deutschland angekommen, erwarb er die Trainer-A-Lizenz beim deutschen Sportbund und bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und wurde Inhaber der internationalen Trainerlizenz FEI/Level 3, Masterinspektor.  
1999 fand eine Herbstjagd mit anschließender Hallenparty statt. Der Bau der Richtertribüne in der Reithalle folgte im Jahr 2000. Weitere Investitionen wurden getätigt: 2002 Kauf einer neuen Zweispänner-Kutsche, 2003 Bau der Richtertribüne für den Außenplatz, 2005 Erneuerung der Beleuchtungsanlage in der Reithalle, Oktober 2009 Erneuerung der Außenbeleuchtungsanlage. Seit Mitte 2010 hat die Reithalle einen höchst professionellen Boden der Firma Ecora.
Im Juli 2010 gab es einen personellen Wechsel. Dr. Csaba Szilagyi ging in den Ruhestand, Anne Oppen trat seine Nachfolge an. Die ehemalige langjährige Landesjugendwartin ist Trainerin A und Sportpädagogin. Nachdem sie vorher nur vertretungsweise die theoretische Abzeichenvorbereitung oder den Unterricht übernahm, freut sich der Verein, dass sie nicht nur ihre Pferde eingestellt hat, sondern nun auch als Ausbilderin ständig präsent ist. Auch Reiten als Gesundheitssport, ein Zusatzangebot ohne Pferd, zur Förderung des Bewegungsgefühls, 6-Punkte-Programm nach E. Meyners - Praxis und theoretische Grundlagen, wird von Anne Oppen als Kurs angeboten.
Heute gehören dem Verein rund 200 vorwiegend jugendliche Mitglieder an. Deshalb steht das Kinder- und Jugendtraining im Mittelpunkt. Aber auch Studentenreiten, Kutsche fahren, Ausritte, Ausbildung junger Pferde,       Lehrgänge vom Kleinen Hufeisen bis zum großen Reitabzeichen, Geselligkeiten (z. B. ungarischer Gulasch) und andere Veranstaltungen (z. B. Märchentag, Geschicklichkeitsreiten, Vereinsreisen, Jugendcamps) werden angeboten. Jeder soll im Rahmen der Ziele der Vereinssatzung und der Grenzen, die im Verein gesteckt sind, nach seiner "Fasson glücklich" werden. Für die ideelle Umsetzung ist das Engagement aller gemeinschaftlich gefragt. Dann werden auch die nächsten 25 Turniere kein Problem für den Verein!
Text + Foto: Marietta Grade 
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Feier zum 25.Jubiläum Schleifenpony Verabschiedung Dr. Csaba Szilagyi