Die Mischung machts...ist ein altbekanntes Sprichwort. Auch bei der Hippologica sind über die vielen Jahre Aussteller neu dazu gekommen und es sind Aussteller gegangen. Fast alle Pferdemessen in Deutschland hatten in den letzten Jahren weniger Aussteller, das Informations- sowie Einkaufsverhalten der Verbraucher hat sich merkbar, auch durch das Internet, geändert. Eine Herausforderung für die zuständige Projektleitung der Hippologica, und für die Messe Berlin, den Besuchern eine attraktive Mischung anzubieten. Berlin-Brandenburg ist kein so starkes Pferdeland wie z.B. Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen. Zudem ist die Kaufkraft und die Investitionsbereitschaft nicht so hoch. Sicher Gründe, warum manche Aussteller, die man in Hannover, Essen oder Hamburg sieht, nie auf der Hippologica antrifft. Allerdings fällt in jedem Jahr negativ auf, dass (manche!) Händler nach der Messe in Hannover mit "Restbeständen" nach Berlin kommen. Das schmälert nicht nur die Auswahl und oft auch Qualität der angebotenen Waren, sondern wird, gerade in Internetforen und Social Networks, dem Berliner Veranstalter angekreidet. Dieser Vorwurf ist unhaltbar, da die Organisatoren der Hippologica auf das Angebot von Händlern begrenzten bis gar keinen Einfluß haben.
Die Bemühungen, jedes Jahr neue Aussteller mit interessanten Angeboten zu gewinnen, waren für die Messeleitung auch 2013 erfolgreich.
So erzählt Søren Tang Hansen, MGS Horseware aus Vissenbjerg, Dänemark: „Wir waren zum ersten Mal dabei und kommen im nächsten Jahr wieder. Die klare und gerade ausgerichtete Anordnung der Messe über fünf Hallen ist gut. Gefühlt 95 Prozent der Besucher kommen an den Ständen vorbei."
Ebenfalls neu dabei war Joana Ahrensdorf, Pferdewirtin, Reitlehrerin, mit einer chilligen Lounge der Reitanlage Gut Sarnow. Eine nette Idee und eine gute Werbung für ihren Pferdepensionsbetrieb im Barnim mit viel Resonanz bei den Besuchern.
Peter Mächold, Ecora Vertrieb Außenstelle Berlin-Brandenburg, war schon mehrfach auf der Hippologica in verschiedenen Funktionen vertreten. 2013 war er mit einem neuen Produkt vertreten: Sunwalker - Führanlagen mit Solarstrombetrieb. Mit den Firmen ECORA, Führanlagen, und Cloudi GmbH, Solartechnik, haben Kunden gleich zwei starke Partner an Ihrer Seite. Die Produkte beider Unternehmen verschmelzen zu einer rentablen Lösung für Stallbesitzer. Stromerzeugung auf dem Dach einer Führanlage mit einer eigenen Solarstromanlage und der Strom kann sofort genutzt werden. Dipl.Ing. Kerstin Ehren war mit den Kontakten und Gesprächen auf der Messe zufrieden. "Viele Leute waren interessiert, einige Gespräche waren schon sehr konkret und könnten Aufträge werden. Wir wollen an der nächsten Hippologica wieder teilnehmen", so Ehren, die ihre Mannschaft auch aktiv im Springsattel unterstützte.
Auch Katja Schnabel war mit Stand und im Reitring Halle 23b mit Vorführungen erstmals vertreten. "Ganzheitliches Pferdetraining" lautete das Programm der ehemaligen Profi-Handballerin. Als studierte Pferdewissenschaftlerin und ausgebildete Osteopathin für Pferde hat sie sich die wissenschaftlichen Grundlagen für die Arbeit mit Pferden angeeignet. Kombiniert mit jahrelanger praktischer Arbeit auf der Basis des Natural Horsemanships und des Reitens nach den Grundsätzen der alten Lehrmeister für klassisches Reiten entstand ihre Philosophie erfolgreich mit jedem Pferd zu arbeiten. Als mobile Pferdetrainerin ist sie ständig unterwegs, um Mensch und Pferd zu helfen. Ihr Fazit der Messeteilnahme: "Die Hippologica 2013 war ein voller Erfolg für mein Team und mich. Die Pferde haben alle großartig mitgemacht. Außer für unsere kleine Shetty-Diva "Frau von und zu Kaira" war es ja für alle die aller aller erste Messe. Sie haben diesen Stress und den Trubel super überstanden und waren sehr sehr gelassen und entspannt, vor allem auch bei den Vorführungen. Vielen Dank für die vielen positiven Resonanzen während dieser 4 Tage, liebe Pferdefreunde, Pferdebesitzer und Reiter."

Brama-West aus Treuenbrietzen war bisher jedes Jahr, also nun zum 22.Mal, auf der Messe mit einem Verkaufsstand dabei, für Inhaber Guido Brachwitz ein "Pflichttermin". Neuigkeiten präsentieren, Kundenkontakte pflegen und vieles mehr sind für den brandenburgischen Kaufmann, der neben dem Ladengeschäft auch seit Jahren erfolgreich im Online-Handel tätig ist, wichtige Marketinginstrumente.
Antje Kreutzer, Hof Repente – Reitschule für klassische und klassisch-barocke Reiterei: „Wir sind zum 15. Mal hier und gehören inzwischen zum Urgestein. Wir wissen, dass wir hier neue Kunden gewinnen. Unsere Vorführungen im Damensattel und die Pirouetten kamen sehr gut an. Die Messe ist bunter und lebendiger geworden. Es sind auch viel mehr Rassen da, als in den Jahren zuvor.“
Interessant auch das Statement von Horst Becker, Expertenforum Pferdegerecht, Agentur Horseprojekte: „Das Publikum wird von Jahr zu Jahr interessierter. Am Donnerstagabend hatte ich schon so viele Fragen beantwortet wie auf der letzten Messe insgesamt. Ich bin im dritten Jahr hier. Auf dieser Messe habe ich mich noch keinen Tag gelangweilt. Es ist deutlich mehr Fachpublikum da, als im letzten Jahr. Ich bin begeistert, es macht unglaublich viel Spaß, hier zu sein. “
Insgesamt ist zu beobachten, dass die Anzahl und Qualität der angebotenen Fachvorträge den Vergleich mit anderen Messen nicht scheuen muss. Hier ist die Messeleitung sicher auf einem guten Weg. Und auch das Konzept einer "Pferdesportmesse" mit einem Hallenreitturnier mit Wettbewerben in fünf und mittlerweile auf der Messe sieben gezeigten Disziplinen (Dressur, Springen, Fahren, Handicap-Reiten, Voltigieren, Islandpferde-Prüfungen und Western) kommt bei den Besuchern gut an.
Fazit von Peter Fröhlich, Geschäftsführer Sport im Landesverband Pferdesport Berlin-Brandenburg e.V., über den diesjährigen Turnierverlauf: „Wir sind von der ersten bis zur letzten Minute mit der Veranstaltung rundum zufrieden. Die Rahmenbedingungen und die Resonanz der Reiter waren absolut positiv. Auch die Reaktion der Besucher war an allen Tagen toll, besonders der Fahrsport hat die Zuschauer vom Hocker gerissen. Ein Highlight war natürlich auch der Große Preis der HIPPOLOGICA. Für uns war die Pferdesportmesse hier in Berlin der perfekte Abschluss des Sportjahres 2013.“
Und das letzte Wort hat Kerstin Ebel, Projektleiterin der Messe Berlin GmbH, zieht eine positive Messebilanz: „Die HIPPOLOGICA ist in Berlin das Pferdesportevent Nummer eins. Sie zieht mittlerweile nicht nur Besucher aus der Region, sondern Interessierte aus ganz Ostdeutschland an. Stück für Stück entwickeln wir die Veranstaltung in allen Bereichen weiter. Besonders erfreulich in diesem Jahr waren die Premiere des Horse&Dog Trail-Cups und die Einführung einer dritten Dressurprüfung der Klasse S*. Damit haben wir den Nerv der Szene getroffen. Die Stimmung im HIPPODROM sowie die Resonanz bei den Sportlern und Zuschauern waren ausgezeichnet.“ Die nächste Hippologica findet vom 11.-14.12.2014 statt.
Text + Fotos: Marietta Grade