06.01.2011 23:05

Hengstleistungsprüfungen 2011

Ab Januar 2011 ist es soweit, nach intensiver Vorbereitung treten die neuen HLP-Richtlinien in Kraft. Durch eine Änderung des Tierzuchtgesetzes im Jahr 2006 ist ein neues Konzept notwendig geworden. Der Staat zieht sich aus der Durchführung der Leistungsprüfungen sukzessiv zurück, so dass die Hengstleistungsprüfungen im Sinne des Tierzuchtgesetzes privatisiert werden. Die Zuchtverbände übernehmen die Verantwortung und übertragen- soweit es durch die jeweiligen Behörden der Länder ermöglicht wird - der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) die Durchführung. Zunächst greift das neue Konzept für die Prüfungen der Hengste der Deutschen Reitpferdezuchten. Bis spätestens Ende 2013 soll jedoch auch im Bereich der Ponys ein neues Konzept erarbeitet werden. Durch die zentrale Koordination unter dem Dach der FN soll eine weitergehende Vereinheitlichung erreicht werden mit dem Ziel, objektive, aussagekräftige und vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. Grundsätzlich bleibt das bestehende System aus einer 70-Tage dauernden Stationsprüfung und der Alternative einer 30-tägigen Veranlagungsprüfung (VA) in Kombination mit Turniersportplatzierungen bestehen. Viele bewährte Elemente werden übernommen. Alle Möglichkeiten zum Leistungsnachweis für Hengste der Deutschen Reitpferdezuchten finden Sie unten in der gleichnamigen Anlage. Besonders in der praktischen Umsetzung, bei der Anmeldung und der Ergebnisermittlung ergeben sich für Hengsthalter und Züchter einige Neuerungen.

Die wesentlichsten Änderungen
  • Anmeldung mit freier Auswahl der Prüfungsstationen, aber mit festgesetzten Anmeldeschlüssen
    (01. Februar, 15. Juni und 01. September); 
  • Festgelegte Gruppengröße: Mindestens 25 und maximal 40 angemeldete Hengste pro Prüfungsdurchgang; 
  • Zentrale Zuteilung der Sachverständigen durch die FN aus einem vom Beirat Zucht berufenen Sachverständigenpool; 
  • Trainingsbewertung durch zwei Richter zusammen mit dem Trainingsleiter;
  • Informative Ergebnisdarstellung mit Einzelnoten, gewichteten Endnoten und Zuchtwerten.
Anmeldung Eine der wichtigsten Veränderungen, besonders für die Hengsthalter, stellt das neue Anmeldesystem dar. Unter der Rubrik „Prüfungen“ auf dem Portal http://www.hengstleistungspruefung.de/, sind alle zukünftigen Prüfungstermine aufgeführt. Um einen Hengst anzumelden, müssen sich die Anmelder zuvor kostenlos registrieren. Zu beachten ist, dass dieser einmalige Registriervorgang einige Tage dauern kann. Eine frühzeitige Registrierung ist somit zu empfehlen. Gruppengröße Zur Steigerung der Vergleichbarkeit innerhalb der Gruppen, wurde von den Zuchtverbänden anhand eines wissenschaftlichen Gutachtens eine Mindestanmeldezahl von 25 Hengsten festgelegt. Bereits in der Prüfungsübersicht wird angezeigt, wie viele Nennungen für einen bestimmten Prüfungsdurchgang bereits abgegeben wurden.
Nach dem Anmeldeschluss steht fest, welche Prüfungsdurchgänge die geforderte Mindestanmeldezahl erfüllt haben; alle anderen Prüfungsdurchgänge finden nicht statt. Die Anmelder, deren ausgewählter Prüfungsdurchgang abgesagt wird, können diese Hengste auf andere bereits freigegebene Prüfungen ummelden.
Um einen möglichst standardisierten Ablauf über alle Stationen hinweg gewährleisten zu können, werden die Gruppengrößen auf maximal 40 Hengste begrenzt. Sachverständige Zukünftig werden alle Sachverständigen aus einem zentralen Pool der FN zu den Prüfungsstationen entsandt. Neben den Richtern der Abschlussprüfung und den Fremdreitern kommen im Rahmen des neuen Konzeptes jeweils zwei Trainingsrichter zu regelmäßigen Trainingskontrollen in die Stationen und vergeben zusammen mit dem Trainingsleiter die Noten des Trainings. Ergebnisse Anders als bisher, werden die Ergebnisse der Hengste nicht mehr in Form des Indexes ausgewiesen. Veröffentlicht werden zukünftig bei beiden Prüfungsformen, die Einzelnoten aus Training und Abschlussprüfung, sowie die daraus errechneten gewichteten Endnoten (gewichtete Gesamtnote, dressurbetonte und springbetonte Endnote).
Zusätzlich wird sowohl ein VA- bzw. HLP-Zuchtwert Dressur sowie ein VA- bzw. HLP-Zuchtwert Springen geschätzt und veröffentlicht.
Ergänzend werden die Abweichungen des Zuchtwertes zum entsprechenden Pedigree-Zuchtwert ausgewiesen, um die Veränderungen durch die Eigenleistung des Hengstes besser einschätzen zu können.
Die Zuchtwerte ermöglichen einen Vergleich über alle Prüfungsstationen, Prüfungsdurchgänge und Jahrgänge hinweg.  HLP-Richtlinien ab 2011  Möglichkeiten der verschiedenen Leistungsnachweise  Bestätigungsformular zur Fortschreibung 4-jähriger Hengste Internetportal  http://www.hengstleistungspruefung.de