16.11.2012 23:02

Fahrabzeichen in Wittbrietzen – Der Nachwuchs ist gerüstet

Am 11. November fand in Wittbrietzen (Potsdam-Mittelmark) zum wiederholten Mal eine Fahrabzeichenprüfung statt. Dem erfahrenen und langjährigen Trainer Uwe Tietjen standen mit sechs verschiedenen Gespannen selten gute Trainingsbedingungen zur Verfügung. Neben einem eingezäunten Dressurviereck gab es ausreichend Platz, um zusätzlich einen Kegelparcours aufzubauen. Viele Fahrsportbegeisterte werden das Gelände noch in Erinnerung haben, fand hier doch regelmäßig das große Frühjahrsmeeting zur Eröffnung der „grünen Saison“ statt. Zur Ausbildung gemeldet hatten sich Fahrerinnen und Fahrer mit unterschiedlichem Kenntnisstand. Stefanie Astfalk aus Ludwigsfelde hatte schon als Beifahrerin von Marco Bötsch, Einspännerfahrer bis Klasse M, Turnierluft schnuppern können, bevor sie sich entschied, selber die Leinen in die Hand zu nehmen. Dazu hatte sie sich für den Basispass Pferdekunde und das Deutsche Fahrabzeichen der Klasse IV angemeldet. Auch Claudia Apitz aus Glienick, die ursprünglich aus der Reiterei kommt, ist vom Fahrsportvirus infiziert, und war zur Abzeichenprüfung der Klasse IV gemeldet. Zum Deutschen Fahrabzeichen der Klasse III nahmen drei Fahrsportler teil. Jens Meyer, erfolgreicher Pony-Zweispännerfahrer in der Klasse A vom durchführenden Verein, dem Wittbrietzener KFV mit seinen Ponys Tasky und Donald 471. Er möchte in der kommenden Saison 2013 den Sprung in die Klasse M wagen. Jaqueline Meerwald aus Spreehagen hatte 2006 das kleine Abzeichen in Bad Kissingen erworben und wollte ihre Kenntnisse verbessern mit dem Ziel, am Turniergeschehen teilzunehmen. Dr. Ute Pelz aus Berlin, selbst langjährige Beifahrerin, unter anderen bei Trainer Uwe Tietjen, konnte der Versuchung, selber die Leinen in die Hand zu nehmen, nicht widerstehen.
Als richtende Prüfer konnte Uwe Tietjen zum Prüfungstag Fritz Rieck und Gerd Bruchhaus verpflichten. Beide erschienen pünktlich und gutgelaunt zur Arbeit und begannen zum Einstieg mit der Theorie und Praxis zum Basispass Pferdekunde. Anschließend ging es an die Leinen. Die beiden Fahrerinnen des „kleinen Abzeichens“ spannten ein schickes Fuchsgepann an. Während der Prüfung wurden unter anderem richtiges Auf- und Absteigen mit vorschriftsmäßiger "Leinenaufnahme", Fahren und Beherrschen eines Gespanns im Schritt und Trab mit vorschriftsmäßiger Leinen- und Peitschenführung, Geradeaus, in Wendungen auf dem Platz, im Gelände und im Verkehr beurteilt. Für das Abzeichen der Klasse III wurde mehr verlangt. Gefahren wurde die Dressuraufgabe FA1 auswendig. Eine recht anspruchsvolle Aufgabe wie auch das Richterduo bemerkte. Jaqueline Meerwald und Dr. Ute Pelz bewältigten die Lektionen mit einem Einspänner. Angespannt hatten sie Elco, mit 19 Lenzen ein erfahrenes Turnier- und Schulpferd aus dem Stall Tietjen. Jens Meyer hatte selbstverständlich sein Turniergespann für die Prüfungen angespannt, dazu seine routinierte Beifahrerin und Ehefrau Stefanie. Nach der Dressur verlangt es die Abzeichenprüfungsordnung, einen Standard-Hindernis-Parcours zu fahren, für den es abschließend eine Stilnote gibt. Auch wenn nicht alle Bälle auf den Pylonen liegenbleiben konnten, waren die Richter letztendlich zufrieden. Die abschließende Theorieprüfung war nicht jeder Mann´s Sache, haben diese doch das Reden nicht erfunden. Die Übergabe der Urkunden war Höhepunkt des Tages, denn alle hatten bestanden. Wie nicht anders erwartet, erreichte Jens Meyer, dank seiner Turniererfahrung, die besten Wertnoten im Fahren. Erfahrung, die den Damen noch fehlte, aber beabsichtigen, diese in Zukunft noch zu sammeln. Mit den abschließenden Worten dankten die Richter Fritz Rieck und Gerd Bruchhaus besonders Uwe Tietjen für sein Engagement in der Nachwuchsausbildung und der Hoffnung, dass auch weiterhin in Wittbrietzen der Nachwuchs sich bilden lassen kann!
Text+Fotos: Ute Pelz