05.11.2010 12:25

Dressurlehrgang mit Alexander von Berenberg-Gossler

Am 30.-31.10. war Alexander von Berenberg-Gossler zu Gast im Stall Walchow. Antonia Skibbe und ihre Schwester Teresa Leiteritz haben den Hamburger Berufsreiter 2004 in Schenefeld kennengelernt und nutzen seitdem jede Gelegenheit, Unterricht und Tipps von ihm bekommen zu können.
Schon als kleiner Junge bekam Alexander von Berenberg-Gossler, der in Niendorf aufgewachsen ist, Reitunterricht. Das Anwesen mit mehreren Häusern nahe dem Niendorfer Gehege war früher Landsitz der Berenberg-Gosslers: "Die Familie fuhr im Sommer mit Pferdewagen vom Haus an der Alster dorthin." Auch sein Vater Hellmuth war Reiter: "Nach meiner Schulzeit bestand er darauf, dass ich eine kaufmännische Ausbildung absolviere." Nicht einmal ein Jahr hielt Alexander von Berenberg-Gossler es in der Versicherung aus: "Den ganzen Tag im Büro zu sitzen - ich fand es schrecklich." Endlich machte er seine Leidenschaft zum Beruf. Nach Reitpraktika bei einem Springausbilder und einer Pferdezüchterin wurde von Berenberg-Gossler Lehrling und Bereiter bei der Reitlegende Willy Schultheis: "Ich war Bereiter in einem Turnierstall und hatte schließlich meine eigene Reitanlage in Bayreuth." 1988 kam er zurück nach Hamburg und zog aufs Niendorfer Familien-Grundstück: "Ich habe für meine Familie eines der ehemaligen Arbeiterhäuser gekauft." Er selbst hat seine Entscheidung gegen den Büro-Alltag nie bereut, obwohl seine Tage um 8 Uhr morgens beginnen und er selten vor 21 Uhr den Stall verlässt: "Ich kann mir keinen anderen Beruf vorstellen. Es macht mir große Freude, mein Wissen an die jungen Leute weiterzugeben." Seit 2008 arbeitet von Berenberg-Gossler im Pferdezentrum am Rehagen in Hamburg.   
Das Reiten auch erzieherisch wertvoll ist, sieht der Pferdewirtschaftsmeister positiv: "Für ein Pferd übernimmt man eine Verantwortung. Man muss sich täglich kümmern." Am Sport fasziniert ihn die Harmonie mit dem Tier: "Reiter und Pferd bilden eine Einheit. Dabei sind Pferde sehr sensibel, sie fühlen genau, wie es dem Reiter geht. Für Höchstleistungen muss man ausgeglichen sein. Mit Ungeduld kommt man nicht weit."
Die sieben Lehrgangsteilnehmer waren hochzufrieden mit dem individuellen Unterricht, der in der Regel 45 min dauerte, in Ausnahmen auch länger, und den guten Bedingungen. Wo hat man während des Unterrichts schon die ganze Halle für sich alleine? Dank des guten Wetters konnte vor der Halle die Verpflegung der Anwesenden stattfinden.
2011 sind weitere Lehrgänge geplant, Fragen zu Teilnahmebedingungen beantworten die Stallbetreiber gerne . www.stall-walchow.de
Text + Fotos: Marietta Grade