20.06.2013 10:07

Drebkau

Die besten Zweispännerfahrer Deutschlands haben sich in Drebkau in Brandenburg zum Leistungsvergleich getroffen. Unter den Augen von Bundestrainer der Ein- und Zweispänner Wolfang Lohrer (Meißenheim) zeigte der sechsmalige Deutsche Meister Sebastian Warneck (Nunsdorf), dass auch im WM Jahr 2013 mit ihm zu rechnen ist. Nach seinem Sieg in der Dressur hatte der 30-jährige Mannschafts-Weltmeister von 2007 allerdings im Gelände „nur“ Platz zehn belegt und musste die Führung damit vor dem Hindernisfahren Carola Diener (Lähden) überlassen. Die 25-jährige amtierende Weltmeisterin der Zweispänner hatte sich in der Dressur knapp von Warneck geschlagen geben müssen und im Gelände nach einem Patzer an Hindernis zwei Platz acht belegt. „Im Gelände sind die meisten Fahrer die gleichen Wege gefahren, so dass die Top-Gespanne alle sehr nah beieinander lagen. Carola ist im letzten Hindernis noch die Bestzeit gefahren, das zeigt, dass die Pferde in einer hervorragenden Form sind“, sagte Bundestrainer Lohrer. Mit 121,93 Punkten und knappem Vorsprung hatte Carola Diener die Führung nach Gelände und Dressur übernommen. Aber auf den Plätzen zwei und drei folgten Sebastian Warneck mit 122,91 Punkten und Stefan Schottmüller (Kraisgau) mit 124,32 Punkten. Kein einziger Ball durfte demnach im Kegelparcours fallen. Aber das Hindernisfahren „würfelte“ die endgültige Platzierung dann noch einmal gründlich durcheinander. Lediglich drei der 26 Zweispänner kamen in der erlaubten Zeit ins Ziel. „Der Kegelparcours war schon sehr schwierig aufgebaut“, so die Einschätzung von Wolfgang Lohrer. Aber Sebastian Warneck bewies Nervenstärke. Er kam mit lediglich einem abgeworfenen Ball und 1,55 Zeitfehlern ins Ziel und setzte mit der Gesamtpunktzahl von 127,46 Carola Diener unter Druck. Sie startete nach ihm und bei ihr fielen gleich drei Bälle, hinzu kamen noch 1,45 Strafpunkte für Zeitüberschreitung, so dass sie mit 131,38 Punkten hinter Warneck auf Platz zwei zurückfiel. Platz drei ging an Lokalmatador Thorsten Koalick mit 133,68 Punkten. Platz vier (135,49 Punkte) sicherte sich die 17-jährige Anna Sandmann, die bereits die WM-Einlaufprüfung in Zeiskam gewonnen hatte. Platz fünf (138,72) ging mit Sandro Koalick an einen weiteren Lokalmatador. Sebastian Heß aus Baden-Württemberg hatte sich durch seinen Sieg im Kegelfahren von Platz elf auf Platz sechs (139,13) vorgeschoben. Von Rang drei auf Rang sieben fiel dagegen Stefan Schottmüller nach dem Hindernisfahren zurück (139,55). Ebenfalls zurück von Platz vier auf Platz acht (146,87) rutschte auch Oliver Böhme (Grumbach), der die Geländeprüfung gewonnen hatte. Arndt Lörcher (Wolfenbüttel), Sieger der ersten WM-Sichtung in Lähden, beendete die zweite WM-Sichtung in Drebkau auf Rang neun (147,57). Nach den beiden Einlaufprüfungen in Blievenstorf und Zeiskam und den beiden Sichtungen in Lähden und Drebkau steht als nächste Station die Deutsche Meisterschafte der Zweispänner vom 12. bis 14. Juli in Schildau in Sachsen bevor. Das ist zugleich auch die dritte Sichtung. In Riesenbeck findet vom 1. bis 4. August nicht nur ein Nationenpreis für Zweispänner statt, sondern hier können sich die Fahrer dann zum letzten Mal für ein WM-Ticket empfehlen. Dort nominiert der Ausschuss Fahren des Deutschen Olympiade Komitees für Reiterei (DOKR) dann die Fahrer, die die deutschen Farben bei den Weltmeisterschaften der Zweispänner vom 28. August bis 1. September in Topolcianky in der Slowakei vertreten werden.