02.06.2013 22:54
DM / DJM Distanzreiten Paaren-Glien
Die neue Deutsche Meisterin im Distanzreiten heißt Melanie Arnold (Kirchheim). In einem spannenden Finish konnte sie mit der Schimmelstute Sevinc ihre Führung behaupten und ritt im gestreckten Galopp nach 160 Kilometern rund eine Pferdelänge eher über die Ziellinie als Christina Gerloff (Bassum) mit Ma Dona und Michaela Kosel (Kisselhövede) mit MK Mythos.
„Ich kann es selbst kaum glauben“, sagte Melanie Arnold im Ziel der Deutschen Meisterschaften in Paaren im Glien in der Nähe von Berlin. Sie hatte sich morgens auf der zweiten Runde verritten und erst nach fünf bis sechs Kilometern bemerkt, dass sie den falschen Weg eingeschlagen hatte. „Ich habe dabei bestimmt 25 Minuten verloren und musste dann den ganzen Tag versuchen, das wieder aufzuholen“, berichtete sie. Nach 100 Kilometern hatte sie noch auf Rang elf gelegen, nach 123 Kilometern war es schon Rang sechs und so hatte sie sich langsam nach vorne gearbeitet. Als fünfte Reiterin war sie auf die letzte Runde, die noch einmal 19 Kilometer lang war, gestartet. Insgesamt ritt sie eine Durchschnittsgeschwindigkeit 17,444 Kilometern in der Stunde und benötigte neun Stunden, 20 Minuten und 40 Sekunden für die Strecke, die in ihrem Fall noch etwas länger war als 160 Kilometer.
Nach 144 Kilometern, also vor der letzten Runde, war der Ritt für die Titelverteidigerin Regina Winiarski (Balve) beendet. Ihre Stute Santana qualifiziert sich nicht für die nächste Runde. „Das ist wirklich schade, bei der ersten Untersuchung nach den 144 Kilometern machte sie noch einen guten Eindruck und beim Re-Check vor dem Start zur letzten Runde war sie plötzlich lahm“, sagte sie. Gemeinsam mit Petra Hattab (Wuppertal) mit Prince Sharif und Bernhard Dornsiepen (Balve) mit Rio hatte sie lange Zeit zum führenden Spitzentrio gehört. Dann mussten Hattab und Dornsiepen alleine auf die letzte Runde aufbrechen. Michaela Kosel und Christina Gerloff folgten mit rund zehn Minuten Abstand, Melanie Arnold mit 15 Minuten Rückstand zu den Führenden.
„15 Minuten sind auf 19 Kilometer kaum aufzuholen“, sagte Horst Müller, Vorsitzender des Beirats Distanzreiten des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR). Doch er sollte Unrecht behalten. Petra Hattab und Bernhard Dornsiepen wurden von ihren Verfolgern eingeholt. „Die ersten zehn Kilometer der Runde führten durch tiefen Schlamm und wir sind lieber auf Nummer sicher gegangen und da getrabt“, erklärte Petra Hattab. Die anderen drei galoppierten stattdessen und holten die beiden ein. Am Ende wurde das Tempo noch einmal ordentlich angezogen und Bernhard Dornsiepen fiel zurück. Kurz vor der Ziellinie bog dann Melanie Arnold als Erste um die Kurve und jagte unter dem Applaus der Zuschauer über die Ziellinie. Aber auch Michaela Kosel und Christina Gerloff zeigten dicht hinter Melanie Arnold noch einen richtigen Endspurt, konnten aber nicht mehr an ihr und Sevinc vorbei.
Kurz nach dem Trio kam Petra Hattab ins Ziel und stellte fast direkt danach ihr Pferd Prince Sharif zum abschließenden Vet-Check vor und konnte sich sich über Platz vier (09:21:03) freuen. Kurz danach passierten auch die Pferde der drei Medaillengewinner den letzten Vet-Check. Sabrina Arnold, international erfolgreiche Distanzreiterin, gratulierte ihrer Schwester als Erste. Nach 2004 und 2005 ist das nun der dritte nationale Titel für Melanie Arnold. Silber ging an Christina Gerloff (09:20:41), Bronze an Michaela Kosel (09:20:42), die sich beide über ihre erste DM-Medaille freuten. Petra Hattab wurde wie im vergangenen Jahr Vierte (09:21:03) und Bernhard Dornsiepen wurde Fünfter (09:35:09).
Melanie Mannherz wird Deutsche Jugendmeisterin
Ganz knapp war die Entscheidung um die Deutsche Jugendmeisterschaft. Nach 120 Kilometern lieferten sich die 19-jährige Melanie Mannherz aus Stuttgart mit ihrer Stute Nuriye und die 18-jährige Clara Haug aus Waren mit Shakiraah ein Kopf an Kopf-Rennen. Am Ende hatte Nuriye die längeren Beine und kam kurz vor Shakiraah über die Ziellinie.
„Die Taktik war, dass ich mich in einer Gruppe halte und vorne mit dran bleibe, auf der letzten Runde wollte ich dann Clara abhängen, das hat aber nicht geklappt“, lachte Melanie Mannherz, die zum erstem Mal mit ihrem Pferd über eine Strecke von 120 Kilometern geritten ist und somit auch zum ersten Mal an den Deutschen Jugendmeisterschaften teilnahm. Sie bewältigte die Strecke in einer Reitzeit von sieben Stunden, 15 Minuten und 13 Sekunden und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 16,681 Kilometern in der Stunde.
Aber auch Clara Haug, die 2010 schon einmal Deutsche Jugendmeisterin war und im vergangenen Jahr bei den Jugend-Europameisterschaften für Deutschland gestartet war, freute sich über den Vize-Titel (07:15:13). „Das war so knapp, das ist fast wie ein Sieg. Mein Pferd hat das ganz toll gemacht und hat alles gegeben.“ Bronze ging an den 16-jährigen Kjell Kiewert (Langenberg) mit Cheyenne (07:25:41). Er hatte 2011 auch schon Bronze gewonnen und seine Schwester Michelle war sogar im vergangenen Jahr Deutsche Jugendmeisterin. Sie startete allerdings nicht, da ihr Team nicht genug Helfer hatte, um drei Pferde während der Ritte betreuen zu können. So starteten dann Kerstin Deichmüller bei der DM der Senioren und ihr Bruder Kjell. „Wir haben gewürfelt“, sagte sie und unterstützte ihren Bruder während des Rittes. Platz vier ging an Ronja Schreiber (Ofterdingen) mit Soran IBN Santana (08:02:14), Platz fünf an Nele Fleck mit Tabajan (08:24:18).
Homepage DM / DJM 2013
Text: fn-press Fotos: Miriam Lewin, M.Grell
„Ich kann es selbst kaum glauben“, sagte Melanie Arnold im Ziel der Deutschen Meisterschaften in Paaren im Glien in der Nähe von Berlin. Sie hatte sich morgens auf der zweiten Runde verritten und erst nach fünf bis sechs Kilometern bemerkt, dass sie den falschen Weg eingeschlagen hatte. „Ich habe dabei bestimmt 25 Minuten verloren und musste dann den ganzen Tag versuchen, das wieder aufzuholen“, berichtete sie. Nach 100 Kilometern hatte sie noch auf Rang elf gelegen, nach 123 Kilometern war es schon Rang sechs und so hatte sie sich langsam nach vorne gearbeitet. Als fünfte Reiterin war sie auf die letzte Runde, die noch einmal 19 Kilometer lang war, gestartet. Insgesamt ritt sie eine Durchschnittsgeschwindigkeit 17,444 Kilometern in der Stunde und benötigte neun Stunden, 20 Minuten und 40 Sekunden für die Strecke, die in ihrem Fall noch etwas länger war als 160 Kilometer.
Nach 144 Kilometern, also vor der letzten Runde, war der Ritt für die Titelverteidigerin Regina Winiarski (Balve) beendet. Ihre Stute Santana qualifiziert sich nicht für die nächste Runde. „Das ist wirklich schade, bei der ersten Untersuchung nach den 144 Kilometern machte sie noch einen guten Eindruck und beim Re-Check vor dem Start zur letzten Runde war sie plötzlich lahm“, sagte sie. Gemeinsam mit Petra Hattab (Wuppertal) mit Prince Sharif und Bernhard Dornsiepen (Balve) mit Rio hatte sie lange Zeit zum führenden Spitzentrio gehört. Dann mussten Hattab und Dornsiepen alleine auf die letzte Runde aufbrechen. Michaela Kosel und Christina Gerloff folgten mit rund zehn Minuten Abstand, Melanie Arnold mit 15 Minuten Rückstand zu den Führenden.
„15 Minuten sind auf 19 Kilometer kaum aufzuholen“, sagte Horst Müller, Vorsitzender des Beirats Distanzreiten des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR). Doch er sollte Unrecht behalten. Petra Hattab und Bernhard Dornsiepen wurden von ihren Verfolgern eingeholt. „Die ersten zehn Kilometer der Runde führten durch tiefen Schlamm und wir sind lieber auf Nummer sicher gegangen und da getrabt“, erklärte Petra Hattab. Die anderen drei galoppierten stattdessen und holten die beiden ein. Am Ende wurde das Tempo noch einmal ordentlich angezogen und Bernhard Dornsiepen fiel zurück. Kurz vor der Ziellinie bog dann Melanie Arnold als Erste um die Kurve und jagte unter dem Applaus der Zuschauer über die Ziellinie. Aber auch Michaela Kosel und Christina Gerloff zeigten dicht hinter Melanie Arnold noch einen richtigen Endspurt, konnten aber nicht mehr an ihr und Sevinc vorbei.
Kurz nach dem Trio kam Petra Hattab ins Ziel und stellte fast direkt danach ihr Pferd Prince Sharif zum abschließenden Vet-Check vor und konnte sich sich über Platz vier (09:21:03) freuen. Kurz danach passierten auch die Pferde der drei Medaillengewinner den letzten Vet-Check. Sabrina Arnold, international erfolgreiche Distanzreiterin, gratulierte ihrer Schwester als Erste. Nach 2004 und 2005 ist das nun der dritte nationale Titel für Melanie Arnold. Silber ging an Christina Gerloff (09:20:41), Bronze an Michaela Kosel (09:20:42), die sich beide über ihre erste DM-Medaille freuten. Petra Hattab wurde wie im vergangenen Jahr Vierte (09:21:03) und Bernhard Dornsiepen wurde Fünfter (09:35:09).
Melanie Mannherz wird Deutsche Jugendmeisterin
Ganz knapp war die Entscheidung um die Deutsche Jugendmeisterschaft. Nach 120 Kilometern lieferten sich die 19-jährige Melanie Mannherz aus Stuttgart mit ihrer Stute Nuriye und die 18-jährige Clara Haug aus Waren mit Shakiraah ein Kopf an Kopf-Rennen. Am Ende hatte Nuriye die längeren Beine und kam kurz vor Shakiraah über die Ziellinie.
„Die Taktik war, dass ich mich in einer Gruppe halte und vorne mit dran bleibe, auf der letzten Runde wollte ich dann Clara abhängen, das hat aber nicht geklappt“, lachte Melanie Mannherz, die zum erstem Mal mit ihrem Pferd über eine Strecke von 120 Kilometern geritten ist und somit auch zum ersten Mal an den Deutschen Jugendmeisterschaften teilnahm. Sie bewältigte die Strecke in einer Reitzeit von sieben Stunden, 15 Minuten und 13 Sekunden und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 16,681 Kilometern in der Stunde.
Aber auch Clara Haug, die 2010 schon einmal Deutsche Jugendmeisterin war und im vergangenen Jahr bei den Jugend-Europameisterschaften für Deutschland gestartet war, freute sich über den Vize-Titel (07:15:13). „Das war so knapp, das ist fast wie ein Sieg. Mein Pferd hat das ganz toll gemacht und hat alles gegeben.“ Bronze ging an den 16-jährigen Kjell Kiewert (Langenberg) mit Cheyenne (07:25:41). Er hatte 2011 auch schon Bronze gewonnen und seine Schwester Michelle war sogar im vergangenen Jahr Deutsche Jugendmeisterin. Sie startete allerdings nicht, da ihr Team nicht genug Helfer hatte, um drei Pferde während der Ritte betreuen zu können. So starteten dann Kerstin Deichmüller bei der DM der Senioren und ihr Bruder Kjell. „Wir haben gewürfelt“, sagte sie und unterstützte ihren Bruder während des Rittes. Platz vier ging an Ronja Schreiber (Ofterdingen) mit Soran IBN Santana (08:02:14), Platz fünf an Nele Fleck mit Tabajan (08:24:18).
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Text: fn-press Fotos: Miriam Lewin, M.Grell