15.07.2014 23:03

Berliner Meisterschaften in Dressur, Springen und Gelände

Neue Wege ging der Regionalverband der Reit- und Fahrvereine Berlin e.V. mit Ort und Wertungen der Meisterschaften in den Disziplinen Dressur, Springen und Gelände. Erstmals wurde an zwei Wochenenden geritten, zuerst vom 27.-29.6. Dressur, eine Woche später, vom 4.-6.7., folgten Springen und Gelände.
Die Dressurprüfungen fanden im Reiterstadion des Olympiaparkgeländes und in Pichelsberg statt. Austragungsorte der Springen war der Rasenplatz und eine Halle des Reiterstadions. Die Geländeprüfungen fanden auf der benachbarten Anlage des RSV am Maifeld statt. Die Einteilung der Meisterschaftswertungen erfolgten nach Leistungsklassen, die teilweise zusätzlich noch nach Reiteralter unterteilt wurden. Als Veranstalter war der RV Pichelsberg e.V. angegeben, der aber vom RC Olympiastadion, RV Rudow und dem RSV am Maifeld kooperativ unterstützt wurde. Die Turnierleitung übernahm Volkmar Polaski, der besonders von Dana Profuß in dieser Aufgabe unterstützt wurde.
Da keiner im Team im Vorfeld einschätzen konnte, welche Resonanz die Ausschreibungen hervorrufen würden, erfolgte die Ausschreibung ziemlich uneingeschränkt, in den Dressuren konnten pro Prüfung jeweils zwei Pferde pro Reiter an den Start gebracht werden. Ergebnis Dressur: über 800 Nennungen für 17 Prüfungen. Um diesen Ansturm bewältigen zu können, musste auf in beiden Hallen und auf zwei Außenvierecken geritten werden. Dies erhöhte die Anzahl von Richtern und benötigten Helfern gewaltig. Leider machte das Veranstalter-Team die allgemein bekannte Erfahrung: viele wollen Reiten, aber nur wenige Helfen. Der Landesverband unterstützte einen Helferaufruf, der an alle Berliner Vereine geschickt wurde. Zu Turnierbeginn schienen alle Helfer an Bord, aber durch kurzfristige Absagen mussten die Pläne mehrfach geändert werden. "Wir haben aber auch sehr spontane Helfer dazugewonnen", sagte Dana Profuß erleichtert nach den langen Tagen. "Alles konnte wie geplant durchgeführt werden."
Besonderer Andrang herrschte in den Prüfungen der Klasse A. Jeweils drei Abteilungen gab es in der Dressurreiterprüfung (Siegerinnen Christin Oldenburg vom RV Eichkamp Berlin e.V., Maike Fohl vom LRV Lübars e.V. und Stefanie Hennig vom RV Rudow e.V.) und der A9-Dressur (Siegerinnen Janina Scholz vom Blankenfelder RV e.V. , Yvonne Konrad vom LRV Lübars e.V. und Inken Katharina Baxmeier vom Blankenfelder RV e.V.). Zwei L-Dressuren Kandare konnte Chantal Michaelis (RV Deutschlandhalle Berlin e.V.) mit Rosmarin verzeichnen. Und gleich drei goldene Schleifen gingen an Tahani Ibrahim (RSV Dallgow Dorf e.V). Zwei in Klasse M mit Royal Dancer und in Klasse L mit DSP Hofdame. Der einzige Heimsieg für den RV Pichelsberg e.V. ging in der E-Dressur an Mia Metzner mit Prigo's Cherubin. Eine Woche später folgten dann, an drei Tagen, die Spring- und Geländeprüfungen. Spitzenreiter im Nennungsergebnis war ein A-Springen mit 128 Anmeldungen. 31 Sieger wurden auf drei Plätzen ermittelt. Das Team des RSV am Maifeld führte die Geländeprüfungen durch. Die Berliner Meisterschaft komb. Gelände für Ponyreiter, für Junioren und Junge Reiter sowie für Reiter waren ausgeschrieben, aber mit der Einschränkung, dass für jede Meisterschaftsklasse mindestens fünf Starter zur Durchführung erforderlich sind. Dies wurde nur bei den Reitern erreicht, deren neue Meisterin Anja-Christina Bensdorf (RSG Buckower Feldmark e.V.) wurde. Im Kombinierten Wettbewerb Klasse E für Ponyreiter siegte Marie Schön (RV Deutschlandhalle Berlin e.V.) mit Obelix. Gleich zwei neue Meister stellte der RV Pichelsberg e.V. mit Kai Wallenhauer in der Leistungsklasse 3 und Lucas Polaski bei den Ponyreitern. Wallenhauer siegte mit Amira im Zeitspringen Klasse M und belegte Platz drei beim M-Springen mit Siegerrunde. Lucas Polaski erritt zwei goldene Schleifen. Dies gelang ebenfalls Vivien Molz ( RV Rudow e.V.) mit Le Nez, die damit auch Meisterin in der LK 4 wurde.Mit einem Sieg und zwei zweiten Plätzen in Klasse M* hätte Hans-Walter Thies auch beste Chancen in der Meisterschaftswertung gehabt. Aber da er für den Hof Bernadotte e.V. startet, der in Brandenburg dem Kreisreiterverband Potsdam-Mittelmark angeschlossen ist, erhielt er nur Schleifen und keine Medaille. In der Berliner Mannschaftsmeisterwertung dominierten die Nordberliner Vereine. Es siegte der Blankenfelder RV e.V. vor dem LRV Lübars e.V. und dem LRV Tegel e.V.. Die abschliessende Meisterehrung fiel bei bzw. trotz hochsommerlichen Temperaturen und blauem Himmel sehr feucht aus. Volkmar Polaski ließ es sich nicht nehmen, nach Übergabe der Blumensträuße das "Wasserbad" mittels Blumenwasser nachzureichen. Allerdings wurde auch er von einer Erfrischung nicht verschont...
Vorläufiges Fazit: es waren zwei gelungene Veranstaltungen, die den Standort Reiterstadion langfristig mit sichern sollen. Durch die Zusammenarbeit mehrer Vereine gab es genug Sponsoren, die sehr schöne Preise stifteten. Allerdings reichte die Anzahl der sicheren Helfer durch die Vereine nicht aus, das bewährte Event-Team des LPBB und die Studentenreitgruppe waren mit im Einsatz. Die Ausschreibungen müssen zum nächsten Jahr überdacht werden, damit ein gewisser Zeitrahmen eingehalten  und ein Ausweichen auf Nebenplätze, z.B. die Hallen, vermieden werden kann. Alle diese Themen werden von den Organisatoren in der nächsten Zeit besprochen und dann fällt die Entscheidung, an welchem Termin und an welchem Ort die Meister 2015 ermittelt und geehrt werden. Ergebnisse Dressur / Springen.
Text+Fotos: Marietta Grade
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Plakette 2014 V.Polaski,J.Voigtländer,M.Karbe Wasserspiele