01.05.2017 22:44

Berlin-Brandenburger Vierkämpfer in Ansbach beim Deutschlandpreis

Ende April entsandte der Landesverband Berlin-Brandenburg zwei Mannschaften zum Deutschlandpreis der Vierkämpfer und Nachwuchsvierkämpfer. Dabei spielt vor allem die Mannschaftswertung eine große Rolle. Der Bundesvierkampf stellt als Saisonhöhepunkt für alle Vierkämpfer Deutschlands ein herausragendes sportliches Ereignis dar, auf das sich alle Teilnehmer unseres Verbandes seit Monaten intensiv vorbereitet haben. Nicht nur in den reiterlichen Disziplinen Dressur- und Springreiten, auch für den Geländelauf und das Schwimmen wurde hart trainiert und die Teilnehmer in einem strengen Auswahlverfahren für den Bundesvierkampf ermittelt. Dabei fuhren die beiden Mannschaften mit ganz unterschiedlichen Zielsetzungen nach Bayern. Die Juniorenvierkämpfer stellten eine schon sehr erfahrene Mannschaft. Fast alle Sportler dieser Mannschaft hatten schon im Nachwuchsbereich an Bundesvierkämpfen in den vergangenen Jahren teilgenommen. Hier ließen die Ergebnisse der Vorauswahlen auf ein Spitzenergebnis, mit etwas Glück sogar aufs Podium hoffen. Bei den Nachwuchsvierkämpfern stand das Sammeln von Erfahrung im Vordergrund. Vier der fünf Vierkämpfer starteten das erste Mal beim Bundesnachwuchsvierkampf.
So machten sich am Donnerstag Malin Hellwig (als Fremdreiter in Dressur und Springen), Laura Taebling (mit Dressurpferd „Belcanto“ und Fremdreiter im Springen) , Sophie Neumann Barnsley (Ersatzreiterin) alle vom RFV HLG Neustadt, Maxime Fliegner ( mit Springpferd „Acourados“ und als Fremdreiterin in der Dressur vom Ländlichen RV Münchehofe) und Leo Alexander Weifenbach (mit Dressurpferd „Chocolate“ und Schulpferd „Lord“ im Springen, RFV HLG Neustadt) für den Bundesvierkampf und Lara Sophie Winter (mit Pony „Tullycleave Rua“ für Dressur und Springen), Skye Amy Kerger als Ersatzreiterin ( beide Ländlicher RV Münchehofe), Clara Gaebert (mit „Faboulos Fiona“ für Springen und Dressur), Antonia Ritter (mit dem Schulpferd „Comtess Kolibri“) und Lena Pögel (mit Dressurpony „Majestoso Ancona“ und Springpony „Rocky“) ( alle RFV HLG Neustadt) für den Bundesnachwuchsvierkampf auf die lange Reise ins mittelfränkische Ansbach.
Am ersten Tag ging es vor allem darum, sich mit den Wettkampfstätten vertraut zu machen. Selbstverständlich wurde auch die Möglichkeit genutzt, einen Blick in die Stallzelte und auf die Pferde der anderen Landesverbände zu werfen.
Der Wettkampf begann am Freitag mit dem Schwimmen. Danach war die Stimmung bestens. Die erfahrenere Mannschaft der Junioren konnte sich sogar auf Rang eins nach dem Schwimmen platzieren.
Am Sonnabend stand alles im Zeichen der Dressurprüfungen und des Crosslaufes. In der Dressur gab es durchweg gute und sehr gute Ergebnisse. Die beste Dressurnote gelang dem Paar Leo Alexander Weiffenbach auf „Chocolate“ mit einer 7,7. Es wurde stark geritten und auf der schwierigen Cross-Strecke noch stärker gekämpft. Eine matschige Strecke mit zahlreichen Anstiegen verlangte den Sportlern alles ab. Völlig erschöpft kamen alle ins Ziel und die Ausgangssituation war für beide Mannschaften vor dem abschließenden Springen gut (Vierkampfmannschaft auf Rang 4 und Nachwuchsmannschaft auf Rang 6).
Am Abend freuten sich alle auf den feierlichen Länderabend mit dem Einzug der Landesverbände und die anschließende Party. Lautstark wurden die Schlachtrufe der einzelnen Landesverbände zum Besten gegeben. „Brandenburg-Berlin – Wir sind ein Team!“ schallte es durch den Saal. Den ersten Platz beim „Partypreis“ hätten wir neben Bayern auf jeden Fall gewonnen…
Auch bei den finalen Springprüfungen am Sonntag war dieser Schlachtruf in der Reithalle unüberhörbar. Die erfahreneren Reiter mussten zuerst starten. Dabei wurden der Mannschaft, wie auch in der Dressur zwei Pferde eines anderen Landesverbandes zugelost. Als Fremdreiterin erbrachte Malin Hellwig die beste Note mit 7,8. Auch Laura Teabling kam mit dem Fremdpferd recht gut zurecht, musste aber zwei Abwürfe in Kauf nehmen. Leo Alexander Weiffenbach ritt mit Lord, der ihm vom HLG Neustadt/D. zur Verfügung gestellt wurde weil seine eigene Stute kurz vor Abreise ein Fohlen bekam, eine solide Runde. Leider versagten der bis dahin punktbesten Mannschaftsreiterin Maxime Fliegner mit Springpferd Acourados zum Ende des Parcours die Nerven und nach einer Verweigerung am letzten Sprung und vielen Zeitfehlerpunkten waren die Träume von einem sonst möglichen Podestplatz vorbei. Cool und nervenstark zeigten sich die „kleinen“ Vierkämpfer. Gleich als erste schickte die Landestrainerin die erst zehnjährige Lena Pögel ins Rennen. Sie hatte im Sattel von „Rocky“ Platz genommen, der bei seinem fünften Bundesnachwuchsvierkampf (bisher unter Leo Weiffenbach) seinen Job hervorragend meisterte. Beide erritten sich eine tolle 7,5 als Springnote. Noch besser machte es Clara Gaebert, die mit der Stute „Faboulos Fiona“ die Traumnote von 8,4 schaffte.
Insgesamt erreichte im Bundesvierkampf die Mannschaft den 7. Platz. (Malin Hellwig 12., Leo Alexander Weiffenbach 13., Laura Taebling 33. und Maxim Fliegner 36. Platz.) Hier wäre sicher mit einem Hauch mehr Glück mehr drin gewesen. So nahe war eine Mannschaft aus Berlin/Brandenburg noch nie dran an einer besseren Platzierung und sogar am Treppchen. Beim Bundesnachwuchsvierkampf konnte die Mannschaft den überraschenden 6. Platz belegen. Hier sah man am Ende strahlende Gesichter und ausgelassene Stimmung. Für die vier Mädels war die Sache klar: im nächsten Jahr soll es wieder heißen: „Brandenburg-Berlin – Wir sind ein Team!“ (Clara Gaebert 10., Lena Pögel 23., Lara Sophie Winter 24. und Antonia Ritter 35 Platz).
Ein gelungener Abschluss war die Ehrung der Sieger und Platzierten. Unsere Sportler werden diesen Moment sicher noch lange in Ihrer Erinnerung haben und an die tolle Atmosphäre zurück denken. Alle werden sich nun in die weitere Saison stürzen und haben auf jeden Fall gemerkt, dass sich das harte Lauf- und Schwimmtraining zusätzlich zum täglichen Reittraining bezahlt macht. Und so stecken viele der Sportler bereits in der Vorbereitung für den nächsten Bundesvierkampf 2018.
Die Teilnehmer bedankten sich im Anschluss an die Siegerehrung bei Ihren Trainern und Betreuern. Besonderer Dank gilt dem Trainerteams des LRV Münchehofe und des RFV HLG Neustadt, der Landestrainerin Natalie Jacky, dem Landesverband Pferdesport Berlin - Brandenburg und dem Förderverein des HLG Neustadt/Dosse.
Text: Frank Gaebert Fotos: Privat