31.07.2014 23:38

Ausgezeichnet – Fair Play im Pferdesport

„Fair Play“ ist ein vielbenutzter Begriff. Fair Play ist wichtig, wenn nicht sogar essenziell für den Pferdesport, ebenso wie für jeden anderen Sport. Was genau bedeutet es aber, sich fair zu verhalten? Mit dieser Frage beschäftigten sich Mitglieder des LPBB-EventTeams am 7. Juli im Reiterhaus Berlin. Aufhänger hierfür waren die Landesmeisterschaften Dressur und Springen in Neustadt (Dosse), bei denen die fleißigen Helfer des Landesverbandes in diesem Jahr ein ganz besonderes Augenmerk auf vorbildliches Verhalten von jungen Reitsportlern legten. „Als EventTeam sind wir in allen Turniersituationen nicht nur aktive Helfer, sondern auch stille Beobachter. Fairness wird von allen Pferdesportlern verlangt, aber leider viel zu selten belohnt. Wir möchten mit der Verleihung eines „Fair-Play-Preises“, die Wichtigkeit des Themas noch einmal deutlich hervorheben“, so Julia Lehr, langjähriges Mitglied des EventTeams. Zur Vorbereitung auf die Preisverleihung traf sich das Team und erarbeitete unter der Leitung des Vorsitzenden der Landeskommission, Helmut Kannengießer, sowie des Vorsitzenden des Fachbeirates Dressur, Wolf-Rüdiger Beißert, genaue Beobachtungskriterien, die faires Verhalten vor, während und nach der Prüfung erfassen. „Wir haben diese Auszeichnung sehr ernst genommen, deshalb war schnell klar, dass, wenn wir keine Momentaufnahmen bewerten wollen, alle drei Wertungsprüfungen in die Beurteilung mit einfließen müssen“, so Lehr weiter. Da in Berlin-Brandenburg ein solcher Preis auf diese Weise zum ersten Mal verliehen wurde, beschränkte sich das EventTeam zunächst auf die Beobachtung der Ponyprüfungen. Die Helfer achteten auf die Harmonie zwischen Reiter und Pony, auf das Verhalten auf dem Vorbereitungsplatz, das Verhalten gegenüber Trainern, Eltern, anderen Reitern und Richtern und nicht zuletzt auf den Pflegezustand der Ponys sowie auf eine korrekte Ausrüstung. Den Kriterien entsprechend wurde der Fair-Play-Preis unabhängig vom sportlichen Erfolg in der Prüfung vergeben.
Am Ende der drei Wertungsprüfungen wurden die „fairen Gewinner“ mit einem GlasPokal geehrt. In der Dressur ging der Preis an Annina Kuschel mit ihrem Pony Dear Little Yellow vom RV Deutschlandhalle Berlin e.V. und im Springen überzeugte Luisa Pace vom RSV Dallgow Dorf e.V mit ihren Ponys Kaylady und Naicy Spicy. Das Motto „Höher, schneller, weiter!“ ist also durch „fairer“ zu ergänzen, denn ohne Fairness bleibt der Erfolg aus. Nur eine Reiter-Pferd-Beziehung, die auf Vertrauen beruht, kann wachsen. Das gleiche gilt für die Beziehung von Reiter und Trainer. Seinen Reitkollegen aufrichtig zum Sieg zu gratulieren ist mindestens ebenso stark, wie selbst zu gewinnen. Die Ponyreiter ahnten zunächst nicht, dass sie bei diesen Landesmeisterschaften unter besonderer Beobachtung standen. „Auch dies war wichtig, um den „Fair-Play-Preis“ auch „fair“ vergeben zu können“, betont Lehr. „Schließlich wollten wir authentisches Verhalten bewerten und ehren. Wichtig zu betonen ist hierbei noch, dass es uns nicht leicht viel eine Entscheidung zu treffen. Die leer ausgegangenen Reiter sind nicht automatisch unfaire Sportler! Die Gewinnerinnen stachen auf diesem Turnier jedoch besonders hervor.“
Text + Fotos: Lisa Bolte, LPBB
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