Der Poloplatz hinter dem Schlossgut Schönwalde ist seit 2007 die Spielstätte des Berliner Polo Club e.V. 1906 offiziell gegründet ist der Berliner Polo Club e.V. der zweitälteste (nach Hamburg) in Deutschland und auf dem europäischen Festland. In den 20er Jahren Anziehungspunkt für die Bohéme aber auch den Adel und Geldadel waren die Turniere in Karlshorst und später auf dem eigenen Platz in Frohnau gesellschaftlicher Höhepunkt der Berliner Sommer. Heutzutage sind Poloturniere zudem ein Familienfest, die zum Picknicken am Spielfeldrand einladen. Auch für die Kinder ist gesorgt, sie fahren Traktor oder trainieren die ersten Schläge auf Woody, dem Holzpferd. Über 300 aktive Polospieler gibt es in Deutschland. Die deutsche Poloszene wird durch ausländische Spieler („playing pros“) und Pferdepfleger („grooms“) unterstützt. Jeder Polospieler hat je nach Leistungsstärke ein persönliches Handicap, das bei -2 beginnt und bis +10 gehen kann. Die besten Polospieler der Welt mit einem Handicap von +10 kommen derzeit sämtlich aus Argentinien. Die Summe der vier Einzel-Handicaps bilden das Gesamt-Handicap einer Mannschaft. Bei den Spielklassen wird zwischen Low Goal, Medium Goal und High Goal, nach dem Gesamthandicap, unterschieden.  Sechs Teams traten vom 21.-23.6. zum alljährlichen Start-Up Cup (Teamhandicap bis 0) beim Berliner Polo Club an. Alle drei Spieltage, aber besonders der Finalsonntag waren geprägt von äußerst engen Begegnungen. Erst in den letzten Minuten des packenden Finales konnte Team-Captain Helge Holst sein Team mit Rainer Reimann, Beate Rossbach und Thomas Maiti des Hauptsponsors „BritCars” durch zwei Tore die Führung zum 7: 5 1/2 und damit den Turniersieg gegen das Team „Hippodung” (Jens-Oliver Kreiter, Henrike Jäger, Andreas Schwiertz, Max van Eupen) sichern. Sie hatten am Vortag das drittplatzierte Team „Nürnberger Versicherung” (Bernd Vogler, Camilla Hoffmann, Lorin Hanel, Josef Fiebich und Fabienne Last ) mit einem deutlichen 8:1 ins Kleine-Finale geschickt. Was „Nürnberger Versicherung” mit 3:2 auch nur sehr knapp gegen das Team „Lehnschulzenhof” für sich entscheiden konnte. Das Spiel um den 5. Platz gewann der Berliner Polo Club nur mit einem halben Tor mit 6 1/2 : 7 gegen das Team „vanEupen-Design”.
Aber auch wenn auf dem Platz hart gekämpft und sich kein Ball geschenkt wurde wurde, war abends bei der stimmungsvollen Playersparty „Weiße Nacht” alle Ballkämpfe vergessen und es wurde gemeinsam in den alten Gemäuern des Schlossguts gerockt und am Lagerfeuer Spielzüge rekapituliert. Immer besonders nett, wenn man neue Spieler mit ungefähr gleichem Niveau aus unterschiedlichen Teilen des Landes kennenlernt.
Hervorzuheben sind noch Best Player Henrike Jäger aus Hannvoer, das Best Goal of the tournament, ein 70 yard-Schlag aus dem schnellen Spiel irgendwie von Max van Eupen ins Tor gecentert und der Preis für "best-playing-pony" ging an die Ponies von Steve Rose, der durch sein kurzfristiges Antreten nicht nur für die Komplettierung des 6. Teams gesorgt hatte, sondern auch noch eine komplette Position des Gegners mit Pferden versorgt hat.
Das nächste Polo-Event in Schönwalde ist das 11. Deutsches Jugendpolocamp vom 26.-31.7. Für alle Kinder und Jugendlichen ab 10 Jahre, die sich bereits auf dem Pferd zuhause fühlen. Fünf Tage Polosport mit abendlichen Barbecues und Stallpartys. Fünf internationale Trainer der Spitzenklasse fördern die Jugendlichen bis zur Turnierreife. Im Anschluss daran findet vom 2.-4.8. die Deutschen Jugendpolomeisterschaften 2013 statt. Jugendliche Poloteams aus ganz Deutschland messen ihr reiterliches und spielerisches Können. Erstmals wird es um den begehrten Wanderpokal des Deutschen Jugendpolomeisters gehen.
Text: C.Hoffmann, M.Grade  Fotos: Veranstalter, M.Grade