10.03.2013 11:45
48.Fahrerstammtisch und Ehrung in Brieselang
Mit dem, leider in einigen Regionen Brandenburgs, hochaktuellen Thema "Infektionskrankheiten-Herpes und Virusabort der Stuten". befasste sich der 48. Brieselanger Fahrerstammtisch am 6.3. im Vereinscasino des Reit- und Fahrverein Brieselang e.V. Als Referentin stand Dr. Indira von Rothenburg zur Verfügung. Durch ihre Erfahrung als „Area Veterinary Manager Equine“ des Pharmazieunternehmens Pfizer, sowie als Pferdezüchterin und Besitzerin ist sie kompetente Ansprechpartnerinnen für alle medizinisch-technischen Fragen und mit den Herausforderungen im tierärztlichen Praxisalltag bestens vertraut.
Schätzungsweise sind ca. 80% der Gesamtpferdepopulation mit dem Equinen Herpesvirus (EHV) infiziert, zeigen aber keine aktuen Krankheitssymptome. Das Virus zieht sich in die Nervenzellen zurück und entzieht sich auf diese Weise dem Immunsystem des Pferdes. Die vollständige Elimination des Virus ist nicht möglich und das Pferd bleibt lebenslanger Virusträger. In Stresssituationen, z.B. nach langen Transporten, nach Pferdesportveranstaltungen, bei gleichzeitigem Auftreten anderer Erkrankungen, bei Klinikaufenthalten (Operation, Narkose, fremde Umgebung, Trennung von Bezugsperson/Koppelnachbar oder beim Absetzen des Fohlens von der Mutterstute) kann es aktiviert werden.
Es gibt vier bekannte Herpesviren (DNS-Viren), die beim Pferd krankheitsverursachend sein können, wobei insbesondere die Equinen Herpesviren 1 und 4 (EHV 1 und 4) von großer Bedeutung sind. Die erhältlichen Impfstoffe wirken nur gegen eine Infektion mit EHV-1 oder EHV-1 und-4.
Die verschiedenen Herpesviren führen zu unterschiedlichen Krankheitsformen:
1. Virusabort oder Geburt lebensschwacher Fohlen: EHV 1 (+EHV 4)
2. Fieberhafte Atemwegserkrankung (sog. Rhinopneumonitis): EHV 4 + 1
3. Erkrankung des Nervensystems mit Lähmungen und Koordinationsstörungen (sog. paretisch-paralytische Form): EHV 1 + 4
Ein mit EHV-infiziertes, ungeimpftes Pferd scheidet permanent Virus aus, im akuten Krankheitsfall in sehr großen Mengen. Die Therapie erfolgt symptomatisch, d.h. ein direktes „Bekämpfen“ der Herpesviren ist nicht möglich. Ein Pferdebestand kann nur durch die Impfung aller Pferde des gesamten Bestandes geschützt werden. Ein belastbarer Impfschutz besteht allerdings nur bei einer korrekt durchgeführten Grundimmunisierung mit nachfolgender regelmäßiger Auffrischungsimpfung.
In gefährdeten Betrieben, d.h. ein Betrieb, in dem die Erkrankung ausgebrochen ist oder ein Betrieb, in den Pferde aus einem Bestand mit manifesten Erkrankungen verbracht worden sind) sollte der Betrieb für drei Wochen nach dem letzten Fieberfall, bzw. Todesfall ruhen, d.h. keine Pferde sollten aus dem Stall in einen anderen verbracht werden und es sollten keine fremden Pferde auf die Anlage kommen. Die Quarantäne ist bis drei Wochen nach Abklingen der akuten Infektion, d.h. nach dem letzten Fieberfall oder Todesfall, aufrecht zu halten. Nach Verschwinden der klinischen Symptome ist eine Desinfektion der Stallungen nötig, da sich das Virus unter eiweißhaltigen Schmutzschichten 2-6 Monate infektiös halten kann.
In Deutschland sind die meisten Pferde gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), Tollwut und Pferdegrippe (Influenza) geimpft, eine Impfung gegen Herpesvirusinfektion haben nur wenige Pferde. Weil es sich bei Herpes nicht um eine anzeigepflichtige Tierseuche handelt, gibt es auch keine besonderen veterinärpolizeilichen Maßnahmen. Man kann nur an die Fairness der Pferdebesitzer und -betriebe appellieren, zum Schutze anderer Pferde eine akute Herpesinfektion bekannt zu geben.
Bereits am 16.2. fand in der Veranstaltungshalle des MAFZ in Paaren im Glien wieder die alljährliche Ehrung der havelländischen Sportler des Jahres statt. In diesem Rahmen wurde auch Silvana Polzfuss für ihr über 15jähriges ehrenamtliches Engagement als "Vorbildlicher Helfer des Sports 2012" vom Kreissportbund Havelland geehrt. Ihr Einsatz als Turnierleitung eines der größten Reit- und Fahrturniere in Berlin-Brandenburg mit Kreisolympiade und Kreismeisterschaften Havelland, als Organisatorin von Ferien- und Trainingslagern für Kinder und Jugendliche, Reiterurlauben für die Vereinsmitglieder und dem gesamten gesellschaftlichen Leben des Reit- und Fahrvereins, waren für die Jury des Kreissportbundes Havelland Anlass diese Ehrung vorzunehmen.
Text+Fotos 1+2: Marietta Grade Foto3: Privat
Schätzungsweise sind ca. 80% der Gesamtpferdepopulation mit dem Equinen Herpesvirus (EHV) infiziert, zeigen aber keine aktuen Krankheitssymptome. Das Virus zieht sich in die Nervenzellen zurück und entzieht sich auf diese Weise dem Immunsystem des Pferdes. Die vollständige Elimination des Virus ist nicht möglich und das Pferd bleibt lebenslanger Virusträger. In Stresssituationen, z.B. nach langen Transporten, nach Pferdesportveranstaltungen, bei gleichzeitigem Auftreten anderer Erkrankungen, bei Klinikaufenthalten (Operation, Narkose, fremde Umgebung, Trennung von Bezugsperson/Koppelnachbar oder beim Absetzen des Fohlens von der Mutterstute) kann es aktiviert werden.
Es gibt vier bekannte Herpesviren (DNS-Viren), die beim Pferd krankheitsverursachend sein können, wobei insbesondere die Equinen Herpesviren 1 und 4 (EHV 1 und 4) von großer Bedeutung sind. Die erhältlichen Impfstoffe wirken nur gegen eine Infektion mit EHV-1 oder EHV-1 und-4.
Die verschiedenen Herpesviren führen zu unterschiedlichen Krankheitsformen:
1. Virusabort oder Geburt lebensschwacher Fohlen: EHV 1 (+EHV 4)
2. Fieberhafte Atemwegserkrankung (sog. Rhinopneumonitis): EHV 4 + 1
3. Erkrankung des Nervensystems mit Lähmungen und Koordinationsstörungen (sog. paretisch-paralytische Form): EHV 1 + 4
Ein mit EHV-infiziertes, ungeimpftes Pferd scheidet permanent Virus aus, im akuten Krankheitsfall in sehr großen Mengen. Die Therapie erfolgt symptomatisch, d.h. ein direktes „Bekämpfen“ der Herpesviren ist nicht möglich. Ein Pferdebestand kann nur durch die Impfung aller Pferde des gesamten Bestandes geschützt werden. Ein belastbarer Impfschutz besteht allerdings nur bei einer korrekt durchgeführten Grundimmunisierung mit nachfolgender regelmäßiger Auffrischungsimpfung.
In gefährdeten Betrieben, d.h. ein Betrieb, in dem die Erkrankung ausgebrochen ist oder ein Betrieb, in den Pferde aus einem Bestand mit manifesten Erkrankungen verbracht worden sind) sollte der Betrieb für drei Wochen nach dem letzten Fieberfall, bzw. Todesfall ruhen, d.h. keine Pferde sollten aus dem Stall in einen anderen verbracht werden und es sollten keine fremden Pferde auf die Anlage kommen. Die Quarantäne ist bis drei Wochen nach Abklingen der akuten Infektion, d.h. nach dem letzten Fieberfall oder Todesfall, aufrecht zu halten. Nach Verschwinden der klinischen Symptome ist eine Desinfektion der Stallungen nötig, da sich das Virus unter eiweißhaltigen Schmutzschichten 2-6 Monate infektiös halten kann.
In Deutschland sind die meisten Pferde gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), Tollwut und Pferdegrippe (Influenza) geimpft, eine Impfung gegen Herpesvirusinfektion haben nur wenige Pferde. Weil es sich bei Herpes nicht um eine anzeigepflichtige Tierseuche handelt, gibt es auch keine besonderen veterinärpolizeilichen Maßnahmen. Man kann nur an die Fairness der Pferdebesitzer und -betriebe appellieren, zum Schutze anderer Pferde eine akute Herpesinfektion bekannt zu geben.
Bereits am 16.2. fand in der Veranstaltungshalle des MAFZ in Paaren im Glien wieder die alljährliche Ehrung der havelländischen Sportler des Jahres statt. In diesem Rahmen wurde auch Silvana Polzfuss für ihr über 15jähriges ehrenamtliches Engagement als "Vorbildlicher Helfer des Sports 2012" vom Kreissportbund Havelland geehrt. Ihr Einsatz als Turnierleitung eines der größten Reit- und Fahrturniere in Berlin-Brandenburg mit Kreisolympiade und Kreismeisterschaften Havelland, als Organisatorin von Ferien- und Trainingslagern für Kinder und Jugendliche, Reiterurlauben für die Vereinsmitglieder und dem gesamten gesellschaftlichen Leben des Reit- und Fahrvereins, waren für die Jury des Kreissportbundes Havelland Anlass diese Ehrung vorzunehmen.
Text+Fotos 1+2: Marietta Grade Foto3: Privat