Seit Dezember 2011 ist Berufsreiter Frank Elter auf der Reitanlage Phöben in Phöben tätig. Und ab diesem Zeitpunkt hat sich besonders viel für die Vielseitigkeitsreiter auf dem Gelände der Berliner Unternehmerfamilie Gädeke getan. Ein gut 10 ha großes Areal neben den Polofeldern wurde in den letzten drei Jahren Stück für Stück als Geländestrecke und Springplatz mit Naturhindernissen ausgebaut. Mit den Phöbener Geländetagen wurde gestartet, nun folgte am 21.6. bereits das dritte Geländeturnier. Allein 12 neue Hindernisse hatte Frank Elter dafür in den letzten Wochen fachmännisch gebaut und auf der Fläche platziert. Mit Rat und Tat stand ihm dabei auch Landestrainer Bernhard Pede als Parcourschef zur Seite. Prüfungen bis zur Klasse L finden mittlerweile statt und immer mehr Geländereiter fahren zum Training oder zum Wettkampf nach Phöben.
Neben regelmäßigen Lehrgängen mit Frank Elter, kommen auch externe Trainer an den verkehrsgünstig gelegenen Ort, der eine eigene Autobahnabfahrt ganz in der Nähe der Reitanlagen hat. Am 6. und 7.6. wurden 20 Teilnehmer vom B-Kader Mitglied der Disziplin Vielseitigkeit Kai Rüder unterrichtet. Kai Rüder ist gelernter Landwirt und Pferdewirtschaftsmeister mit den Schwerpunkten Zucht und Haltung sowie Reiten. Er wurde mit der Stensbeckplakette ausgezeichnet. Kai ist seit seinem Juniorenalter ein erfolgreicher Vielseitigkeitsreiter. Er gewann viele Medaillen, auf Landes-, Bundes und Europaebene, war Ersatzreiter der Olympischen Spiele 1992 in Barcelona und nahm an den Olympischen Spielen in Sydney 2000 und den Weltreiterspielen in Jerez de la Frontera 2002 teil. Auch Rüder war von den Möglichkeiten in Phöben begeistert, eine weitere Zusammenarbeit wurde bereits mit Frank Elter vereinbart.
180 Nennungen für fünf Prüfungen zeigen die Beliebtheit der Veranstaltung. Schon in der Zeiteinteilung wurde klar, dass der Turniertag mehr als 10 Stunden haben würde. Den drei eingeladenen Richterinnen Sabine Kropp (LK), Regina Stenz und Ramona Pede wurde einiges abverlangt. Eins aber vorweg: die Damen absolvierten, fast ohne Pause, ihre Aufgaben souverän mit wachen Augen bis zum Schluss.
Die Stil-Geländeritte der Klassen E und A wurden in jeweils zwei Abteilungen, nach Alter getrennt, gerichtet. Johanna Mattern (RSV Eschenhof e.V.) mit Earl Sinclair S (WN 8.5) und Laura Beckmann (RV Rüdnitzer Fließ e.V.) mit Prime Time (WN 8.0) zeigten in der ersten Abteilung Klasse E die besten Leistungen, bei den älteren Jahrgängen gelang dies Antje Voigt (RV Deutschlandhalle Berlin e.V.) mit Leopard (WN 7.8) und Mirjam Rosenstein (RSV Am Maifeld e.V.) mit Graham (WN 7.6). Aus der Nähe von Bautzen, vom PSV Am Klosterwasser Panschwitz-Kuckau, war Peter Bobke angereist. Der erfahrene Vielseitigkeitsreiter konnte mit Leonardo den Stil-Geländeritt Klasse A* gewinnnen (WN 8.5) und in Klasse L den fünften Platz mit der WN 7,7 sichern. Bei den jüngeren Reitern siegte Lena Pede (RV Wahlsdorf e.V.) mit Waldmaus (WN 8.5). Leider war in dieser Prüfung auch ein schwerer Unfall zu verzeichnen. Ein Baumstamm, den bis dahin alle Teilnehmer problemlos überwunden hatten, wurde zum Problem für Virgilia von Morstein. Durch den Sturz verletzte sich die Reiterin an der Halswirbelsäule und konnte Dank schneller Erstversorgung und Einsatz eines Rettungshubschraubers umgehend ins Krankenhaus gebracht werden. Nach einer Notoperation ist sie mittlerweile auf dem Weg der Besserung. Die Unterbrechung des Turniers hatte einen Zeitverzug für die nachfolgenden Prüfungen zur Folge, der nicht mehr aufgeholt werden konnte.
Den Stil-Geländeritt Klasse L sicherte sich mit einer überzeugenden Leistung Cesalie Voigts (RFV Rhinland e.V.) mit Neskwik AA (WN 8.7) vor Lynn Sander (RFV Hofgut Beutig e.V.) mit Hoya S (WN 8,2).
Sehr gute Nachwuchspferde gab es in den Geländepferdeprüfungen Klasse A und L zu sehen. Dementsprechend lagen 12 Noten bei 8,0 oder besser, der erforderlichen Wertnote für die Qualifikation zum Bundeschampionat. Janet Wiesner (RV Flöha e. V.) und Jennifer Miriam Krüger (Brandenburger Hunting Club e.V.) erreichten mit jeweils drei Pferden in Klasse A diese Noten. Wiesner siegte mit Carol's Grey, einer fünfjährigen Oldenburger Stute von Clinton x Contender (WN 8,7) vor Krüger mit Spring Break, einem fünfjährigen Oldenburger Wallach von Shamrock (WN 8,6). Zwei dritte Plätze (WN 8,3 und 8,5) erritt Wiesner mit Carello, einem fünfjährigen Fuchshengst, Deutsches Sportpferd von Cassandro II x Horrido XX.
Courtney Love, eine fünfjährige Holsteiner Schimmelstute von Cardino, überzeugte die Richter in Klasse L und erhielt nach einer sehr guten Runde im anspruchsvollen Gelände die Wertnote 8,7. Mit einer 8,5 folgte Quitte, eine fünfjährige Hannoveraner Stute vorgestellt von Dr.Maximilian Sponagel.
Das zweitägige Phöbener Vielseitigkeitsturnier findet bereits in wenigen Wochen, am 30. und 31.8.2014, statt.
Text+Fotos: Marietta Grade