07.05.2010 13:31

3. Pritzwalker Reitturnier mit Gelände

Wer am vorigem Wochenende das Trikot des Fußball-Bundesligisten HSV überzog, dürfte Beifall dafür wohl nur auf dem Gelände der Reitsportgemeinschaft Pritzwalk bekommen haben. Zusammen mit anderen Kostümierten – wie  Biene Maja, ein Cowboy, Piraten und Raubritter oder Schneewittchen  -  wollten die Kinder in der schnellsten Zeit durch einen kleinen Hindernisparcours reiten. Sie ernteten von den hunderten Zuschauern nicht nur viel Applaus für ihre Ritte sondern auch für ihr perfektes Outfit.
Die Reiter-Rallye gehört zum Standardprogramm des Pritzwalker Reitturniers, das in diesem Jahr am Wochenende  zum dritten Mal ausgetragen wurde. Die Verantwortlichen der RSG Pritzwalk kümmern sich seit Jahren vor allem beim Nachwuchs um die Vielfalt im Reitsport. Das Vielseitigkeitsreiten gilt als die Krone der Reiterei. Die Internationale Reiterliche Vereinigung bezeichnet die früher auch als „Military“ bekannte Disziplin als „die vielseitigste Pferdeprüfung überhaupt“. Die aktuellen Olympiasieger im Vielseitigkeitsreiten in der Einzel- wie in der Mannschaftswertung kommen aus Deutschland. Das Herz in der Prignitz für die – wie sie auch genannt werden – Buschreiter schlägt in Pritzwalk. Fast 300 Starts an einem Tag wickelten die Mitglieder der Reitsportgemeinschaft gemeinsam mit ihren fleißigen Helfern auf dem Turnier ab, für das im Gelände mehrere neue originelle Hindernisse gebaut wurden. Strahlend blauer Himmel war der Dank an die Veranstalter. Reiterinnen und Reiter aus Berlin-Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, die sich allesamt den Auftakt zur sogenannten grünen Saison in der Prignitz nicht nehmen ließen,  wünschten sich eine Neuauflage im nächsten Jahr. Auch der Berlin-Brandenburgische Landestrainer der Vielseitigkeitsreiter zeigte sich hoch zufrieden. Schließlich gibt es nicht viele Turniere in Berlin-Brandenburg, die auch den Vielseitigkeitsreitern entsprechende Bedingungen anbietet. Im Kreisreiterverband der Prignitz ist Pritzwalk das einzige Vielseitigkeitsturnier. Die  Zuschauer konnten sich zwischen drei Reitplätzen entscheiden, was nicht immer einfach war, weil Prüfungen auch gleichzeitig in der großen Reithalle, im Dressurviereck am Wassergraben und auf dem Springplatz gewertet wurden. Beim Führzügel-Wettbewerb mussten auch die Kleinsten durch den Wassergraben. Das gelang in der E-Geländeprüfung nicht allen Reitern.  Die Kombinierte Geländeprüfung der Kl. A, die aus einer A-Dressur, einem A-Springen und einer A-Geländeprüfung besteht, wurde von einer jungen Pritzwalkerin gewonnen, gleichwohl sie seit kurzem nicht mehr für Pritzwalk reitet. Die talentierte Sophie Raedel siegte mit Menelaus. Sie reitet jetzt für den SV Engersen und damit für die Landesfarben von Sachsen-Anhalt. Der erste Erfolg stellte sich bereits vor kurzem mit einem dritten Platz beim Deutschlandpreis der Vierkämpfer ein. Beim LV Berlin-Brandenburg hatte sie keine Chance in der Landesmannschaft der Vierkämpfer aufgenommen zu werden. Die belegten übrigens nur den 9. Platz. Im Stilspringen der Kl. A blieben die Plätze eins bis drei in Pritzwalk – den Sieg sicherte sich Nachwuchsreiterin Laura Waehlan mit Sommerboy. Weitere Sieger kamen vom gastgebenden Verein: Lena Ferner siegte mit Charming Friend im Gelände-Reiterwettbewerb, Ronja Richter gewann mit Maja den Springreiterwettbewerb und im Reiter-Wettbewerb sicherte sich Desiree Pfaunder den ersten Platz. Auf dem Springplatz wurde zum Abschluss des langen Turniertages  auch der Sieger einer Springprüfung der Klasse L gesucht. Der kommt von RV Lindenhof/Kleinwoltersdorf. Hier siegte Silvio See auf Chantré. Übrigens: „Vielseitigkeitsreiten“ wird in der internationalen Sprache des Reitsports mit dem englischen Wort „event“ (Ereignis) bezeichnet – es könnte nicht besser das 3. Pritzwalker Reitturnier beschreiben.   Text+Foto: Christine Hormann
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BU Julia Oppermann (RFV Wulkow) siegte auf Abendstern in der Stil-Geländeprüfung KL. A