25.09.2013 12:19
3. Hestadagar in Berlin-Gatow
Zum dritten Mal nun luden die Berliner Islandpferde Freunde (BIF e.V.) am 7.9. zum Hestadagar in Berlin Gatow- aus dem isländischen frei übersetzt zum „Pferdetag“. Wieder einmal war Sabrina Baumgarten mit ihrem Team vom Reiterhof Baumgarten eine hervorragende Gastgeberin für diese entspannte Veranstaltung.
In den frühen Morgenstunden trudelten alle Teilnehmer aus nah und fern ein und vor allem Isländer bezogen die abgesteckten Paddocks. Die ersten sammelten sich auf dem Abreiteplatz . Der Ernst des Lebens kommt bekanntlich zuerst und so waren die ersten Prüflinge auch mit Abstand die ordentlichsten des Tages. Die Dressuraufgabe rief und eingeflochtene Pferde in groß und klein folgten. Hier durchmischte sich das Starterfeld am meisten: Großpferde, neben Isländern und Sportponys. Die goldene Schleife teilten sich dann ein Islandpferd und ein Sportpony.
Nach dem Hestadagar-Konzept wird in Schulnoten bewertet. Anders als im normalen Sport ist deshalb eine 1 ein herausragendes Ergebnis. Dabei kommt es neben der eigentlichen Aufgabenbewältigung immer auch aufs Horsemanship an. Dafür gibt es bei Hestadagarprüfungen eine ganz eigene Note. Wie fair wird das Pferd vorgestellt? Wie zufrieden wirkt es? Wie ist die Kommunikation zwischen Reiter und Pferd? Wie viel Freude ist dabei? Alles Fragen über die sich die weit angereisten Richter (auch diesmal wieder aus Bremen) Gedanken machen. Es gibt für diese Bewertung eine ganz eigene Richterausbildung, die deutschlandweit noch nicht ganz flächendeckend verbreitet ist. Es gewinnt nicht das spektakulärste Pferd, sondern die harmonischste Gesamtleistung, etwas, was man sich manchmal auch für den „Großen Sport“ wünscht. Aktionreich wurde es dann bei der Jagd nach Punkten im Springen. Drei Minuten in einer Halle mit fünf Hindernissen können verdammt lang sein. Der kleinste Teilnehmer, Shetlandpony Wibbel, wurde hier schon nach den ersten Sprüngen zum Publikumsliebling. Er hatte lange die Nase vorn, musste sich aber schließlich vom größten teilnehmenden Pferd geschlagen geben. Im Anschluss durften die Islandpferde wieder ihre Stärken beweisen. Beim Gatower Töltwettbewerb ist neben dem Tölt auch Kreativität gefragt. Auch in diesem Jahr zeigte Katharina Beyer eine einzigartige Vorstellung mit ihrer Islandstute Eik. Sie lenkte die Stute beim freien Aufgabenteil alleine mit ihren Zähnen und schwang dabei Bänder mit beiden Händen und hielt eine Rose im Mund. Das sorgte für Szeneapplaus und war ein wahrhafter Sieg mit Biss. Diese Vorstellung brachte ihr den 3. Titel im Gatower Töltwettbewerb. Beim Viergangwettbewerb konnten die Zuschauer im Anschluss vier Gänge der Isländer auf dem Platz kennenlernen. Für den Rennpass fand dann ein kurzer Umzug ins Gelände statt, wo ein netter Reitweg einfach in eine Passrennstrecke umgebaut wurde. Hier zählte die schnellste Zeit. Das Zeigen von allen fünf Gängen der Islandpferde hatte in diesem Jahr in Gatow eine Premiere. Aufregung gab es dann vor der wahrscheinlich besten Prüfung für ganz Spontane. Die Kür zur Musik und zwar mit Echtzeitumsetzung, denn keiner von den Reitern wusste, welche Musik er zum Reiten bekam. Vom Radetzki Marsch bis Barbie Girl war alles dabei. Die Umsetzung war so verschieden, wie die Musik. Die Kleinen durften dann ihre Reitkünste in der Führzügelklasse unter Beweis stellen. Hier siegten die Bremer Stadtmusikanten. Eine wahre Aufgabe auch für die Begleitung am Boden, denn das Wetter hatte es sehr gut mit der Veranstaltung gemeint. So schwitzte nicht nur so mancher Isländer mit beginnendem Winterflaum, sondern auch so mancher Reiter oder Führer. Bei der Schau im Dressurviereck war alles erlaubt und Zirkuslektionen und Langzügelarbeit wurden gezeigt. Die Zirkuslektionen konnten sich hauchdünn behaupten. Ein schöner Abschluss bot der Champagnertölt, der in Gatow etwas anders ist, als normal. Die Richter sitzen im Pferdeanhänger und schlürfen Champagner und bewerten den Tölt, der über einen Finostrip geritten wird, rein nach Gehör. Hier kommen interessante Ergebnisse für Reiter und Richter heraus. In Süddeutschland hatte diese Prüfung einmal ein über 25 Jahre alter Isländer mit kleinem Mädchen gewonnen, der zudem noch geführt wurde. Eine schöne Prüfung, wo wirklich der reine Takt entscheidet. Rund 50 Teilnehmer und zahlreiche Zuschauer haben das Hestadagar wieder zu einer tollen Veranstaltung gemacht.
Text: Marion Schoening Fotos: ms-photos.de
In den frühen Morgenstunden trudelten alle Teilnehmer aus nah und fern ein und vor allem Isländer bezogen die abgesteckten Paddocks. Die ersten sammelten sich auf dem Abreiteplatz . Der Ernst des Lebens kommt bekanntlich zuerst und so waren die ersten Prüflinge auch mit Abstand die ordentlichsten des Tages. Die Dressuraufgabe rief und eingeflochtene Pferde in groß und klein folgten. Hier durchmischte sich das Starterfeld am meisten: Großpferde, neben Isländern und Sportponys. Die goldene Schleife teilten sich dann ein Islandpferd und ein Sportpony.
Nach dem Hestadagar-Konzept wird in Schulnoten bewertet. Anders als im normalen Sport ist deshalb eine 1 ein herausragendes Ergebnis. Dabei kommt es neben der eigentlichen Aufgabenbewältigung immer auch aufs Horsemanship an. Dafür gibt es bei Hestadagarprüfungen eine ganz eigene Note. Wie fair wird das Pferd vorgestellt? Wie zufrieden wirkt es? Wie ist die Kommunikation zwischen Reiter und Pferd? Wie viel Freude ist dabei? Alles Fragen über die sich die weit angereisten Richter (auch diesmal wieder aus Bremen) Gedanken machen. Es gibt für diese Bewertung eine ganz eigene Richterausbildung, die deutschlandweit noch nicht ganz flächendeckend verbreitet ist. Es gewinnt nicht das spektakulärste Pferd, sondern die harmonischste Gesamtleistung, etwas, was man sich manchmal auch für den „Großen Sport“ wünscht. Aktionreich wurde es dann bei der Jagd nach Punkten im Springen. Drei Minuten in einer Halle mit fünf Hindernissen können verdammt lang sein. Der kleinste Teilnehmer, Shetlandpony Wibbel, wurde hier schon nach den ersten Sprüngen zum Publikumsliebling. Er hatte lange die Nase vorn, musste sich aber schließlich vom größten teilnehmenden Pferd geschlagen geben. Im Anschluss durften die Islandpferde wieder ihre Stärken beweisen. Beim Gatower Töltwettbewerb ist neben dem Tölt auch Kreativität gefragt. Auch in diesem Jahr zeigte Katharina Beyer eine einzigartige Vorstellung mit ihrer Islandstute Eik. Sie lenkte die Stute beim freien Aufgabenteil alleine mit ihren Zähnen und schwang dabei Bänder mit beiden Händen und hielt eine Rose im Mund. Das sorgte für Szeneapplaus und war ein wahrhafter Sieg mit Biss. Diese Vorstellung brachte ihr den 3. Titel im Gatower Töltwettbewerb. Beim Viergangwettbewerb konnten die Zuschauer im Anschluss vier Gänge der Isländer auf dem Platz kennenlernen. Für den Rennpass fand dann ein kurzer Umzug ins Gelände statt, wo ein netter Reitweg einfach in eine Passrennstrecke umgebaut wurde. Hier zählte die schnellste Zeit. Das Zeigen von allen fünf Gängen der Islandpferde hatte in diesem Jahr in Gatow eine Premiere. Aufregung gab es dann vor der wahrscheinlich besten Prüfung für ganz Spontane. Die Kür zur Musik und zwar mit Echtzeitumsetzung, denn keiner von den Reitern wusste, welche Musik er zum Reiten bekam. Vom Radetzki Marsch bis Barbie Girl war alles dabei. Die Umsetzung war so verschieden, wie die Musik. Die Kleinen durften dann ihre Reitkünste in der Führzügelklasse unter Beweis stellen. Hier siegten die Bremer Stadtmusikanten. Eine wahre Aufgabe auch für die Begleitung am Boden, denn das Wetter hatte es sehr gut mit der Veranstaltung gemeint. So schwitzte nicht nur so mancher Isländer mit beginnendem Winterflaum, sondern auch so mancher Reiter oder Führer. Bei der Schau im Dressurviereck war alles erlaubt und Zirkuslektionen und Langzügelarbeit wurden gezeigt. Die Zirkuslektionen konnten sich hauchdünn behaupten. Ein schöner Abschluss bot der Champagnertölt, der in Gatow etwas anders ist, als normal. Die Richter sitzen im Pferdeanhänger und schlürfen Champagner und bewerten den Tölt, der über einen Finostrip geritten wird, rein nach Gehör. Hier kommen interessante Ergebnisse für Reiter und Richter heraus. In Süddeutschland hatte diese Prüfung einmal ein über 25 Jahre alter Isländer mit kleinem Mädchen gewonnen, der zudem noch geführt wurde. Eine schöne Prüfung, wo wirklich der reine Takt entscheidet. Rund 50 Teilnehmer und zahlreiche Zuschauer haben das Hestadagar wieder zu einer tollen Veranstaltung gemacht.
Text: Marion Schoening Fotos: ms-photos.de