14.10.2014 09:51
12. Richteranwärterseminar in Berlin
Die Arbeit von Turnierrichtern ist anspruchsvoll und zeitintensiv. Deshalb gibt es nicht allzuviele Pferdesportler, die sich, meist nach ihrer aktiven Turnierzeit, fürs Richteramt bewerben. Mindestens zwei Jahre dauert es, bis ein Anwärter zur Grundprüfung nach Warendorf fahren kann. Wenn man diese Prüfung machen will, sollte man schon einiges Grundwissen, auch in der Theorie, haben, denn die Durchfallquote ist hoch. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt? Wann ist man fit für die Prüfung?
Die ersten Oktobertage stehen im Berliner Reiterhaus stets im Zeichen der Richteranwärter. Das in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Richtervereinigung (DRV) konzipierte Seminar des Landesverband Berlin-Brandenburg, umfassend unterstützt durch ein kompetentes Referenten-Team aus mehreren Bundesländern, ist für viele Nachwuchsrichter Generalprobe vor der Richtergrundprüfung oder auch Standortbestimmung im Laufe ihrer Ausbildung. Das Seminar ist ein Muss. Einzigartig in seiner prüfungsnahen Durchführung findet es Anerkennung in allen LKs. Das Richteramt tut sich hier in all seiner Vielfältigkeit auf und zeigt den Teilnehmern, wo ihre Stärken liegen und an welchen Schwächen sie noch arbeiten können. 30 Teilnehmer, davon sieben aus Berlin-Brandenburg, nahmen an der fünftägigen Veranstaltung, auf dem Olympiaparkgelände und auf der Reitanlage Pichelsberg, teil. Die Organisatoren, Elke Ebert, Anja Semmele und Helmut Kannengießer, hatten das Programm und den Ablauf perfekt geplant. Zur Begrüßung erhielten alle Teilnehmer und Ausbilder kleine Geschenke mit Bezug zu Berlin. Aus der Deutschen Richtervereinigung e.V. waren der Vorsitzende Eckhard Wemhöner und der Leiter des FA Basis- und Aufbauprüfungen, Dr. Carsten Munk, als Referenten zu Gast.
Bereits am Mittwochnachmittag, nach einem mehrstündigen Vortrag über die LPO, wurde die erste Klausur geschrieben. Am Donnerstag gingen die ersten Pferde in der Reitpferdeprüfung zur Beurteilung ins Viereck. 36 Reiter-Pferd Paare, jeweils 12 bei den Reitpferden, sowie bei der Dressur- und Springprüfung, mussten insgesamt für das Seminar organisiert werden. U.a. waren Heike Bosse mit ihren Schülern und Reiter aus den Ställen Voigtländer und Peters zahlreich und engagiert vertreten. Durch die gute Auswahl der Pferde konnte die Notengebung sehr differenziert erfolgen, von 4, 8 bis zur 8,5 war alles dabei. Nach Reitlehre und Springtheorie war dann der Feierabend am zweiten Tag erreicht.
Allerdings nur, was die Arbeit angeht, denn es folgte noch das abendliche Überraschungs-Abendprogramm. Auch das ist seit Jahren eine festes Ritual: ein Abend ohne Pferdethemen, geselliges Beisammensein. Ziel des Ausflugs war in diesem Jahr der Zoo-Palast, ein traditionsreiches Berliner Kino. Nach aufwändiger Renovierung Ende 2013 wieder eröffnet, vermietet das Haus Clubkinos an private Gruppen und das wurde für eine exklusive Vorstellung des Billy Wilder Klassikers "Eins, Zwei, Drei" aus dem Jahr 1961 von den Pferdesportlern genutzt. Schauplatz des Kinofilms ist die geteilte Stadt Berlin vor dem Mauerbau. Die damals noch weitgehend durchlässige Sektorengrenze war als Handlungsort von großer Bedeutung. Berliner Geschichte in einer Filmkomödie, die Überraschung war gelungen.
Am Freitag gab es dann wieder Theorie, Stilspringen und Beurteilung des Gehens des Pferdes anhand der Grundgangarten, und Praxis, Stilspringen, L-Dressur und Reiterwettbewerb, im Wechsel. Gut vorbereitet ging es dann Samstag in die vier Tests, bevor ab Nachmittag die Auswertung der insgesamt sieben Stationen erfolgte. 21 Teilnehmer, darunter zwei aus Berlin-Brandenburg, erhielten die Empfehlung zur Prüfung in Warendorf oder Langenfeld. Schwachpunkte in den Leistungen waren vorallem die Pferdebeurteilung, auch in der Reitpferdeprüfung erkennbar. Hier wären mehr biologische Grundkenntnisse, Körperbau, Mechanik, wünschenswert.
Anstrengende, aber erfolgreiche Tage für alle Beteiligten, die dem Pferdesport zur Qualitätssicherung dienen. Das 13.Richteranwärterseminar findet vom 30.9.-4.10.2015, natürlich in Berlin, statt.
Text+Fotos: Marietta Grade
Die ersten Oktobertage stehen im Berliner Reiterhaus stets im Zeichen der Richteranwärter. Das in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Richtervereinigung (DRV) konzipierte Seminar des Landesverband Berlin-Brandenburg, umfassend unterstützt durch ein kompetentes Referenten-Team aus mehreren Bundesländern, ist für viele Nachwuchsrichter Generalprobe vor der Richtergrundprüfung oder auch Standortbestimmung im Laufe ihrer Ausbildung. Das Seminar ist ein Muss. Einzigartig in seiner prüfungsnahen Durchführung findet es Anerkennung in allen LKs. Das Richteramt tut sich hier in all seiner Vielfältigkeit auf und zeigt den Teilnehmern, wo ihre Stärken liegen und an welchen Schwächen sie noch arbeiten können. 30 Teilnehmer, davon sieben aus Berlin-Brandenburg, nahmen an der fünftägigen Veranstaltung, auf dem Olympiaparkgelände und auf der Reitanlage Pichelsberg, teil. Die Organisatoren, Elke Ebert, Anja Semmele und Helmut Kannengießer, hatten das Programm und den Ablauf perfekt geplant. Zur Begrüßung erhielten alle Teilnehmer und Ausbilder kleine Geschenke mit Bezug zu Berlin. Aus der Deutschen Richtervereinigung e.V. waren der Vorsitzende Eckhard Wemhöner und der Leiter des FA Basis- und Aufbauprüfungen, Dr. Carsten Munk, als Referenten zu Gast.
Bereits am Mittwochnachmittag, nach einem mehrstündigen Vortrag über die LPO, wurde die erste Klausur geschrieben. Am Donnerstag gingen die ersten Pferde in der Reitpferdeprüfung zur Beurteilung ins Viereck. 36 Reiter-Pferd Paare, jeweils 12 bei den Reitpferden, sowie bei der Dressur- und Springprüfung, mussten insgesamt für das Seminar organisiert werden. U.a. waren Heike Bosse mit ihren Schülern und Reiter aus den Ställen Voigtländer und Peters zahlreich und engagiert vertreten. Durch die gute Auswahl der Pferde konnte die Notengebung sehr differenziert erfolgen, von 4, 8 bis zur 8,5 war alles dabei. Nach Reitlehre und Springtheorie war dann der Feierabend am zweiten Tag erreicht.
Allerdings nur, was die Arbeit angeht, denn es folgte noch das abendliche Überraschungs-Abendprogramm. Auch das ist seit Jahren eine festes Ritual: ein Abend ohne Pferdethemen, geselliges Beisammensein. Ziel des Ausflugs war in diesem Jahr der Zoo-Palast, ein traditionsreiches Berliner Kino. Nach aufwändiger Renovierung Ende 2013 wieder eröffnet, vermietet das Haus Clubkinos an private Gruppen und das wurde für eine exklusive Vorstellung des Billy Wilder Klassikers "Eins, Zwei, Drei" aus dem Jahr 1961 von den Pferdesportlern genutzt. Schauplatz des Kinofilms ist die geteilte Stadt Berlin vor dem Mauerbau. Die damals noch weitgehend durchlässige Sektorengrenze war als Handlungsort von großer Bedeutung. Berliner Geschichte in einer Filmkomödie, die Überraschung war gelungen.
Am Freitag gab es dann wieder Theorie, Stilspringen und Beurteilung des Gehens des Pferdes anhand der Grundgangarten, und Praxis, Stilspringen, L-Dressur und Reiterwettbewerb, im Wechsel. Gut vorbereitet ging es dann Samstag in die vier Tests, bevor ab Nachmittag die Auswertung der insgesamt sieben Stationen erfolgte. 21 Teilnehmer, darunter zwei aus Berlin-Brandenburg, erhielten die Empfehlung zur Prüfung in Warendorf oder Langenfeld. Schwachpunkte in den Leistungen waren vorallem die Pferdebeurteilung, auch in der Reitpferdeprüfung erkennbar. Hier wären mehr biologische Grundkenntnisse, Körperbau, Mechanik, wünschenswert.
Anstrengende, aber erfolgreiche Tage für alle Beteiligten, die dem Pferdesport zur Qualitätssicherung dienen. Das 13.Richteranwärterseminar findet vom 30.9.-4.10.2015, natürlich in Berlin, statt.
Text+Fotos: Marietta Grade