21.07.2010 13:16
10.Young Neighbours Meeting Neubeeren 2.-4.7.2010
Bereits nach dem Young Neighbours Meeting 2009 wurden eifrig Pläne fürs Jubiläumsturnier 2010 geschmiedet. Frühzeitig wurde mit der Werbung begonnen, rund dreitausend Briefe mit Einladungen wurden verschickt, das Teilnehmeralter wurde auf 25 Jahre hochgesetzt, die Dotierungen für die einzelnen Wettbewerbe wurden anhoben und nicht zuletzt wurden interessante Ehrenpreise ausgeschrieben. Der Abreiteplatz Dressur wurde zudem aufwendig saniert.
Die Turnierleitung Springen übernahm Landesverbandsgeschäftsführer Peter Fröhlich, der seit Jahren auf dem Pferdehof Neubeeren beheimatet ist. Seine Kollegin aus der Geschäftsstelle, Anja Semmele, ist neuerdings für die Dressurleitung verantwortlich, die Gesamtleitung hatten Dr. Peter Danckert und Andreas Fettchenhauer. Der Termin des Young Neighbours Meeting wurde auf Anfang Juli verlegt, damit es zu keiner Konkurrenz mit einem ähnlich ausgeschrieben Turnier kam.
Lohn der Mühe: rund 1500 Nennungen gingen ein. Mit so einer starken Resonanz hatten die Veranstalter für ihr traditionelles Reitturnier nun wahrlich nicht gerechnet. Besonders in der Dressur wollten soviele Reiter teilnehmen, dass ein Viereck nicht ausreichte. Weil jedoch ein zweites zu kostspielig und in der Kürze der Zeit auch kaum zu realisieren gewesen wäre, entschlossen sich die „Macher“, einige der Prüfungen notgedrungen in die Halle zu verlegen.
„Wir sind natürlich sehr froh, dass so viele Teilnehmer zu uns kommen wollen“, erklärte der Initiator und Turnier-Chef Dr. Peter Danckert, „denn das zeigt, dass wir auf einem richtigen Weg mit unserer Veranstaltung sind." Auch aus dem Ausland kamen mehr Junioren und Junge Reiter als dass beim letzten Mal der Fall war. Sie dokumentierten damit, was sich hinter dem Begriff Young Neighbours verbirgt, nämlich gute Nachbarschaft. So lagen Zusagen aus Polen, den Niederlanden, Schweden, Rumänien, Finnland und sogar Russland vor. Bis auf das Saarland waren auch alle deutschen Bundesländer mit ihren besten Nachwuchsleuten vertreten.
Am ersten Turniertag gab es wieder besonderen Besuch. „Wie in all den Jahren zuvor wird auch diesmal die Grundschule aus Großbeeren, die vor kurzem ihren 100. Geburtstag gefeiert hat und seitdem Otfried-Preußner-Schule heißt, einen Wandertag für die ersten bis vierten Klassen zum Reitturnier nach Neubeeren unternehmen, wo ihnen viel Abwechslung geboten wird“, so Danckert.
Durch die große Hitze waren insgesamt an allen Tagen weniger Gäste auf der Anlage. Der ehemalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier, dessen Tochter Reiterin ist, war in diesem Jahr auch wieder zu Besuch.
Schon im Vorfeld, nach Nennungsschluß, wurden erste sportliche Einschätzungen abgegeben. „Da wird es für unsere hiesigen Akteure bestimmt nicht einfach“, sagte der Berlin-Brandenburgische Landestrainer Bernd Peters, der sich nichts sehnlicher wünschte, als dass es endlich einmal einen Mannschaftssieg im Springen klappt, der bislang immer knapp verfehlt wurde. Zwei Mannschaften schickte Peters ins Rennen. Maik Manthey, Erik Welling, Tino Seeger und Max-Hilmar Borchert hatten nach zwei Umläufen 18 Strafpunkte und belegten Platz fünf in der Wertung. Platz sieben belegten das Damen-Trio Janine Richter, Laura Strehmel, Jessica Freye mit männlicher Unterstützung durch Maximilian Wricke. Bereits zum zweiten Mal nach 2008, ging der Sieg nach einer geschlossen Teamleistung an die MV-Nachwuchsreiter. Anna Jürgens (Polzow) mit Amageddon, Monique Schröder (Güstrow) mit Calimero, Sven Sternekieker (Reez) mit Revaela und Janin Stechow (Steffenshagen) mit Adycate konnten erneut die Konkurrenz hinter sich lassen. Den Großen Preis der Springreiter, ein S**-Springen mit Stechen, sicherte sich Thilo Schulz aus Clenze bei Lüchow-Dannenberg auf Action Z dank einer fehlerlosen Stechrunde in glatten 41 Sekunden. Thilo war auch im Dresssursattel schon bis zur schweren Klasse unterwegs und konnte im vergangenen Jahr den VGH-Cup, eine Turnierserie auf L-Niveau für junge Springreiter des Pferdesportverbands Hannover, gewinnen. Die großen Entscheidungen der Dressurreiter waren nach Altersgruppen gegliedert. Bei den Ponyreitern dominierte Melinda Schmadl aus Hessen. Mit 782 Punkten setzte sie sich gegen Jeannine Hartmann und Semprador aus Westfalen (767 Punkte) sowie Mercedes Helena Schmitz im Sattel von Disney Dancer für Rheinland Pfalz (753 Punkte) durch. Melinda war im vergangenen Jahr hessische Landesmeisterin und gehört gemeinsam mit ihren beiden älteren Schwestern Stall und Laura dem D-Kader des Landes an.
Die Junioren-Tour im Viereck wurde zum Heimspiel für die Berlinerin Pia-Katharina Voigtländer. Schon im Vorjahr war sie erfolgreich in Neubeeren gestartet. Mit ihren beiden Toppferden, Womanizer und French-Kiss, ist sie gleichwertig gut beritten. Das zeigte sich im Ergebnis – nur zwei Punkte trennten die beiden in der entscheidenden M**-Dressur voneinander (774 zu 772 Punkten). Dagegen konnte Katalin Garm auf Williams Junior nicht anreiten und musste sich mit Platz drei begnügen (756 Punkte). Womanizer und French-Kiss hat Pia-Katharina Voigtländer es auch zu verdanken, dass ihr 2009 anlässlich des Hauptstadtturniers in Berlin-Tempelhof mit erst 15 Jahren das Goldene Reitabzeichen verliehen wurde. Es zahlt sich eben aus, früh mit dem Üben zu beginnen. Pia-Katharinas Eltern sind beide Dressurreiter und ihre erste M-Dressur ritt sie bereits mit zehn Jahren. Inzwischen wurde sie in den C-Kader der Junioren berufen. Zu diesem erlauchten Kreis gehört auch Kathleen Keller, die mit einem ähnlichen familiären Hintergrund gesegnet ist. Ihr Vater war einst Bundestrainer des Dressurnachwuchses. Kathleen hatte in Neubeeren gleich drei Pferde am Start. Im Sattel von Halloween konnte sie die Junge Reiter-Tour auf S-Niveau mit deutlichem Abstand (1389 Punkte) gewinnen. Den zweiten Platz (1305 Punkte), diesmal auf Danzas, musste sie sich allerdings mit ihrem hannover'schen Verbandskollegen Jonas Weikum auf Extravagant teilen.
Die U 25-Jährigen traten im Finale in einem Kurz-Grand Prix gegenainander an. Der Sieg ging an Kirsten Sieber, die mit ihrem Charly jüngst in die Perspektivgruppe Dressur berufen wurde und in diesem Jahr auch schon eine Etappe des Piaff-Förderpreises auf Grand Prix-Niveau für sich entscheiden konnte (1465 Punkte). Kathleen Keller ging auch in dieser Prüfung an den Start, nunmehr im Sattel ihres Toppferdes Wonder. Mit 1436 Punkten setzte sie sich gegen Michelle Hagmann auf Rudi's Memory (1422 Punkte) durch.
In einer Sonder-Mannschaftswertung, die Touren- und disziplinübergreifend stattfand, gab es für den hiesigen Landesverband ein ganz besonderes Erfolgserlebnis. Die aus den Dressurreiterinnen Pia-Katharina Voigtländer (sie feierte drei Doppelsiege in M-Prüfungen) und Romina-Louisa Hoyzer sowie den beiden im Springen angetretenen Laura Strehmel und Max-Hilmar Borchert bestehende Crew siegte klar vor LV Hannover und LV Hessen. Nach drei Turniertagen bei extremer Hitze (bis zu 38 Grad) waren alle Beteiligten am Rande ihrer Leistungsfähigkeit – und dennoch machte sich eine große Zufriedenheit bei den Veranstaltern des 10. Young Neighbours Meetings in Neubeeren breit. Zum Termin 2011 sollte man allerdings den Wettergott um 10 Grad weniger bitten.
Text+Fotos : Marietta Grade
Die Turnierleitung Springen übernahm Landesverbandsgeschäftsführer Peter Fröhlich, der seit Jahren auf dem Pferdehof Neubeeren beheimatet ist. Seine Kollegin aus der Geschäftsstelle, Anja Semmele, ist neuerdings für die Dressurleitung verantwortlich, die Gesamtleitung hatten Dr. Peter Danckert und Andreas Fettchenhauer. Der Termin des Young Neighbours Meeting wurde auf Anfang Juli verlegt, damit es zu keiner Konkurrenz mit einem ähnlich ausgeschrieben Turnier kam.
Lohn der Mühe: rund 1500 Nennungen gingen ein. Mit so einer starken Resonanz hatten die Veranstalter für ihr traditionelles Reitturnier nun wahrlich nicht gerechnet. Besonders in der Dressur wollten soviele Reiter teilnehmen, dass ein Viereck nicht ausreichte. Weil jedoch ein zweites zu kostspielig und in der Kürze der Zeit auch kaum zu realisieren gewesen wäre, entschlossen sich die „Macher“, einige der Prüfungen notgedrungen in die Halle zu verlegen.
„Wir sind natürlich sehr froh, dass so viele Teilnehmer zu uns kommen wollen“, erklärte der Initiator und Turnier-Chef Dr. Peter Danckert, „denn das zeigt, dass wir auf einem richtigen Weg mit unserer Veranstaltung sind." Auch aus dem Ausland kamen mehr Junioren und Junge Reiter als dass beim letzten Mal der Fall war. Sie dokumentierten damit, was sich hinter dem Begriff Young Neighbours verbirgt, nämlich gute Nachbarschaft. So lagen Zusagen aus Polen, den Niederlanden, Schweden, Rumänien, Finnland und sogar Russland vor. Bis auf das Saarland waren auch alle deutschen Bundesländer mit ihren besten Nachwuchsleuten vertreten.
Am ersten Turniertag gab es wieder besonderen Besuch. „Wie in all den Jahren zuvor wird auch diesmal die Grundschule aus Großbeeren, die vor kurzem ihren 100. Geburtstag gefeiert hat und seitdem Otfried-Preußner-Schule heißt, einen Wandertag für die ersten bis vierten Klassen zum Reitturnier nach Neubeeren unternehmen, wo ihnen viel Abwechslung geboten wird“, so Danckert.
Durch die große Hitze waren insgesamt an allen Tagen weniger Gäste auf der Anlage. Der ehemalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier, dessen Tochter Reiterin ist, war in diesem Jahr auch wieder zu Besuch.
Schon im Vorfeld, nach Nennungsschluß, wurden erste sportliche Einschätzungen abgegeben. „Da wird es für unsere hiesigen Akteure bestimmt nicht einfach“, sagte der Berlin-Brandenburgische Landestrainer Bernd Peters, der sich nichts sehnlicher wünschte, als dass es endlich einmal einen Mannschaftssieg im Springen klappt, der bislang immer knapp verfehlt wurde. Zwei Mannschaften schickte Peters ins Rennen. Maik Manthey, Erik Welling, Tino Seeger und Max-Hilmar Borchert hatten nach zwei Umläufen 18 Strafpunkte und belegten Platz fünf in der Wertung. Platz sieben belegten das Damen-Trio Janine Richter, Laura Strehmel, Jessica Freye mit männlicher Unterstützung durch Maximilian Wricke. Bereits zum zweiten Mal nach 2008, ging der Sieg nach einer geschlossen Teamleistung an die MV-Nachwuchsreiter. Anna Jürgens (Polzow) mit Amageddon, Monique Schröder (Güstrow) mit Calimero, Sven Sternekieker (Reez) mit Revaela und Janin Stechow (Steffenshagen) mit Adycate konnten erneut die Konkurrenz hinter sich lassen. Den Großen Preis der Springreiter, ein S**-Springen mit Stechen, sicherte sich Thilo Schulz aus Clenze bei Lüchow-Dannenberg auf Action Z dank einer fehlerlosen Stechrunde in glatten 41 Sekunden. Thilo war auch im Dresssursattel schon bis zur schweren Klasse unterwegs und konnte im vergangenen Jahr den VGH-Cup, eine Turnierserie auf L-Niveau für junge Springreiter des Pferdesportverbands Hannover, gewinnen. Die großen Entscheidungen der Dressurreiter waren nach Altersgruppen gegliedert. Bei den Ponyreitern dominierte Melinda Schmadl aus Hessen. Mit 782 Punkten setzte sie sich gegen Jeannine Hartmann und Semprador aus Westfalen (767 Punkte) sowie Mercedes Helena Schmitz im Sattel von Disney Dancer für Rheinland Pfalz (753 Punkte) durch. Melinda war im vergangenen Jahr hessische Landesmeisterin und gehört gemeinsam mit ihren beiden älteren Schwestern Stall und Laura dem D-Kader des Landes an.
Die Junioren-Tour im Viereck wurde zum Heimspiel für die Berlinerin Pia-Katharina Voigtländer. Schon im Vorjahr war sie erfolgreich in Neubeeren gestartet. Mit ihren beiden Toppferden, Womanizer und French-Kiss, ist sie gleichwertig gut beritten. Das zeigte sich im Ergebnis – nur zwei Punkte trennten die beiden in der entscheidenden M**-Dressur voneinander (774 zu 772 Punkten). Dagegen konnte Katalin Garm auf Williams Junior nicht anreiten und musste sich mit Platz drei begnügen (756 Punkte). Womanizer und French-Kiss hat Pia-Katharina Voigtländer es auch zu verdanken, dass ihr 2009 anlässlich des Hauptstadtturniers in Berlin-Tempelhof mit erst 15 Jahren das Goldene Reitabzeichen verliehen wurde. Es zahlt sich eben aus, früh mit dem Üben zu beginnen. Pia-Katharinas Eltern sind beide Dressurreiter und ihre erste M-Dressur ritt sie bereits mit zehn Jahren. Inzwischen wurde sie in den C-Kader der Junioren berufen. Zu diesem erlauchten Kreis gehört auch Kathleen Keller, die mit einem ähnlichen familiären Hintergrund gesegnet ist. Ihr Vater war einst Bundestrainer des Dressurnachwuchses. Kathleen hatte in Neubeeren gleich drei Pferde am Start. Im Sattel von Halloween konnte sie die Junge Reiter-Tour auf S-Niveau mit deutlichem Abstand (1389 Punkte) gewinnen. Den zweiten Platz (1305 Punkte), diesmal auf Danzas, musste sie sich allerdings mit ihrem hannover'schen Verbandskollegen Jonas Weikum auf Extravagant teilen.
Die U 25-Jährigen traten im Finale in einem Kurz-Grand Prix gegenainander an. Der Sieg ging an Kirsten Sieber, die mit ihrem Charly jüngst in die Perspektivgruppe Dressur berufen wurde und in diesem Jahr auch schon eine Etappe des Piaff-Förderpreises auf Grand Prix-Niveau für sich entscheiden konnte (1465 Punkte). Kathleen Keller ging auch in dieser Prüfung an den Start, nunmehr im Sattel ihres Toppferdes Wonder. Mit 1436 Punkten setzte sie sich gegen Michelle Hagmann auf Rudi's Memory (1422 Punkte) durch.
In einer Sonder-Mannschaftswertung, die Touren- und disziplinübergreifend stattfand, gab es für den hiesigen Landesverband ein ganz besonderes Erfolgserlebnis. Die aus den Dressurreiterinnen Pia-Katharina Voigtländer (sie feierte drei Doppelsiege in M-Prüfungen) und Romina-Louisa Hoyzer sowie den beiden im Springen angetretenen Laura Strehmel und Max-Hilmar Borchert bestehende Crew siegte klar vor LV Hannover und LV Hessen. Nach drei Turniertagen bei extremer Hitze (bis zu 38 Grad) waren alle Beteiligten am Rande ihrer Leistungsfähigkeit – und dennoch machte sich eine große Zufriedenheit bei den Veranstaltern des 10. Young Neighbours Meetings in Neubeeren breit. Zum Termin 2011 sollte man allerdings den Wettergott um 10 Grad weniger bitten.
Text+Fotos : Marietta Grade