DSP-Hengsttage: Körsieger von De Sandro und James Blue
Mit der Ehrung der Prämien- und Siegerhengste ging die DSP-Körung auf der Olympia-Reitanlage in München-Riem (24. - 27. Januar 2024) zu Ende. Von den insgesamt 30 präsentierten Springhengsten wurden 17 gekört, davon acht außerdem mit einer Prämie ausgezeichnet. Von den 47 Hengsten des Dressurlots erhielten 24 das begehrte Körprädikat, ebenfalls acht zusätzlich eine Prämie.
Die Prämienhengste waren bereits bekannt, doch die Spannung war groß. Welche DSP-Youngster würden als Siegerhengste den Körplatz verlassen? Als erster Siegerhengst betrat schließlich der Vertreter des Springlots die Bahn: ein Sohn des James Blue aus einer Stute von Latour VDM. Züchter und Aussteller des Braunen waren Volkmar und Heike Schadock aus Heideblick in Brandenburg, denen damit ein besonderer Geniestreich gelang: der zweite Siegerhengst in Folge, denn mit Jack Blue, dem väterlichen Halbbruder des aktuellen Körsiegers die Hengststation Schadock bereits im vergangenen Jahr den Springsieger gestellt. Die Mutter des aktuellen Siegers, der einem französischen Mutterstamm entspringt, ist nun zweifache Hengstmutter, denn mit Zimba von Zinedream stellte sie bereits einen gekörten Sohn. „An Schnellkraft und Vermögen ist dieser Hengst, der sich noch dazu zu bewegen weiß und über große Linien verfügt, nicht zu überbieten“, erläuterte Andy Witzemann, der Sportkommissar Springen, die Entscheidung der Körkommission. „Das ist ein Hengst und ein Sportler, wie wir ihn uns vorstellen.“
Zum Dressursieger wurde ein Sohn des DSP-Prämienhengstes De Sandro, einst ebenfalls Körsieger in München und vierfacher DSP-Champion, gekürt. Züchter des Fuchses aus einer Staatsprämienstute von Domherr ist Ariane Linneke aus Sachsen-Anhalt, ausgestellt wurde er vom Schweizer Robert Schmid, der ihn als Fohlen auf einer DSP-Online-Auktion erwarb. Jörg Schrödter, der Sportkommissar Dressur, schwärmte bei der Kommentierung: „Ein statiöser Hengst mit viel Schwung und Kraft in der Bewegung, ausgestattet mit kraftvoller Galoppade, sehr gutem Schritt, immer ausbalanciert – ein komplettes Pferd, so wie wir uns das Vorstellen.“
Prämierte Springhengste
Die weiteren Prämienhengste des Springlots waren ein Holsteiner von Casall-Quo Vados I aus der Zucht von Hans-Peter Petersen, Tating, ausgestellt von der im niedersächsischen Lohne ansässigen SHK Horses GmbH. „Ein hochmoderner Hengst mit wunderschönem Gesicht, dazu maskulin im Typ und mit tollem Temperament und kräftigem Abdruck“, so Andy Witzemann. Seine Kommentierung eines weiteren Prämienhengstes von Carthago Blue-Sir Shutterfly aus der Zucht und ausgestellt von Hendrik Niehe, Sieversdorf: „Ein sehr langbeiniger Hengst mit großen Linien; ein Spitzensportler, der mit allem ausgestattet ist, was man sich wünschen kann.“
Prämiert wurde auch ein von Georg Gödiker, Herzlake, abstammend von Cornet de Semilly aus einer Stute von Christian gezogener Schimmel, der von Benjamin Maier aus dem baden-württembergischen Bad Waldsee ausgestellt wurde. „Ein schicker Typ, ein modernes Pferd, ein kompletter Hengst“, schwärmte Witzemann. Ebenfalls prämiert wurde ein DSP-Hengst von Crack-Monte Bellino, dessen zweite Mutter bereits zwei gekörte und im Sport erfolgreiche Hengste stellte. Der Schimmel stammt aus der renommierten Zuchtstätte von Alfred Kohn im rheinland-pfälzischen Vierherrenborn, wechselte einst über den Riedlinger Fohlenmarkt den Besitzer und wurde von Steffan Schäfer aus Schemmerhofen in Baden-Württemberg ausgestellt. „Ein tolles Gesamtpaket,“ erläuterte Andy Witzemann die Entscheidung der Körkommission, „ein Hengst mit Zukunft in Zucht und Sport.“ Auch für einen Sohn des Grand Slam VDL, dessen Mutter von Cantos mit diesem Hengst bereits den dritten gekörten Sohn stellte, gab es eine Prämie. Gezogen wurde er von J.O.H. Lufting in den Niederlanden, Aussteller in München war die Sportpferde Beckmann GmbH aus dem westfälischen Wettringen. „Ein sehr modernes Pferd mit viel Willen und Vermögen ausgestattet“, so der Kommentar. Prämiert wurde außerdem ein DSP-Hengst von Uricas van de Kattevennen-Chaman aus der Zucht und ausgestellt von Antonius Schulze-Averdiek aus Rosendahl. „Sympathisch, charmant und modern im Typ“, so der Kommentar, in dem auch die „hervorragende Beintechnik“ des Hengstes betont wurde. Den Reigen der Prämienhengste des Springlots beschloss ein DSP-Hengst von Zinedream aus einer Quiz-Mutter. Er war der Grund, warum Brandenburg-Anhalts Zuchtleiterin Antje Lembke der Körkommission Springen in diesem Jahr nicht angehörte, denn Züchter des Braunen ist ihr Vater Hans-Adolf Lembke aus Gardelegen.
Ausgestellt wurde der Hengst, dem die Kommission „einen sehr guten Bewegungsablauf, viel Gummi und viel Übersicht“ bescheinigte, von der Regensburger Matthias Schlamminger GmbH.
Soweit die Prämienhengste des Springlots. Gekört wurden außerdem Springhengste von Armison, Camp Nou, Cellestial, Chaccon Blue, Cornet’s Balou, Million Capital HH, Picobello van’t Roosakker und zwei Söhne des Emerald van het Ruytershof.
Die ausgezeichneten Dressurhengste
Wie bei den Springhengsten wurden auch bei den Spezialisten fürs Viereck neben dem Sieger sieben weitere Hengste mit einer Prämie geadelt. Darunter ein Sohn des Dream Boy aus einer Staatsprämienstute von Fürstenball. Dem Schwarzbraunen aus der Zucht und im Besitz von Dr. Jutta Steidl aus Eichstätt in Oberbayern attestierte Jörg Schrödter neben Typ und Eleganz „einen guten Antritt, ein aktives Hinterbein“ und einen „besonders wertvollen Galopp.“ Über einen Sohn des So Perfect aus einer Dancing-World Stute, einem weiteren DSP-Prämienhengst und ehemaliges DSP-Online-Auktionsfohlen, sagte er, dass er die Kommission an allen drei Tagen begeistert habe. Züchter des Schwarzbraunen, dessen zweiter Mutter von Rotspon bereits zwei gekörte Söhne stellte, ist Johannes Gaab aus dem baden-württembergischen Rainau-Buch, Besitzer ist das Gestüt Birkhof, wo der Hengst auch aufgestellt wird. Auch ein Rappe von Springbank II VH drehte eine Ehrenrunde mit der Schärpe des Prämienhengstes. Er wurde von Frank Winkelmaier in Buch am Erlbach in Niederbayern aus einer Staatsprämienstute von Dante Weltino gezogen. Sein sportlicher Weg ist vorgezeichnet, denn Ausstellerin dieses DSP-Hengstes war Dressurreiterin Yara Reichert und zum Verkauf stand der Hengst, von dem Schrödter sagte, „so stellt man sich einen Hengst vor“, nicht. Das galt auch für einen weiteren DSP-Prämienhengst, einen dunkelbraunen Sohn des Va Bene aus dessen Premieren-Körjahrgang, gezogen aus einer Charmeur-Tochter. Er gehört seinem Züchter Thomas Müller beziehungsweise dessen Gut Wettlkam und man kann ihn sich durchaus gut auf dessen Partnerstation, dem Zuchthof Wadenspanner, an der Seite seines Vaters vorstellen. Unter anderem den „Schub aus der Hinterhand“ und „kraftvolles Traben“ attestierte Schrödter dem Hengst.
Für Begeisterung bei Publikum und Körkommission sorgte auch ein Fuchs von Vivino-Lauries Crusador xx aus der Zucht von Eberhard Wotte in Rhede, der von Rainer Schepergerdes aus Twist nach München entsandt wurde. Der Hengst aus einem Hannoveraner Stutenstamm überzeugte mit einem Trab, der laut Schrödter „an Ausdruck kaum zu überbieten“ ist sowie Sportlichkeit und Leichtfüßigkeit. Vivino stellte einen weiteren Prämienhengst: Dieser Braune aus einer Sandro Hit-Tochter, gezogen von Ruth Bramlage, Sögel, und ausgestellt von Carmen Freisel, Emsbüren, bescheinigte der Kommentator, ein „komplettes Dressurpferd“ mit „begeisternden Grundgangarten und maximalem Ausdruck“ zu sein. Nicht zuletzt stand auch ihm die Schärpe des Prämienhengstes gut: „Hochmodern, mit gut konstruiertem Körper und sehr guten Grundgangarten“ präsentierte sich ein Sohn des Von Und Zu aus einer Staatsprämienstute von Lauries Crusador xx. Freuen konnte sich Züchter Malte Klar aus Hessen ebenso wie die ausstellende, in Bayern ansässige Firma IB Berger.
Ein positives Körurteil erhielten außerdem Dressurhengste von Bohemian, Dimaggio Black, For Romance I, Jameson RS2, Monte Carlo TC, Secret, Taurus, Topas, Total Hope, Vaderland, Valdiviani, Valverde, ein weiterer Sohn des VaBene sowie gleich drei Söhne des Dynamic Dream.
Text: PM / mic Foto: Schroeder