Reinhard Knäblein - Urgestein des AdW
Im Gründungsjahr 1951 startete der Verein mit 4 Sportarten. 1954 kamen weitere 3 Sportarten hinzu. Im Laufe der Jahre erhöhte sich das Angebot auf 15 einzelne Sektionen incl. Basketball/Nationalmannschaft, die 13-facher DDR-Meister wurde. Im Jahr 1979 kam die Sektion Pferdesport hinzu. Heute besteht der Verein aus insgesamt 11 Abteilungen und 11 allgemeinen Sportgruppen.
Den Vorsitz der Abteilung Pferdesport gab er 2020 an Benjamin P. - Hohlbein und seine Tochter Paule Klink ab, er ist seitdem Ehrenvorsitzender. Aber er ist noch als Trainer und im Sattel unterwegs, beim Turnier ist er als Assistent des Parcourschefs im Einsatz.
Bereits vor einigen Jahren erzählte Paule Klink über das Vater-Tochter-Verhältnis:
Als kleines Mädchen wollte ich meinen Vater heiraten, so toll fand ich ihn. Die Väter meiner Freunde waren Bäcker, Lehrer, Ingenieur - mein Papa war Pilot. Und Springreiter. Ich war so stolz! Er war selten zu Hause, aber wenn, dann war alles total intensiv. Er kam nicht einfach heim, sondern schlug ein wie eine Bombe. Bis heute ist er voller Energie. Sein Leben ist auch voller krasser Wendungen. Aufgewachsen ist er in einem Kinderheim. Geträumt hat er vom Fliegen. Und vom Reiten. Beide Träume hat er sich erfüllt, denn wenn mein Vater etwas will, hält ihn nichts davon ab. Das Reiten hat er sich größtenteils selbst beigebracht, den Pferdewirt hat er im Fernstudium gemacht. Hauptberuflich war er Pilot bei der Interflug. Nach der Wende kaufte er ein paar alte Iljuschin und gründete die Fluglinie Berline. Das war so etwas wie die erste Billig-Airline Deutschlands - und sicher die mit den schönsten Stewardessen. Auch wenn er damals ein Eigenbrötler war: Für Frauen hatte mein Papa immer einen Blick. Und für Pferde. Seinen Champion Derrick hat er vor dem Abdecker gerettet und zum Springpferd ausgebildet. Mein Vater ist mit ihm dann 2,12 Meter gesprungen - Weltrekord. Hat nur niemand mitbekommen jenseits der Mauer.Wie Derrick ist mein Vater ein Kämpfer. Und gnadenlos ehrgeizig. Wenn ich als Teenager im Parcours keine Platzierung erreicht hatte und er einfach wortlos wegging - das war hart. Heute bin ich ihm dankbar, dass er mich Disziplin gelehrt hat und Verantwortungsgefühl. Das war eine Schule fürs Leben.
Mit 17 bin ich nach Hamburg gegangen zur Musical-Ausbildung. Das war ein notwendiger Break zwischen meinem Vater und mir. Heute agieren wir auf Augenhöhe. Was nicht heißt, dass es nicht auch zwischen uns kracht. Wir sind beide sehr laut, und wenn wir uns fetzen, dann richtig. Nach zwei Minuten ist der Sturm vorbei, und wir gehen zur Tagesordnung über. Es hilft, dieselbe Streitkultur zu haben.Mein Vater ist bis heute mein wichtigster Ratgeber. Er hat so viel erlebt, hat über den Wolken in kritischen Situationen richtig gehandelt. Respekt ist ein viel zu kleines Wort für das, was er verdient hat."
Auf dem jährlichen Mai-Turnier haben Claus Förster (Foto links) und Axel Merten (Foto rechts) nachträglich gratuliert. Und natürlich Gesundheit und viele schöne weitere Lebensjahre gewünscht.