1.Springturnier in Teupitz - Oktober
Die Idee, ein Springturnier zu veranstalten, hatte Rico Blessmann-Müller schon vor ein paar Jahren. Aber dann kam Corona und der Plan konnte nicht realisiert werden. In diesem Frühjahr testete das Team vom Reitgut Teupitz erstmal mit dem bewährten Dressurturnier, ob Veranstaltungen von den Reitern wieder ausreichend angenommen werden. Die achte Auflage der Veranstaltung im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald verlief erfolgreich, so dass beschlossen wurde, im Herbst ein Springturnier durchzuführen. Dank zahlreicher Sponsoren, die fast alle von Einstellern und Vereinsmitgliedern gewonnen wurden, konnte die gut organisierte und ausgestatte Veranstaltung Anfang Oktober stattfinden. Der geräumige Richterturm wurde von einem regionalen Gerüstbauer zur Verfügung gestellt. Der mit dem Reitgut Teupitz befreundete Hof Bernadotte, Familie Julia Voigtländer, stellte dem Verein den gesamten Parcours zur Verfügung.
Eine Prüfung war den Vereinsmitgliedern ganz besonders wichtig: das Flutlichtspringen am Samstagabend. Und das nicht nur aus sportlichen Gründen, sondern eher aus einem traurigen Grund. Kurz vor dem Turnier starb die langjährige Vorstandsvorsitzende Julia Wendler nach schwerer Krankheit mit nur 33 Jahren. Mit einem Flutlichtspringen Klasse A* sollte ein Licht zum Gedenken gesendet werden, das Pferd Collin der Familie Wendler wurde von ihrer Schwester Lisa an diesem Abend geritten. Die mobile Flutlichtanlage wurde von einer regionalen Firma gesponsert, damit diese emotional bewegende Aktion stattfinden konnte. Auch auf zukünftigen Springturnieren in Teupitz soll das Flutlichtspringen als Tradition beibehalten werden.
Ein paar kurze Schauer, bei sonst freundlichem Herbstwetter, störten weder Zuschauer noch Aktive. In den Klassen E, A und L gab es wieder normalere Starterfelder als in den letzten Wochen. Über 200 Nennungen zeigten schon vorab das große Interesse.
Zwei Reiter werden das Turnier sicher in guter Erinnerung behalten. Steve Vogt (RSV Südfeldsee Großkayna) hat mit seinem Pferd Chapman den allerersten M-Sieg feiern können, und das beim zweiten Start in dieser Klasse. Der junge Amateur aus dem Saalekreis in Sachsen-Anhalt ist bisher maximal L-Springen geritten.
Familie Drabsch aus Neuzelle fuhr mit zahlreichen Schleifen ihrer Kinder Fritzi und Olli nach Hause.
Besonders der erst 10jährige Olli hatte Grund zum Strahlen: Sieg in den Springen Klasse L und M mit seinem Schimmelwallach Catch Me. Der Halbbruder von Profi Clemens Drabsch ritt energisch und kontrolliert durch den Parcours und begeisterte damit auch das Publikum. Im M- Springen ließ er erfahrene Reiter hinter sich, so auch Claudia Schmidt (RV Seyda) mit Monzero, und für einen Moment liefen dem coolen Jungen sogar Freudentränen übers Gesicht. Am Sonntag reichte es nach der Siegerrunde nicht für einen weiteren Sieg, aber mit Platz drei zeigte er noch einmal eindrucksvoll, dass die Konkurrenz ihn im Auge behalten sollte.
Text+Foto: Marietta Grade