06.08.2021 22:27

Moderner Fünfkampf in der Kritik

Der Moderne Fünfkampf wurde speziell als olympischer Wettbewerb konzipiert und erstmals während der Sommerspiele 1912 in Stockholm ausgetragen. Ins Leben gerufen wurde die Sportart von Pierre de Coubertin, dem Initiator der Olympischen Spiele der Neuzeit. Ziel dieser Sportart sollte der ideale Athlet sein, der seine Leistungen in fünf Disziplinen, Pistolenschießen, Degenfechten, Schwimmen, Springreiten und Querfeldeinlauf, zeigt. Bereits zweimal war der Fortbestand des Modernen Fünfkampfs als olympische Sportart gefährdet und das Reglement wurde mehrfach geändert.
Das Springreiten ist im Modernen Fünfkampf eine besondere Herausforderung - nicht nur bei den Olympischen Spielen. Mit einem zugelosten und vorher unbekannten Pferd müssen die Sportlerinnen und Sportler über einen 350 bis 450 Meter langen Parcours mit insgesamt zwölf Hindernissen reiten. Vor dem Ritt haben die Reiterinnen und Reiter nach einer Auslosung nur 20 Minuten Zeit, um sich mit dem Pferd vertraut zu machen. Natürlich gibt es bei diesem Reglement seit Jahren Probleme und unschöne Bilder. 2016 schied Lena Schöneborn, eigentlich eine versierte Reiterin, wegen viermaligem Verweigern aus, erhielt null Punkte und hatte keine Chance mehr auf eine Medialle. Fünfkämpferin Annika Schleu passierte genau das am 6.8.2021 in Tokio, es folgte ein Shitstorm, Vorwürfe der Tierquälerei wurden laut. Nur Tage vorher hatte die Journalistin Anja Nehls, erfolgreiche Reiterin, Trainerin und Pferdebesitzerin, beim Deutschlandfunk einen Bericht über das Reiten beim Modernen Fünfkampf veröffentlicht.