Manche kennen den Reitsimulator bereits von Pferdemessen (Equitana, Hansepferd, Pferd & Jagd), und haben vielleicht schon mal draufgesessen. In vielen anderen Sportarten ist es selbstverständlich, Bewegungsabläufe in kontrollierten Umgebungen außerhalb des Wettbewerbs einüben zu können. Auch im Pferdesport geht es jetzt ins digitale Trainingszeitalter, um das Training für Reiter jeder Disziplin zu ergänzen ohne das Pferd zu belasten!
Aber viele Reiter stellen sich (noch) die Frage: was ist das? Diese Frage ist eigentlich ganz leicht zu beantworten. Ein Reitsimulator ist genauso groß wie ein echtes Pferd und sein Gefühl ist dem natürlichen Gefühl eines echten Pferdes sehr ähnlich da hier ein echtes Pferd simuliert wird, das viele Bewegungen ausführen kann. Von den Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp bis zum schweren Dressursport, möglich sind viele Lektionen: Schulterherein, Rückwärtsrichten, Schenkelweichen, fliegende Wechsel, versammelte Tempi, Traversalen, Pirouette, Piaffe und Passage. Der Reitsimulator soll kein echtes Pferd ersetzen, sondern als Ergänzung dienen. Man kann besonders pferdeschonend, zeitlich unbegrenzt und ohne Außeneinwirkung trainieren. Theoretische Grundlagen können in Ruhe praktisch umgesetzt und trainiert werden. Wiederholungen, egal wie lange und wie oft, können unzählige Male geritten werden.
Dann folgt die zweite Frage: für wen ist so ein Training geeignet? Egal ob Anfänger oder Profi, auf dem Reitsimulator kann jeder auf seinem persönlichen Level trainieren. Für Nichtreiter, Anfänger, Kinder oder Menschen mit Beeinträchtigung, ist es ein tolles Training, um sich den Bewegungen des Pferdes harmonisch anzupassen. Das Körperbewusstsein spielt dabei eine enorm wichtige und große Rolle. Fortgeschrittene können Ihre Einwirkung auf das Pferd messbar machen und so gezielt an Fehlervermeidung oder Trainingslektionen arbeiten.
Dritte Frage: ich habe ein Pferd, wozu brauche ich einen Reitsimulator? Der Fokus liegt beim Reitsimulator nicht auf dem Pferd, sondern auf dem Menschen. Es geht um eine besseres Körpergefühl, mehr Körperstabilität, Losgelassenheit und den Sitz in der richtigen Balance. Die reine Konzentration des Reiters auf sich selbst, verbessert intensiv die Körperwahrnehmung und fördert dadurch die feine und gezielte Einwirkung auf das Pferd. Der Reiter nutzt auf dem Reitsimulator die gleichen Muskeln wie beim Reiten eines echten Pferdes und kann daher das Muskelgedächtnis erlernen, ohne das Gleichgewicht eines echten Pferdes zu beeinträchtigen. Zudem ist der Simulator nicht "tagesformabhängig", was zu gut auswertbaren Ergebnissen führt, die dem Reiter in seiner Entwicklung helfen.
Zu einem Reitsimulator-Training gehört ein kompetenter Ausbilder, denn es geht ja nicht nur um einen Ritt, sondern um eine Beurteilung der aktuellen Situation, um Korrektur und Auswertung. Moni Elbers ist seit über 40 Jahren im Reitsport aktiv, Trägerin des silbernen Reitabzeichens. Sie bietet Lehrgänge nicht nur in ihrem Heimatort Springe (bei Hannover) an, sondern fährt mit ihrem "Mr.Jones" im Pferdehänger für Lehrgänge quer durch Deutschland. Elbers arbeitet bereits mit dem Landesverband Hannover zusammen und ein Fortbildungsangebot für Trainer ist mit der Geschäftsführung des LPBB in Planung. Vom 16.-18.Oktober findet der erste Lehrgang in Brandenburg auf dem Hof Bernadotte in Teltow statt. Er beginnt mit der theoretischen Einweisung in den Simulator und der Erklärung, warum es sehr sinnvoll ist, die Simulation als optimale Ergänzung zum Reitsport zu verstehen, dann folgt pro Teilnehmer eine volle Stunde Einzeltraining, natürlich ohne Zuschauer. Die Kosten pro Teilnehmer ca.120 Euro, bei Interesse an einer Teilnahme bitte Kontaktaufnahme per Mail an Marietta Grade, reiten-in-berlin@gmx.de. Weitere Infos sind unter www.reitsimulator-hannover.de zu finden.